Menden. Wegen eines Schnupfens ganz auf den Sport verzichten? Das muss nicht unbedingt sein. Dennoch gibt es Einiges zu beachten.

Ein kratzender Hals mit laufender Nase, dazu auch noch Kopfschmerzen – ein typischer Schnupfen hat Sie erwischt. Als Sportler ist die Frage sofort: Trainieren – ja oder nein? Einerseits ist das Gefühl nicht so schlecht, dass gleich das Bett gehütet werden muss, andererseits sollte so ein Infekt auch nicht verschleppt werden.

Oft ist in Sportlerkreisen die Rede davon, den Schnupfen „auszuschwitzen“. Was ist damit gemeint? Meist sind es Viren, die einen Schnupfen verursachen. Bei Kälte und trockenen Schleimhäuten fühlen sich diese besonders wohl. Beim Training wird die Nase besser durchblutet, die Temperatur steigt und die Schnupfenviren sterben ab – der Schnupfen geht schneller vorüber. Einen ähnlichen Effekt, wie ein „Schwitzlauf“ hat aber auch das Inhalieren.

Gering, langsam, kurz

Es ist allerdings eine individuelle Ermessensfrage, ob sich eine Trainingseinheit bei Schnupfen günstig auf die Gesundheit auswirkt, oder ob man es sicherheitshalber besser sein lässt. „Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass sich aus einem einfachen Schnupfen oder Klimaanlagen-Halsweh eine Herzmuskelentzündung entwickelt, ist recht gering“, sagt Max Meier. Wenn auch nicht gleich null.

Für das Laufen mit Schnupfen gilt aber auch immer die Devise: geringere Belastung, also langsameres Tempo und kürzere Distanzen als gewohnt. Und vor und nach dem Lauf unbedingt trinken, auch hier mehr als sonst.

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Bemerkt man bei sich Symptome wie Gliederschmerzen, erhöhte Temperaturen, Halsschmerzen oder Schwellungen der Lymphknoten, so ist es wahrscheinlich dass der Infekt nicht nur auf die Nase beschränkt ist, sondern sich im Körper ausgebreitet hat. Dann ist das Gebot: Pausieren. Als Faustregel bieten sich zwei Wochen an.

Beim Feststellen dieser Symptome sollte die Infektion auch unbedingt vom Arzt abgeklärt werden. Wer diese Warnsignale ignoriert, für den besteht bei Fortsetzung des Trainings die Gefahr, die Infektion zu verschleppen und in andere Organe fortzuleiten. Im schlimmsten Fall droht eine Herzmuskelentzündung, die lebensbedrohlich werden kann. Beginnt man nach einem schwereren Infekt wieder mit dem Sport, sollte zu Anfang nicht schneller gelaufen werden, als es 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz erlauben. Erst nach zwei Wochen darf dann wieder mit intensiveres Training auf dem Plan stehen.

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Besser ist es natürlich, wenn einen als Sporttreibenden die Erkältungsviren gar nicht erst heimsuchen. Grundsätzlich gilt: Je robuster das eigene Immunsystem ist, desto einfacher kann der Körper Viren abwehren. Durch das Laufen im Freien auch bei Wind und Wetter legt man bereits eine gute Grundlage für ein starkes Immunsystem. Gerade jetzt sollte man auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeit achten.

Zur Vorbeugung von Erkältungen wird auch empfohlen, sich nicht ständig der trockenen Heizungsluft auszusetzen. Regelmäßiges Lüften der Räume schafft Abhilfe. Noch besser ist, wenn man sich möglichst viel im Freien aufhält. Zur Vorbeugung von Erkältungen empfiehlt sich auch regelmäßiges Händewaschen.

Folgende Regeln sind einzuhalten

Fazit: Bei mehr als einem Schnupfen unbedingt pausieren. Es gelten zusammengefasst folgende Regeln: Bei einem leichten Schnupfen können Sie die Laufschuhe schnüren.

Passen Sie aber ihr Training an, laufen Sie langsam und nicht zu lange.

Wenn Sie Sport treiben, sollte nur der Kreislauf in Schwung gebracht und dadurch die Durchblutung der Nasenschleimhäute anregen werden. Bei Fieber, Gliederschmerzen oder einer echten Grippe pausieren Sie unbedingt. Sonst droht das Verschleppen des Infekts bis zur Herzmuskelentzündung. Bis zur Abklärung der Ursachen durch den Arzt, sollten Sie sich auf jeden Fall schonen und auf das Training verzichten - zumindest für zwei Wochen.