Berlin/Iserlohn. 0:4 in Berlin verloren, Null-Punkte-Wochenende in der DEL: Eine Debatte verbittet sich Manager Christian Hommel bei den Iserlohn Roosters aber.
Die Szene wirkte im ersten Moment seltsam. Mit seinem Kind auf dem Arm fuhr Jens Baxmann über das Eis, winkte den Fans zu und ließ sich feiern. Obwohl seine Mannschaft, die Iserlohn Roosters, in der Deutschen Eishockey Liga mit 0:4 bei den Eisbären Berlin verloren hatte. Wie es zu diesem Auftritt kam?
Baxmann: Rückkehr nach Berlin
„Er hat fast sein ganzes Leben in Berlin gespielt, warum soll er das nicht machen?“, fragte Christian Hommel, Manager der Roosters, rhetorisch und erklärend. „Das sollte nicht debattiert werden“, forderte Hommel. 18 Jahre lang trug Baxmann das Trikot der Eisbären. In Berlin startete der Verteidiger seine Karriere und feierte sieben Meisterschaften.
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Am Sonntagnachmittag kehrte er zum ersten Mal nach dem Wechsel im Sommer zu den Roosters als Gegner der Eisbären zurück in die Hauptstadt – und genoss nach der Partie die immer noch herrschende Zuneigung der Berliner Fans in der mit 14.200 Zuschauern ausverkauften Arena.
Während der 60 Minuten hatten Baxmann und die Roosters allerdings nichts zu lachen. Leonhard Pföderl (13. Minute), Mark Olver (16.), Louis-Marc Aubry (24.) und James Sheppard (58.) sorgten mit ihren Toren für den souveränen Erfolg der Gastgeber. Deren Keeper Sebastian Dahm, ein Ex-Iserlohner, feierte sein erstes Spiel ohne Gegentreffer im Eisbären-Trikot.
Das sagt der Roosters-Trainer
„Wir haben ein solides Spiel gemacht und mit Tempo gespielt“, lobte Berlins Trainer Serge Aubin anschließend. „Das Puckmanagement war ziemlich gut, und mir hat unser Umschaltspiel wirklich gefallen.“ Die Roosters hingegen enttäuschten nach der umkämpften 2:3-Niederlage am Freitag daheim gegen den ERC Ingolstadt und mussten im Kampf um Platz zehn ein Null-Punkte-Wochenende hinnehmen.
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„Im ersten Drittel waren wir nicht weit weg, und wir hatten unsere Chancen in den ersten zehn Minuten“, sagte Roosters-Trainer Jason O’Leary, „aber das Tor haben wir nicht gemacht.“ Ohne Alex Petan, Brett Findlay und Jake Weidner fehlte besonders in der Offensive die Durchschlagskraft. 18:61 Schüsse aufs Tor aus Iserlohner Sicht sprechen eine deutliche Sprache.
Hommel: „Ein laues Lüftchen“
„Man hat von uns wenig gesehen, ehrlich gesagt“, analysierte Andreas Jenike, Torwart der Roosters. Christian Hommel war ebenso bedient: „Es ist mir eigentlich zu blöd, jedes Wochenende dieselben Sachen anzusprechen“, grummelte er, „aber die Fakten liegen auf dem Eis: Nach vorne sind wir nur ein laues Lüftchen.“
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Die mangelnde Konstanz seiner Mannschaft überrascht den Manager zudem, trotzdem sagt er: „Wir werden uns aber nicht von unserem Weg abbringen lassen. Wir haben uns für einen Neuanfang entschieden und Neuanfänge bringen meistens auch Unannehmlichkeiten mit sich – besonders bei Niederlagen.“ Die nächsten Chancen, es besser zu machen, bieten sich den Sauerländern am Freitag in Straubing (19.30 Uhr) und Sonntag am heimischen Seilersee gegen Mannheim (18 Uhr).