Iserlohn. Die Iserlohn Roosters warten nach dem 2:3 n.V. gegen Düsseldorf weiter auf den ersten „Dreier“. Die Kritik konzentrierte sich auf andere.
Normalerweise läuft Jason O’Leary etwas erhöht hinter seinen Spielern hin und her. So, wie jeder Eishockey-Trainer während eines Spieles. Doch als normal empfand der Coach der Iserlohn Roosters die vergangenen Minuten im West-Derby der Deutschen Eishockey Liga gegen die Düsseldorfer EG nicht mehr – also verließ er einigermaßen wütend seinen Arbeitsplatz. O’Leary sprang an die Bande und debattierte. Mit den Schiedsrichtern.
Roosters: Aufholjagd zum 2:2
Diese hatten in der 25. Spielminute erst innerhalb von zehn Sekunden Daniel Weiß und Ryan O’Connor auf die Strafbank geschickt und nun, rund drei Minuten später, die nächste Strafe für Michael Halmo angezeigt. O’Leary echauffierte sich. Die meisten der 4094 Zuschauer am Seilersee pfiffen nach Leibeskräften.
Am Ende verloren die Roosters mit 2:3 nach Verlängerung gegen die DEG. Weder freuten sich die Spieler und Verantwortlichen über die grandiose Aufholjagd, die aus einem 0:2-Rückstand durch Tore von Brody Sutter (41.) und Michael Hoeffel (47.) ein 2:2 nach 60 Minuten werden ließ, noch stimmte der eine erkämpfte Punkt im ersten Moment zufrieden.
Emotional diskutiert wurden lediglich Entscheidungen der Referees Sirko Hunnius (Berlin)/Aleksi Rantala (Finnland).
O’Leary verpasst sich Maulkorb
Besonders die Zwei-Minuten-Zeitstrafe gegen Brett Findlay unmittelbar zu Beginn der Overtime wegen zu hohen Stocks beim Bully, erzürnte die Roosters. Denn eine Minute und 31 Sekunden später traf Reid Gardiner zum 3:2 für die Gäste. Rihards Bukarts (18.) und Chad Nehring (27.) zeichneten für die vorherigen DEG-Treffer verantwortlich.
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„Ich beantworte keine Fragen zu den Schiedsrichtern“, sagte Jason O’Leary später und verpasste sich selbst einen Maulkorb. Roosters-Manager Christian Hommel hingegen übte sich in einem Spagat zwischen Kritik und Verständnis. „Ich habe großen Respekt vor unseren Schiedsrichtern in der Liga und keiner macht das extra“, sagte Hommel und ergänzte dann: „Mir fehlt manchmal das Feingefühl. Ich weiß nicht, ob man bei diesem Spielstand, bei dieser Bullysituation unbedingt eine Strafe pfeifen muss. Ich denke, das hat das Spiel entschieden. Und dass es nachher noch Abseits war bei dem Tor, ist doppelt ärgerlich.“
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Auf das Sportliche bezogen erklärte der Manager: „Wir haben Tore geschossen und in Überzahl getroffen. Wenn wir jedes Wochenende insgesamt drei Punkte holen, bin ich zufrieden.“ Sein Trainer lobte besonders das dritte Drittel. „Wir hatten keinen guten Start. Wir waren viel zu undiszipliniert an der Scheibe und im Spiel“, sagte O’Leary, „Das dritte Drittel war sehr gut und das war wichtig für die Jungs.“