Balve. . Was für ein Thriller zum Abschluss des Balve Optimum. Felix Haßmann ist neuer Deutscher Meister im Springreiten der Männer.
Felix Haßmann ist neuer Deutscher Meister im Springreiten der Männer. Im Stechen setzte sich Haßmann auf Cayenne in 42,84 Sekunden und null Fehlerpunkten gegen Jan Wernke auf Nashville durch, der im Stechen zwei Abwürfe hatte und somit alle Siegchancen vergab.
Die Blumen hatte Cayenne zum Fressen gern: Als Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen den üblichen Strauß bunter Blumen an den neuen Deutschen Meister überreichen wollte, war das Pferd schneller. Mit einem Haps schnappte Cayenne nach den Blumen und kaute genüsslich die ergatterte kleine Portion, während Haßmann und von der Leyen die Situation amüsiert zur Kenntnis nahmen. Verdient war die Extraportion allemal.
Doch damit nicht genug: Nach der Siegerehrung gab es für den neuen Deutschen Meister kein Entkommen. Wernke und der drittplatzierte Hendrik Sosath schnappten sich Haßmann und warfen ihn schwungvoll in die Wassergrube. Haßmann nahm es ebenso mit Fassung wie die anschließende Champagnerdusche.
Vor zwei Jahren gestürzt
„Ich bin einfach super glücklich“, betonte Haßmann nachdem er wieder klare Gedanken fassen konnte. „Ich war zwar schon häufiger hier in den Top 10 dabei, aber heute ist der Höhepunkt.“ Über insgesamt fünf Runden blieb Haßmann ohne Abwürfe. „Das ist ein Wahnsinnswert, der die Qualität des Springens unterstreicht. Mit einem Abwurf während der Durchläufe wäre man nicht mehr auf dem Podest gewesen“, lobte Springreit-Bundestrainer Heinrich Hermann Engelmann das Niveau und die mentale Stärke der Teilnehmer.
Dass seine Cayenne überhaupt noch einmal solch eine Leistung abrufen würde, daran war lange nicht zu denken. „Vor zwei Jahren hatten wir einen Sturz in Balve. Ich hatte meine Zweifel, ob sie sich überhaupt noch einmal auf den Parcours trauen würde. Aber heute wollte sie es allen noch einmal zeigen“, ist Haßmann sicher. Für Haßmann war es der insgesamt dritte Meistertitel. Zweimal gewann er das Championat der Berufsreiter.
Wernke mit zweiten Platz zufrieden
Knapp am Titel vorbei gesprungen ist Jan Wernke. Der 29-Jährige aus Münster, der bereits einmal Deutscher Meister der jungen Reiter 2010 war, ging ebenfalls mit null Fehlerpunkten ins Stechen. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir mit null Fehlern ins Finale gekommen sind. Vielleicht wäre mehr drin gewesen, aber wenn Felix im Stechen auf dich wartet, dann wird es hart“, schmunzelte Wernke, der im finalen Durchritt vorlegen musste. „Das war vielleicht sein Nachteil“, vermutete Engelmann. Dennoch ist Wernke mit dem zweiten Platz mehr als zufrieden. „Ich bin sehr happy über den zweiten Platz.“
Happy ist auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die bereits ein Stammgast in Balve ist. „Balve ist einfach grandios! Das Turnier zeichnet eine hohe Professionalität und dennoch eine äußerst familiäre Atmosphäre aus.“