Balve. . Der Enttäuschung am Samstag folgt die Krönung am Sonntag. Isabell Werth und Emilio begeistern das Publikum beim Balve Optimum mit grandioser Kür.
Die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten, Isabell Werth, gewinnt am letzten Tag des Balve Optimums auf ihrem Hengst Emilio den Grand Prix Kür im Dressurreiten. Mit einer Kür der höchsten Schwierigkeitsstufe und perfekt vorgetragenen Lektionen gelang Werth ein Endergebnis von 88,150 Prozent.
Nach der Siegerehrung ist noch einmal Einsatz gefragt. Gepackt von ihren Mitstreiterinnen soll es für Isabell Werth in den Wassergraben des Springstadions gehen. Unter dem Gejohle des Publikums wird Werth Richtung Graben getragen, kann sich aber in letzter Sekunde noch der kühlen Dusche erwehren, was der Freude der Teilnehmer aber keinen Abbruch leistet.
Emotionale Achterbahnfahrt mit diesem Ausdruck lässt sich das Wochenende von Isabell Werth beim Balve Optimum am besten zusammenfassen. Ein guter Auftritt am Freitag beim ersten Durchlauf zum Grand Prix Spècial, im Finale folgte dann die Enttäuschung nach einem Fehler in den Lektionen.
Kür mit höchsten Schwierigkeitsgrad
Doch die Enttäuschung hält nicht lange an. Beim abschließenden Dressur-Wettbewerb des Wochenendes, dem Grand Prix Kür, zeigt die mehrfache Olympia-Siegerin wieder ihr ganzes Können.
Im eingespielten Team mit Hengst Emilio zeigt Werth eine Kür, die gespickt ist mit Lektionen des obersten Schwierigkeitsgerades. Technisch perfekt aufgeführt stand schnell fest, dass Werth die Prüfung gewinnen würde. „Emilio hat mich heute sehr überrascht. Wir haben die Kür in dieser Folge und mit dieser Musik heute zum ersten Mal geritten und es hat auf Anhieb super geklappt“, freut sich die 49-Jährige.
Erst am Freitagabend hat Isabell Werth die Lektionen und das Video zur Kür bekommen. Nach dem verpassten Deutschen Meistertitel am Samstag intensivierte Werth noch einmal das Training, um am Sonntag auf dem Punkt dazusein.
Für Chefrichterin Wüst ist die Kür der Höhepunkt
„Die Kür macht einfach Spaß. Ich liebe die klassische Musik, es ist eine absolute Freude dazu zu reiten. Viel musste ich heute unterwegs machen und fühlen. Es freut mich auch sehr für Emilio, dass er so eine Leistung gezeigt hat. Seine Leistungen werden immer konstanter, es war ein super schöner Wettbewerb“, resümiert Isabell Werth.
Lob kommt auch von Kathrin Wüst, Chefrichterin des Grand Prix Kür. „Wir waren sehr begeistert von diesem Turnier. Diese Kür ist die Torte des tollen Wochenendes hier in Balve“, freut sich die Richterin, die auch die Wertungen in der Kür erklärt. „Die Wertungen waren hoch, aber auch absolut gerechtfertigt in dieser Höhe. Wir haben sehr tolle Darbietungen gesehen, die diese Wertungen verdient haben“, betont Wüst.
Auf dem zweiten Platz landete Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera und 85,60 Prozent. Vollends zufrieden war die 33-Jährige aber nicht. „Ich freue mich über den Podestplatz,aber insgeheim habe ich schon mit Gold geliebäugelt.“
Langehanenberg stolz auf „Oldie“ Damsey
Dritte wurde Helen Langehanenberg auf Damsey, die für ihre Kür die Endnote 84,275 Prozent bekamen. „Ich bin nicht der Typ, der sich vorher Gedanken über die Platzierungen macht“, verrät die 36-Jährige. Hoch zufrieden ist sie mit der Leistung ihres Pferdes.
„Damsey merkt man seine 17 Jahre nicht an. Wenn man auf ihm reitet, fühlt er sich noch so jung und fit an, dass es eine wahre Freude ist. Er hat einfach richtig Lust darauf, sich durchzubeißen. Ich bin sehr stolz auf ihn.“