Grevenbrück/Mainz. Jochen Breyer lächelte, als er auf Phil Herzog angesprochen wurde: „Er ist ein Supertyp“, antwortete der Moderator des Aktuellen Sportstudios.

Breyer meinte den Fußball-Torwart des C-Kreisligisten Rot-Weiß Lennestadt II, „er hat Farbe in die Sendung gebracht.“

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Wenige Minuten zuvor hatte der Grevenbrücker Phil Herzog in Mainz vor Millionen TV-Zuschauern auf die Kult-Torwand geschossen. Qualifiziert hatte er sich dafür mit einem unglaublichen Treffer beim Hallenturnier in Lennestadt im Januar. Der Videoclip mit dem Kunstwerk landete beim Online-Votum am Ende vorn - und Phil Herzog in der Livesendung des ZDF.

Zwar unterlag der 27-Jährige dem Profi Robin Knoche vom 1. FC Union Berlin mit 1:3, was angesichts von zehn Spielklassen Unterschied vorkommen kann. Das Vorgeplänkel ließ ein viel deutlicheres Ergebnis befürchten. Wie wir erfuhren, hatte Robin Knoche in der Probe vor der Sendung alle sechs Bälle versenkt. „Ich war selber nicht dabei, habe es mir aber sagen lassen“, berichtete Phil Herzog.

Nicht in den „Zauberschuhen“

Geht da der Puls nicht höher, kommt da nicht Angst auf, deklassiert zu werden? Nein, antwortete der Grevenbrücker. Denn auch er war beim Warm Up erfolgreicher als nachher live. „Bloß nicht mit null da rausgehen“, das war sein Matchplan. Der ging auf. Schon den zweiten der sechs Kugeln legte Herzog cool ins untere Loch. Er hatte sich übrigens vorbereitet. So trug er nicht die Schuhe, mit denen er das Sensationstor in Lennestadt erzielt hatte. „Ich habe mir sagen lassen, ich solle an der Torwand eher weichere Schuhe tragen .“

Phil Herzog (links) und seine RWL-Freunde (von  links): Marius Schelle, Felix Sternberg und Lars Glöckner.
Phil Herzog (links) und seine RWL-Freunde (von links): Marius Schelle, Felix Sternberg und Lars Glöckner. © Lothar Linke

Doch das Ergebnis war nebensächlich. Was zählte, war das Erlebnis. Das wird allen, die dabei waren, unvergesslich bleiben. Allen – das war Phil Herzog selbst plus drei Begleiter aus seiner Heimat, die er mitnehmen durfte: Lars Glöckner, Felix Sternberg und Marius Schelle. Allesamt Mannschaftskameraden, „und zugleich drei meiner besten Freunde“, erklärte Herzog.

Anspannung habe er kaum verspürt. „Es war mehr Vorfreude als Aufregung“, verriet der RWL-Torwart, „ich habe mich sehr auf diesen Tag gefreut. Es war eine schöne Erfahrung.“ Was er als sehr angenehm empfand, war die Atmosphäre. Die Leichtigkeit, die Jochen Breyer sowohl in seiner Moderation als auch in der Kommunikation mit Gästen und Zuschauern vermittelte, übertrug sich auf die Anwesenden. Ist einer wie er gar nicht nervös? „Nein, jetzt nicht mehr“, antwortete Jochen Breyer, „früher ja, vor den ersten Sendungen.“ „Sehr sympathisch“, fand Herzog den ZDF-Mann, „auch Robin Knoche mal kennengelernt zu haben, war toll. Ein guter Typ.“

Breyer plauderte vor der Sendung mit dem Publikum, ließ abstimmen, wer Deutscher Fußballmeister werden würde. Für Dortmund und Bayern gingen die meisten Hände nach oben. Für Union Berlin eine einzige. Eine Dame in einem rot-weiß gestreiften Trikot inmitten der Zuschauer. Robin Knoche lächelte zu ihr herüber und zeigte sich auch im Talk am Tisch souverän. Es sei schwieriger geworden, Spieler in die Sendung zu bekommen. Jochen Breyer: „Der Spielplan wird immer voller und Union spielt auch schon wieder am Donnerstag. Deshalb: Toll, dass er da war. Dann noch ein lustiger Torwand-Kandidat – mehr kann man nicht erwarten.“