Kreis Olpe. Die App Prematch berechnet Marktwerte für Amateurfußballer bis in die Kreisliga D hinein. Das sind die teils überraschenden Ergebnisse.
Marktwerte sind im Profifußball gang und gäbe. Sie werden gerne benutzt, um bei Transferverhandlungen die entsprechende Höhe der Ablösesumme festzulegen. Mit der App „Prematch“ sind diese Marktwerte nun auch im Amateurfußball angekommen. Die App berechnet die Werte bis hinunter in die unterste Kreisliga. Für die Spieler eine nette Spielerei, um den eigenen „Wert“ zu erkennen.
Wer ist der wertvollste Spieler im Kreis Olpe? Wenig überraschend ein Akteur des Fußball-Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl: Danielle Maurice Werlein liegt mit einem Wert von 45.690 Euro 40 Euro vor seinem Mannschaftskameraden Phillip Hennes.
Beim Westfalenligisten liegt Senkrechtstarter Marvin Schulz (27.810 Euro) vor Bernie Lennemann (24.240 Euro) und Florian Friedrichs. Bei den Olper Landesligisten profitiert Robin Entrup von seinen Jahren in der Ober- und Westfalenliga (22.420 Euro), knapp dahinter mit Jerome König (22.270 Euro) ein weiterer Attendorner.
Ottfingens Fidel Delibalta ist mit 13.140 Euro „wertvollster“ Bezirksliga-Spieler.
Verschiedene Faktoren
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Interessant: Die Frauenmannschaften werden von der App deutlich höher bewertet, als die Herren. Um eine bessere Vergleichbarkeit zu haben, wurden nur die Herrenmannschaften verglichen. Die Höhe des Wertes ergibt sich zunächst aus der Spielklasse. Ein Landesliga-Spieler wird höher bewertet, als ein Kicker in der Kreisliga A. Laut den Machern der App wird der Marktwert aus Toren, bzw. bei Torhütern Gegentoren, Spielklasse, Sieg- und Einsatzquote, Einsatzminuten und Profilaufrufen berechnet. Gesehen wird ein Zeitraum von fünf Jahren. Das erklärt auch den Spieler mit dem höchsten Marktwert, spielte Werlein schließlich in den vergangenen Jahren fast nur auf Oberliga-Niveau.
Nimmt man die Werte der Fußballerinnen, dann liegt da Johanna Sellmann von der SG Albaum/Heinsberg vorne. Die Torjägerin wird in der App mit 27.740 Euro beziffert, knapp vor Co-Trainerin Madeline Habbel, die bei 27.060 Euro steht. Durch die hohen Werte bei den Frauenmannschaften, sind die Landesliga-Fußballerinnen des SC Drolshagen besser bewertet, als die Männermannschaft, die ebenfalls in der Landesliga spielt.
In den Vereinen ist die App bestens bekannt. „Die hat jeder Spieler aus unseren drei Seniorenmannschaften auf dem Handy. Unsere Dritte ist jetzt sogar Mannschaft des Monats im Kreis Olpe geworden und hat sich für eine deutschlandweite Runde qualifiziert“, kennt sich Simon Machula, Sportlicher Leiter der SG Finnentrop/Bamenohl mit der App und deren Funktionen bestens aus.
Auch die Marktwerte haben die Bamenohler Kicker in der Kabine gern mal im Blick. Wenn auch nicht ernsthaft. „Das ist letztlich nur ein Spaß. Da foppen sich die Spieler untereinander mal, wenn sich die Werte wieder verändert haben. Eine ernsthafte Grundlage für uns als Verein bilden die Zahlen dort nicht. Da zählt immer noch die Leistung auf dem Platz“, betont der Bamenohler.
Flender sieht Werte positiv
Noch kein Thema ist die App bei Patrik Flender und dem SC Drolshagen. „Ich kenne eigentlich nur Transfermarkt, die das ja seit Jahren bereits erfassen. Bei denen sind aber nur Spieler Westfalenliga aufwärts gelistet. Marktwerte gibt es erst ab der Regionalliga. Ich weiß noch, als ich mal Regionalliga gespielt habe, hatte ich einen Wert von 50.000 Euro. Ich finde die Idee ganz nett, weil sie die Spieler auch motivieren kann, sich zu verbessern, um dort ihren Marktwert zu erhöhen“, sieht der ehemalige Erndtebrücker und Käner durchaus auch einen Nutzen in der Auflistung der Zahlen.