Hünsborn/Drolshagen. Philipp Böhmer, Trainer von RW Hünsborn und Patrik Flender (SC Drolshagen) haben einst gemeinsam im Siegerland gespielt.

Drei Jahre haben Philipp Böhmer (35) und Patrik Flender (31) zusammen in einer Mannschaft gespielt: zwei Jahre beim TuS Erndtebrück, eine Saison bei der SG Betzdorf. Der eine (Böhmer) ist als Mittelstürmer auf Torejagd gegangen, der andere (Flender) hat als Innenverteidiger hinten den Laden zusammengehalten. Am Sonntag treffen die beiden ehemaligen Mannschaftskollegen beim Landesligaderby am Löffelberg zum ersten Mal in anderer Funktion aufeinander: Philipp Böhmer ist neuer Trainer von RW Hünsborn, Patrik Flender hat beim SC Drolshagen die Nachfolge von Erfolgstrainer Holger Burgmann angetreten und ist vom Co- zum spielenden Cheftrainer befördert werden.

„Philipp ist sehr ehrgeizig, das ist für ihn eine ungewohnte Situation“, beschreibt Flender seinen vier Jahre älteren Ex-Mitspieler Böhmer, der nur noch auf der Trainerbank sitzen will. Während Drolshagen zweimal 1:1 gespielt hat, wartet Hünsborns neuer Coach noch auf seine ersten Pflichtspielpunkte und -tore. 0:4 zuhause im Derby gegen Gerlingen, 0:3 beim ambitionierten BSV Menden und dazwischen die 0:13-Pleite im Westfalenpokal gegen eine bessere Reserve des Regionalligisten Preußen Münster: So hatte sich der ehemalige Klassestürmer den Saisonstart gewiss nicht vorgestellt.

Umbruch im Sommer

„Wir haben vor der Saison eine Reihe von Qualitätsspielern verloren“, verweist Alfonso Rubio Doblas auf den personellen Umbruch. Der sportliche Leiter von RW Hünsborn weiß, dass es in dieser „schwierigen Saison" nur um den Klassenerhalt geht. Mit dem jungen Dennis Becher und dem Japaner Yuuki Fukui wurde vor dem Derby gegen Drolshagen in der Offensive nachjustiert. Einen Torjäger mit den Qualitäten eines Philipp Böhmer könnte man am Löffelberg gut gebrauchen. Aber der neue Trainer hat Knieprobleme, berichtet Rubio Doblas.

Immerhin kehren gegen den Gast vom Buscheid Angreifer Marius Uebach und Kapitän Nick Schultze aus dem Urlaub zurück. Für den Sportlichen Leiter ist das Derby ein „50-zu-50-Spiel“. Trotz des personellen Umbruchs nimmt Alfonso Rubio Doblas sein Team in die Pflicht. „Wir müssen anfangen zu punkten“.

Stark in die Saison gestartet

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Das hat der SC Drolshagen schon gemacht und gegen die starken Gegner aus Erlinghausen und Soest zwei Unentschieden geholt. Überstrahlt wird die noch junge Saison aber vom Erfolg im Kreispokal gegen den Westfalenligisten FC Lennestadt nach Elfmeterschießen. „Das haben die Jungs richtig gut gemacht“, freut sich Cheftrainer Patrik Flender über den „verdienten Sieg“.

Dabei mussten die Gastgeber fast eine Viertelstunde in Unterzahl spielen, nachdem Eike Stute-Sönnecken von Schiedsrichter Rene Schrottke wegen wiederholten Meckerns die gelb-rote Karte sah. „Zu diesem Zeitpunkt war das eine überzogene Entscheidung“, kritisiert Flender.

Neun Spielern droht der Ausfall

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Jetzt hofft Drolshagens Übungsleiter, dass die Pokalüberraschung nicht zum Pyrrhussieg wird. Denn am Löffelberg könnten gleich neun Spieler fehlen. Auf Oliver Weuste und Eike Pfeiffer muss Patrik Flender schon länger verzichten. Eike Stute-Sönnecken ist gesperrt, Jan Gummersbach angeschlagen und Lukas Stahlhacke verletzt. „Das wird eine harte Nuss. Wir dürfen Hünsborn nicht unterschätzen. Sie haben Druck, wollen und müssen gewinnen. Aber wir fahren dorthin, um drei Punkte zu holen“, vertraut der Gästecoach seinem breiten Kader.