Lennestadt/Allagen. Einen ungewöhnlichen Weg geht Philipp Stange. Der Lennestädter und Trainer der SG Kirchveischede/Bonzel II ist ab Sommer in der Bezirksliga tätig.

Bei der zweiten Mannschaft der SG Kirchveischede/Bonzel sammelt Philipp Stange aktuell seine ersten Erfahrungen im Trainieren von Seniorenmannschaften. Im Sommer macht der Lennestädter einen ungewöhnlichen Karrieresprung.

Abstiegskampf in der Kreisliga B. Das steht für Philipp Stange und seinem Mittrainer Thorsten Wisna auf der Tagesordnung. Mit Rang 15 belegt die Mannschaft aktuell einen Abstiegsplatz in der XXL-Liga. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf die Reservemannschaft des SC Drolshagen, die jedoch noch ein Spiel weniger hat als Ki/Bo. Acht Spiele hat die Elf noch Zeit, um die nötigen Punkte zu sammeln. Nach diesen Spielen endet auch die Zeit von Philipp Stange als Trainer der Spielgemeinschaft.

Nach Anröchte gezogen

Ab der kommenden Saison steht er in der Bezirksliga 4 an der Seitenlinie, beim Warsteiner Verein TuS Grün-Weiß Allagen. Vom Zentrum des Kreis Olpe in den Süden des Kreis Soest? Das ist ungewöhnlich, trennen beide Kommunen doch knapp 70 Kilometer. „Das ist ganz leicht zu erklären“, sagt Philipp Stange schmunzelnd. „Ich habe meinen Lebensmittelpunkt verlagert. Ich wohne jetzt mit meiner Freundin in Anröchte und arbeite in Schloss Holte-Stutenbrock“, erklärt der 31-Jährige.

Seine neue Heimat im Fußballkreis Lippstadt liegt nur wenige Kilometer von Allagen entfernt. „Ich habe den Verantwortlichen von Ki/Bo schon früh mitgeteilt, dass für mich nach der Saison Schluss sein wird. Bei der Distanz ist das auf Dauer nicht machbar“, kam der Schritt alles andere als überraschend, wäre eine Pendelei zwischen Ostwestfalen, Anröchte und Kirchveischede, bzw. Bonzel doch ziemlich ambitioniert gewesen.

Aus Lennestadt nach Allagen: Philipp Stange trainiert in der kommenden Saison einen Bezirksligisten. 
Aus Lennestadt nach Allagen: Philipp Stange trainiert in der kommenden Saison einen Bezirksligisten.  © Privat

Neue Herausforderung gesucht

Da Philipp Stange aber Spaß am Trainerjob gefunden hat, musste eine neue Herausforderung her. Auf der Suche nach einem Verein stieß Stange auf die Allagener. Dort wird Trainer Anton Rossin am Saisonende aufhören. „Wir haben dann sehr gute Gespräche geführt. Ich habe von den Allagener Verantwortlichen sehr positive Signale bekommen. Sie haben sich meine Vorstellungen angehört, wie ich Fußball spielen lassen möchte und das passte mit deren Ideen zusammen“, erklärt Stange, wie das erste Treffen mit den Verantwortlichen der Grün-Weißen abgelaufen ist. Auch im Allagener Waldstadion freut man sich bereits auf den Nachwuchstrainer, der die junge Mannschaft weiterentwickeln soll.

Die Aufgabe, den kleinen und familiären Dorfverein zu betreuen, hat Philipp Stange sofort gereizt. „Allagen ist ein Verein, der aus seinen bescheidenen Möglichkeiten das Maximale herausholt. Das hat mir imponiert“, sagt Stange nach den Gesprächen mit dem Vorsitzenden Martin Kemper und seinen Mitstreitern.

Derzeit stehen die Allagener auf dem achten Tabellenplatz der Bezirksliga 4. 15 Punkte beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsränge. Der Klassenerhalt ist schon sicher. Und das zählt im Möhnetal am meisten, denn die Allagener sind derzeit die einzige überkreislich spielende Mannschaft in der Stadt Warstein. Und das soll auch so bleiben.

„Man hat dort aber auch keine überehrgeizigen Ziele, niemand erwartet dort, dass wir mit der Mannschaft plötzlich in die Landesliga aufsteigen“, weiß der Lennestädter, dass der Klassenerhalt Priorität hat.