Lennestadt. Gut gespielt, aber am Ende wieder verloren. Dabei sorgte vor allem eine Szene in der Nachspielzeit beim FC-Anhang für Aufregung.

Einen bitteren Abend erlebt Fußball-Westfalenligist FC Lennestadt am Donnerstag bei der 1:3 (1.1)-Niederlage gegen den SC Neheim.

Die Uhr tickte gnadenlos runter. Die reguläre Spielzeit war bereits beendet, die Gäste aus Neheim waren wenige Augenblicke zuvor mit 2:1 in Führung gegangen als Florian Friedrichs noch einmal alle Kräfte mobilisierte, über die linke Seite in Richtung Strafraum zog und kurz nach dem Überschreiten der Linie zu Fall kam. Aufregung, Proteste und ein banger Blick in Richtung der Schiedsrichterin Lea Bramkamp. Doch die Pfeife der Hattingerin blieb stumm.

Bruchhage lobt fairen Friedrichs

„Ich konnte es nicht genau sehen, die Schiedsrichterin war deutlich besser positioniert, deshalb glaube ich, wenn sie entscheidet, dass es kein Strafstoß war“, analysierte FC-Trainer Jan Hüttemann die strittige Szene nach dem Spiel nüchtern. „Ich habe mich mit Flo unterhalten, der gesagt hat, dass es keinen Kontakt gab. Er hat zurückgezogen. Das finde ich wirklich sehr fair von ihm, dass er das zugibt“, erklärte Alex Bruchhage, Trainer des SC Neheim, der den Sieg seiner Mannschaft einzuordnen wusste. „Das war ein Arbeitssieg. Lennestadt hat 22 ihrer 26 Punkte zuhause geholt, da wussten wir schon, was heute auf uns zukommen würde“, sagte der Neheimer Trainer.

Entsprechend verhalten begann seine Mannschaft. In der Anfangsphase versuchten die Lennestädter das Spiel zu bestimmen. Der Wille war da. „Das war schon eine ganz andere Körpersprache als zuletzt in Wiemelhausen“, lobte Hüttemann.

Der FC setzte auf Konter über den schnellen Bernie Lennemann, der den Ball immer wieder fix nach vorne brachte. Für das Engagement belohnten sich die Hausherren dann nach 26 Minuten.

Blickt trotz der Niederlage auf eine gute Leistung seiner Mannschaft zurück: FC-Trainer Jan Hüttemann.
Blickt trotz der Niederlage auf eine gute Leistung seiner Mannschaft zurück: FC-Trainer Jan Hüttemann. © Tim Cordes

Friedrichs nutzt Missverständnis

Ein langer Ball in die Nahtstelle der Neheimer Abwehr sorgte für Konfusion in der Innenverteidigung, die das Spielgerät nicht klären konnte. Florian Friedrichs bewies seinen Torinstinkt, hielt den Fuß hinein und brachte seine Farben mit 1:0 in Führung. „Da sehen wir nicht gut aus. Wir müssen den Ball da konsequent klären“, kritisierte Bruchhage. Für den Lennestädter Torjäger der 19. Saisontreffer.

Die Neheimer Antwort folgte vier Minuten später als dieses Mal die Lennestädter Abwehr auf der rechten Seite Gianluca Greco übersah, der in den Strafraum marschierte und trocken ins lange Eck abzog - 1:1. Kurz darauf eine wilde Szene im Lennestädter Strafraum, bei der nacheinander Greco, Nettersheim und Thiemann an FC-Torhüter Kevin Schulte scheiterten.

Späte Entscheidung

Im zweiten Durchgang blieben die Hausherren nach Standardsituationen gefährlich. Zweimal war es Christian Schmidt, der vergab, einmal blieb Friedrichs hängen. Das erste Neheimer Lebenszeichen kam nach 83 Minuten als Justin Scierski den Innenpfosten traf. Sechs Minuten später dann die Vorentscheidung: der eingewechselte Riad Xhaka setzte Johannes Thiemann in Szene, dessen Querpass Burak Yavuz nur noch über die Linie drücken musste. Nach der eingangs bereits erwähnten strittigen Szene mit Florian Friedrichs setzte der starke Thiemann nach einem Konter den Schlusspunkt.

„Das war schon sehr unglücklich heute. Ich glaube, ein 1:1 hätten beide Mannschaften unterschrieben. Aber ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie die Jungs heute aufgetreten sind“, resümierte Jan Hüttemann.