Langenei/Maumke. Vor 25 Jahren findet das torreichste Kreisliga-A-Spiel der Olper Fußballgeschichte statt. Wie konnte das passieren?

Es ist ein Spiel, das diejenigen, die damals dabei waren, nicht vergessen werden. Die torreichste Partie der Kreisliga-A-Geschichte jährt sich zum 25. Mal. 25:0 endete der Vergleich zwischen dem FC Langenei/Kickenbach und dem SV Maumke.

Der 19. Mai 1996. Ein sonniger Sonntag. Perfektes Fußballwetter im Kreis Olpe. Dort wurde an diesem Tag der letzte Spieltag der Kreisliga A ausgetragen. Damals noch in zwei Staffeln. Die Entscheidungen waren in der A1 bereits gefallen. Auch im Langeneier Käfig ging es sportlich um nichts mehr, als an diesem Tag der SV Maumke dort gastierte.

Gäste wollten verlegen

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Das kam den Gästen ganz recht, denn sie mussten mit dem allerletzten Aufgebot anreisen. Im Vorfeld wollten sie das Spiel verlegen, die Gastgeber lehnten ab. Nur elf Spieler, darunter Trainer Bernd Schade, damals bereits 43 Jahre alt, und einige Ersatzspieler aus der zweiten Mannschaft. Vorstand und Altliga waren an diesem Wochenende auf einer Saisonabschlussfahrt, hinzu kamen Verletzungspech und Sperren.

Der damalige Maumker Vorsitzende brachte es nach dem Spiel gegenüber dieser Zeitung auf den Punkt: „Am Mittwoch meinte der Trainer noch, dass wir eine halbwegs vernünftige Mannschaft auf die Beine bekommen. Als sich dann noch zwei weitere Spieler abmeldeten, hatten wir nur noch Schrott auf dem Platz“, nahm Ulrich Spies damals kein Blatt vor den Mund.

Erstes Gegentor nach einer Minute

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Also nahm das Geschehen seinen Lauf. „Ich war damals Betreuer der Mannschaft und kam zehn Minuten zu spät zum Platz. Als ich gefragt habe, wie es steht, haben die mir gesagt 5:0. Da dachte ich mir, die wollten mich auf den Arm nehmen. Erst als ich dann an der Bank ankam haben die mir gesagt, dass es stimmen würde“, berichtet Werner Droste, Ehrenvorsitzender und langjähriger Betreuer des FC Langenei/Kickenbach über das unwirkliche Ereignis.

Es wurde in der Tat ein einseitiger Nachmittag. Bereits nach wenigen Sekunden hatte Ralf Weber die Gastgeber in Führung gebracht. Es folgten die drei ersten Tore des Langeneier Spielertrainers Kalli Menne, der insgesamt 14 der 25 Tore erzielte. Und damit fast noch zum Torschützenkönig geworden wäre. Menne lag mit zwölf Saisontoren weit weg von der Spitze, am Ende wurde er noch Dritter mit vier Treffern hinter dem Altenhofer Frank Stahl. Heute möchte der Elsper nicht mehr viel zum Spiel sagen. „Das ist lange her und ich möchte niemanden verärgern“, sagt Menne heute auf das historische Ereignis angesprochen.

Respekt vor Maumker Durchhaltevermögen

Zur Halbzeit stand es damals bereits 11:0. „Ein Spieler der Maumker hat sich in der Halbzeit ins Auto gesetzt und ist gefahren“, erinnert sich Droste. Der Rest der Maumker Mannschaft - und das muss man ihnen auch nach 25 Jahren noch hoch anrechnen - hat sich weiter gestellt. „Ich wäre in der Halbzeit in der Kabine geblieben“, sagt Droste und fragt sich immer noch, „warum die das Spiel damals nicht einfach abgesagt hatten.“

In der zweiten Halbzeit dauerte es knapp eine viertel Stunde, bis der erste Treffer fiel. Mit zunehmender Spieldauer ließ die Kraft bei den wackeren Maumkern immer mehr nach, während die Hausherren weiter nach vorne spielten. Bis am Ende das historische Ergebnis zu Buche stand.

Langzeitfolgen hatte das Ergebnis am Ende nicht. Im Gegenteil. Der Abstieg des SV Maumke stand bereits vor dem Spiel fest. In der kommenden Saison gelang der Mannschaft unter Trainer Peter Niklas der direkte Wiederaufstieg in die Kreisliga A. Danach folgte eine der erfolgreichsten Ären der Maumker Vereinsgeschichte, als zu Beginn der Saison 97/98 Franz Vetter vom damaligen Verbandsligisten Rot-Weiß Lennestadtnach Maumke wechselte und dort zunächst als Spieler auflief und später zum Spielertrainer wurde. Mit ihm gelang auch die Revanche: Das erste Spiel im Langeneier Käfig nach dem Wiederaufstieg konnten die Maumker für sich entscheiden.