Meggen. Die Angst vor einer weiteren Abbruchsaison kreist über der Arbeitstagung der Vereine im Theater der Stadt Lennestadt
Das Ambiente war ungewöhnlich als am Donnerstagabend die Fußballklubs aus dem Kreis Olpe zur Arbeitstagung zusammenkamen. Statt in den Schützenhallen in Helden oder Kirchveischede, wo die Veranstaltung traditionell in den vergangenen Jahrzehnten stattfand, traf sich die Fußballszene im Theater der Stadt Lennestadt.
Nein, schauspielerische Glanzleistungen wurden von den Fußballkreis-Verantwortlichen auf der Bühne nicht verlangt. „Dieses Ambiente ist für uns Fußballer schon ungewöhnlich“, stellte der Kreisvorsitzende Joachim Schlüter in seiner Begrüßung fest. Immerhin: Ein Drama blieb den anwesenden Vereinen, die auf die 400 Stühle im gesamten Besucherraum mit großen Abständen platziert wurden, erspart. Die Informationsdichte war hoch, aber die Vereine akzeptierten die Neuerungen, die in der kommenden Saison auf sie zukommen.
Anstoßzeit bleibt bestehen
Nach dem Abbruch der vorherigen Saison aufgrund der Corona-Pandemie scheinen die Vereine froh zu sein, dass die neue Saison (wahrscheinlich) wie geplant starten kann. „Nicht Eis und Schnee, sondern ein gefährlicher Virus musste her, um den Fußball zum Erliegen zu bringen“, brachte es Schlüter auf den Punkt. Der Abbruch bescherte seinem Team viele Stunden Arbeit.
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Das Resultat dieser Arbeit stellte Hartmut Baßenhoff, Vorsitzender des Kreisfußballausschusses den Vereinen vor. Erstmal unverändert bleiben die Anstoßzeiten in der kommenden Saison. „Ich habe mir andere Kreise angesehen und die sind alle bei 15 Uhr geblieben. Wir werden das auch machen. Wenn Vereine merken, dass das nicht klappt, dann können sie das noch ändern“, gab Baßenhoff den Vereinen Spielraum. Warum die Anstoßzeit 15 Uhr problematisch werden kann, wusste Joachim Schlüter: „Wenn die zweite Mannschaft zuerst spielt, dann dürfen die ersten Mannschaften nicht in die Kabine, bis die andere Mannschaft raus ist. Dann müsste die Kabine noch gereinigt werden, bevor die nächsten Mannschaften kommen. Das wird zeitlich alles sehr eng“, befürchtete Schlüter.
Der Kreisvorsitzende appellierte an die Vereine, die Hygienekonzepte ernst zu nehmen. „Sollte es einen Coronafall in einer Mannschaft geben, wird das Gesundheitsamt kontrollieren, ob die Konzepte richtig umgesetzt wurden. Haben sie das getan, muss nur der betroffene Spieler in Quarantäne. Werden Mängel nachgewiesen, dann muss die gesamte Mannschaft in Quarantäne und kann für zwei Wochen nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen.“
Spielsperren eingeführt
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Apropos Spielbetrieb: Hier wird es in der kommenden Saison einige Änderungen geben. Bekanntlich gelten ab sofort Spielsperren und keine Wochensperren mehr. „Wir nähern uns da dem Profifußball an. Das bedeutet, wer vier Spiele gesperrt wird, kann auch vier Spiele nicht bestreiten“, erklärte Baßenhoff.
Dabei gilt eine Pyramidenregelung. „Die Sperren gelten von unten nach oben. Wer in der Meisterschaft eine Rote Karte bekommt, der darf im Pokal spielen. Wer im Pokal einen Platzverweis bekommt, darf aber nicht in der Meisterschaft spielen“, sagt Baßenhoff. Die Pyramide ist gestaffelt. Oben steht die Meisterschaft, darunter Pokal, Freundschaftsspiele und Turniere. Wer in der Meisterschaft eine Rote Karte bekommt, darf in den anderen Wettbewerben spielen. Fliegt ein Spieler in einem Turnier oder Freundschaftsspiel, dann darf er auch in Pokal und Meisterschaft nicht spielen.
„Sperren gelten auch saisonübergreifend. Wird ein Spieler am letzten Spieltag mit der Roten Karte bedacht, ist er zu Saisonbeginn gesperrt. Gleiches gilt in der Winterpause“, betonte Baßenhoff.
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Probleme gibt es mit der Zahl der Schiedsrichter. „Die Entwicklung geht nach unten“, warnte der Vorsitzende des Kreisfußballausschusses. Wenn die Trendwende nicht gelingt, dann werden bald die Spiele in den unteren Kreisligen nicht mehr mit Schiedsrichter besetzt werden können. „Dabei war es nie so einfach Schiedsrichter zu werden wie heutzutage“, warb Joachim Schlüter für die Kompaktkurse, die innerhalb eines Tages zum Schiedsrichterschein führen.