Rhode/Sondern. Die Spielgemeinschaft aus TuS Rhode und SF Biggetal wird in der kommenden Fußball-Saison Geschichte sein. Nur stellt sich jetzt eine Frage:

In welchen Fußballligen machen die beiden Mannschaften TuS Rhode und Sportfreunde Biggetal in der Saison 2020/21 weiter? „So kompliziert ist das nicht. Im Gegenteil. Die Sache ist eindeutig,“ antwortete Hartmut Baßenhoff, Vorsitzender des Kreisfußball-Ausschusses. Sowohl Rhode als auch Biggetal starten 2020/21 in den Ligen, in denen sie vor der Gründung der SG zu Hause waren. Also 2017/18. Da spielten die Rhoder in der Kreisliga A und die Biggetaler in der Kreisliga B.

Beides Absteiger 2017/18

Und jetzt das große Aber: Beide Mannschaften stiegen zum Ende jener Saison sportlich ab. Rhode aus der A, Biggetal aus der B. Die Rhoder wären bei Nicht-Gründung der SG ein B-Kreisligist gewesen, die Sportfreunde Biggetal wären sogar als C-Kreisligist in die Saison 2018/19 gegangen.

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Allerdings bewahrte der Zusammenschluss die SF Biggetal vor dem Absturz in die Kreisliga C, weil sie mit den Rhodern in der B-Liga weiter machen konnten. Jetzt ist es genau umgekehrt: Selbst wenn die SG Rhode/Biggetal am Saisonende den Klassenerhalt schaffen sollte, müssen die Sportfreunde Biggetal hinunter in die C-Liga. Weil sie nun mal dort aufgehört haben, ehe die SG gegründet wurde.

Andererseits wird die Auf- und Abstiegsregelung in der B-Liga durch das Auseinanderbrechen der SG nicht beeinflusst. Die Mannschafts-Zahl bleibt gleich, nur dass statt Rhode/Biggetal „nur“ noch der TuS Rhode an den Start geht.

„Ja, das wird so sein,“ weiß Manuel Vogt, zuständig für Spielbetrieb bei den Sportfreunden Biggetal, „wir sind 2018 sportlich aus der Kreisliga B abgestiegen.“

Was die jüngste Entwicklung angeht, steht er zu dem, was er auch in der Pressemitteilung in unserer Samstagsausgabe zum Ausdruck gebracht hatte: „Die ganze Sache hat uns doch sehr überrascht. Nicht nur uns. Auch einigen anderen, mit denen wir in der Zwischenzeit gesprochen haben, geht es so.“

Für Hartmut Baßenhoff ist das unwesentlich: „Bei der Auflösung einer SG müssen sich nicht beide Seiten einig sein. Wenn eine Seite sich trennen will, dann reicht das.“ Er vergleicht das mit einem Mietverhältnis: „Wenn das aufgekündigt wird, müssen ja Mieter und Vermieter sich auch nicht unbedingt einig sein. Eine einseitige Willenserklärung reicht aus.“

Wie ein Mietverhältnis

Grund zu Pessimismus sieht Manuel Vogt vor der Rückkehr der Sportfreunde Biggetal ins Single-Dasein nicht. „Ich sehe uns personell gut aufgestellt. Wenn man mal sieht, mit welchen Aufstellungen wir beispielsweise unsere Spiele vor Weihnachten bestritten haben: Da ist das Verhältnis in der Mannschaft etwa zehn plus fünf zu Gunsten von Biggetal.“ Michael Hütte vom TuS Rhode bezweifelt das nicht: „Ich glaube auch, dass die Biggetaler genug Leute haben, die haben vor allen Dingen einen sehr guten Zusammenhalt in der zweiten Mannschaft. Ich hoffe, dass beide Vereine das geregelt kriegen.“

Ein starkes Signal für den Vorstand der Sportfreunde Biggetal sei ein Treffen am Freitag gewesen. Manuel Vogt: „Es waren 35 Leute da, und die Rückmeldung von denen war sehr gut dahingehend, dass die Leute bei uns bleiben.“ Eine schlagkräftige Truppe werde man in der C-Kreisliga zusammen bekommen, zeigte sich Manuel Vogt zuversichtlich. „Aber die Zeiten haben sich geändert. Du brauchst heute 20 Leute. Es ist nicht mehr so, wie früher. Da hattest du 15 Mann, und die waren immer da.“

Skeptischer ist er im Hinblick auf eine zweite Mannschaft. Die ist wohl nicht denkbar. Vor zwei Jahren war es anders. Manuel Vogt: „Da ging die bessere, obere Hälfte des Kaders in die erste Mannschaft und die andere spielte in der Zweiten.“ Aktuell spielt die SG Rhode/Biggetal II in der Kreisliga D.

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Wie berichtet, war der Anstoß zur Trennung von Rhoder Seite erfolgt. Michael Hütte: „Wir haben vor anderthalb Jahren die SG gegründet, weil wir qualitativ und quantitativ Probleme hatten. Danach hatten wir die Probleme gemeinsam.“ Dazu gehörte auch, dass nur jedes zweite Heimspiel in Rhode oder Sondern stattfand.

Im Nachhinein war Michael Hütte froh, dass das alles frühzeitig besprochen worden ist. Jetzt haben beide Vereine Zeit. Hütte: „Wir sind ja nicht im Bösen auseinander gegangen. Was uns betrifft, werden wir uns jetzt erstmal sammeln.“