Iserlohn. Ein Viertel der Saison liegt hinter den Iserlohn Roosters und die Leistungen lassen noch zu wünschen übrig. Das sind die Problemfelder des Teams.
Es gibt einige Parallelen, aber auch zahlreiche Unterschiede, wenn man sich die Zwischenbilanz zur Deutschland-Cup-Pause in diesem und im vergangenen Jahr anschaut. Auffällig ist, dass die beiden letzten Plätze in der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga beides mal von der Düsseldorfer EG und den Iserlohn Roosters belegt werden. Auch der Abstand zwischen dem letzten und dem vorletzten Tabellenrang betrug damals wie heute fünf Punkte. Anders ist nur, dass die Sauerländer in diesem Jahr nicht die rote Laterne innehaben, sondern die DEG. Leicht verändert hat sich auch der Punkteschnitt. Die Roosters sammelten im vergangenen Jahr lediglich zwölf Zähler aus 18 Partien bis zur Pause, während in diesem Jahr bereits 14 Punkte aus 15 Begegnungen auf der Habenseite stehen.
Die Lage: Der beeindruckende Heimerfolg gegen die Kölner Haie im letzten Spiel vor der Deutschland-Cup-Pause hat die Bilanz ein wenig aufgehübscht und die Fans ein wenig beruhigt. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass man erneut nach einem Viertel der Saison den meisten Mannschaften auf Augenhöhe hinterherläuft. So beträgt der Rückstand auf Augsburg drei, auf Schwenningen fünf, auf Nürnberg sieben und auf Frankfurt bereits acht Punkte – alles Mannschaften, mit denen man sich um einen Platz unter den ersten zehn messen möchte. Da ist es nur bedingt zufriedenstellend, dass eine Mannschaft noch schlechter dasteht und damit der Druck aktuell weniger groß ist als vor einem Jahr zu diesem Zeitpunkt.
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Abwehr steht unter Dauerfeuer
Die Abwehr: Torhüter Andreas Jenike hat bislang 14 von 15 Partien absolviert und stand mit 855 Minuten die meiste Zeit aller DEL-Goalies auf dem Eis. Seine Leistungen knüpfen nahtlos an die der vergangenen Saison an. Ihm darf auf keinem Fall etwas passieren, da Backup Hendrik Hane über keinerlei Spielpraxis verfügt.
Trotz großer Veränderungen blieb die Defensive eines der Hauptprobleme der Iserlohner. Seit Jahren bekommen sie die meisten Gegentreffer der Liga, und auch Neuzugänge wie Colton Jobke, Stanislav Dietz, Johannes Huß oder Zach Osburn konnten daran bislang kaum etwas verbessern. Deshalb holte man Brandon Gormley zurück an den Seilersee.
Viel mehr als personelle Veränderungen muss jedoch die Abwehrarbeit inhaltlich hinterfragt werden. Warum bekommen die Sauerländer erneut mit Abstand die meisten Schüsse auf ihr Tor und weshalb erlaubt es das Team, dass die Gegner so lange Zeit in ihrem Drittel verbringen? Was muss sich verändern, um für mehr Entlastung zu sorgen?
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Der Angriff: Lässt man die Roosters gewähren, dann sind sie durchaus in der Lage, mit ihren Top-Spielern für Torgefahr zu sorgen. Das zeigt die Quote in Überzahl. Iserlohn stellt das fünftbeste Powerplay der Liga mit 23,91 Prozent. Wird den Stürmern bei Fünf-gegen-Fünf Zeit und Raum genommen, springt viel zu wenig Torgefahr dabei heraus.
Auch Trainer Doug Shedden monierte in den letzten Wochen zu Recht, dass sein Team viel zu wenig Zeit im gegnerischen Drittel verbringt und so auch nicht das Spiel bestimmen kann. Nur im Heimspiel gegen Red Bull München und im Auswärtsspiel bei den Augsburger Panthern gaben die Roosters mehr Schüsse auf das Tor ab als der Gegner. Hierbei ist anzumerken, dass gerade von den Importspielern wie Brayden Burke, Jake Virtanen und Eric Cornel im Rest der Saison mehr in der Offensive kommen muss, als bislang gezeigt.
Zu Hause keine Macht mehr
Die Heimflaute: Wollen die Iserlohner dauerhaft erfolgreich sein, müssen sie wieder mehr Punkte in der Eissporthalle am Seilersee holen. Die Festung hat in der Vergangenheit immer einen positiven Unterschied ausgemacht, und was der Hexenkessel in der Balver-Zinn-Arena imstande ist zu leisten, davon konnten sich die Besucher im ausverkauften Westderby gegen die Kölner Haie ein Bild machen. An mangelnder Unterstützung liegt es jedenfalls nicht. In den ersten sieben Heimspielen pilgerten im Schnitt 4740 Zuschauer in die knapp 5000 Besucher fassende Eissporthalle. Das sind im Schnitt etwa 700 Besucher mehr als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr.
Somit ist die Mannschaft nun in der Pflicht, Einstellung und Leistung aus dem Köln-Spiel regelmäßig zu bringen, um vielleicht dann in einigen Wochen den Weg aus dem Tabellenkeller zu finden und den Blick Richtung Platz zehn richten zu können, der aktuell fünf Punkte entfernt ist.