Iserlohn. Die Iserlohn Roosters feiern beim 3:2 gegen die Kölner Haie die ersten drei Punkte am Seilersee. Branden Troock war mit zwei Treffern der Matchwinner.

Wiedergutmachung für den mauen Auftritt in Schwenningen betrieben die Iserlohn Roosters am Sonntagabend. Sie und die Kölner Haie duellierten sich im letzten DEL-Spiel vor der Deutschland-Cup-Pause. In diese startet das Shedden-Team mit dem ersten Drei-Punkte-Sieg vor heimischer Kulisse.

Eishockey, DEL: Iserlohn Roosters - Kölner Haie 3:2 (1:0, 1:1, 1:1). Nach dem Trauerspiel an Allerheiligen in Schwenningen, bei dem Trainer Doug Shedden Schlaftabletten bei seinem Team ausgemacht haben wollte und Taro Jentzsch später davon sprach, dass „man zusammengefallen sei und niemand auf der Bank aufputscht“, stand für die Iserlohn Roosters im letzten Spiel vor der Deutschland-Cup-Pause im Westderby gegen die Kölner Haie Wiedergutmachung an. „Wir wollen Köln unser Spiel aufdrücken und nicht nur zuschauen“, gab sich Taro Jentzsch bei „MagentaSport“ vor dem Anpfiff kämpferisch.

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Die Roosters ließen den Worten Taten folgen und kamen mit viel Dampf aus der Kabine. Mit dem dritten Schuss auf das Haie-Gehäuse sorgte Shane Gersich nach nur 75 Sekunden für den Blitzstart am Seilersee. Schneller als die Haie-Verteidiger hatte Iserlohns Neuzugang reagiert, als Ugbekiles Schuss an einem Kölner hängen geblieben war. Der Treffer setzte beim IEC Energie frei. Mit Leidenschaft und Intensität übten die Spieler den Druck auf den Gegner aus, den man zuletzt vermisst hatte. Mit direktem Zug zum Tor kamen sie weiter zu guten Chancen. Stanislav Dietz (7.) hatte bei freier Bahn auf Glötzls Abpraller ins eigene Tor spekuliert. Die insgesamt hohe Intensität setzte sich auch in den Special Teams fort. Die Haie nagelten die Roosters im Powerplay in der eigenen Zone fest, Andreas Jenike oder die Blocks der Verteidiger verhinderten aber den Ausgleich. Iserlohn hielt so die knappe Führung, die nach 20 Minuten durchaus hätte höher ausfallen müssen.

Während Johannes Huß (13.) aus bester Position verzog, scheiterten Gersich (15.) und Boland (19./20.) gleich zweimal am starken Haie-Keeper Hudacek. „Wir spielen mit viel Leidenschaft und mehr Intensität als in den letzten Spielen. Auf der Bank ist es sehr laut, alles andere wäre vor dieser Kulisse auch komisch“, zeigte sich Tyler Boland bei „MagentaSport“ zufrieden.

Roosters bleiben nach Köln Ausgleich stabil

Weniger zufriedenstellend geriet dagegen der Auftakt in den zweiten Abschnitt: Nach einem der zahlreich gewonnenen Bullys fälschte Storm einen Glötzl-Schlagschuss unhaltbar zum Ausgleich ab. Sollte die Partie nun kippen? Anders als in den letzten Spielen blieb aber diesmal die Wirkung eines Nackenschlages aus – der IEC hielt seine aggressive Linie bei. Der bislang noch torlose Eric Cornel (24.) verpasste die postwendende Führung. Nachdem Jenike (25.) per Rettungstat gegen Aubry den Rückstand vereitelte, erarbeiteten sich die Hausherren zahlreiche Großchancen. Michael Dal Colle, Tyler Boland und Branden Troock (26.) fanden im Powerplay jedoch keinen Weg an Hudacek vorbei. Iserlohn profitierte zudem von den häufigen offensiven Scheibenverlusten der Haie – so wie Boland (29.), der nach seinem Break im Abschluss von Sennhenn im entscheidenden Moment gehindert wurde.

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Besser machte es dann Troock: Der Kanadier tankte sich auf der rechten Seite durch, versetzte Aubry und Hudacek und schob per Rückhand zum 2:1 ein – ein sehenswerter Treffer. Und Iserlohn blieb dran. Sven Ziegler (34.) scheiterte aus der Kurzdistanz, während Jake Virtanen (35.) im Powerplay nach Jentzschs Pass die Scheibe nicht richtig traf. Von der Strafbank kommend, ließ dann Dal Colle die nächste Großchance liegen: Im Abschluss scheiterte er erst an Hudacek dann am gelenkigen Almquist. Der IEC hatte ein starkes Drittel abgeliefert, einzig mit der Chancenauswertung ging man leichtfertig um. Eine Zwei- oder Drei-Tore-Führung hätte für mehr Ruhe in den letzten 20 Minuten gesorgt.

Roosters - Haie 3:2

Iserlohn: Jenike - Osburn, Labrie; Ugbekile, Gormley; Jobke, Dietz; Huß - Boland, Cornel, Dal Colle; Troock, Gersich, Virtanen; Ziegler, Jentzsch, Rutkowski; Alberg, Nieleck, Saffran
Köln: Hudacek - Sennhenn, Vittasmäki; Alquist, Glötzl; Austin, Müller; Niedenz - Wohlgemuth, McLeod, Schütz; Storm, Aubry, Kammerer; Currie, Tyrväinen, Tuomie; Münzenberger, Van Calster, Hänelt
1. Drittel: 1:0 (1:15) Gersich (Ugbekile, Troock) - Torschüsse 8/7 - Strafminuten 2/0
2. Drittel: 1:1 (21:40) Storm (Glötzl, Aubry), 2:1 (32:43) Troock (Gersich, Osburn) - Torschüsse 14/9 - Strafminuten 2/4
3. Drittel: 3:1 (49:48) Troock (Alberg, Virtanen), 3:2 (56:51) Aubry (Vittasmäki, Kammerer/6-5) - Torschüsse 6/14 - Strafminuten 2/2
Torschüsse gesamt: 28/30
Strafminuten gesamt: 6/6
Zuschauer: 4967
Schiedsrichter: Polacek, Schrader
Pierre Beaulieu (Co-Trainer Iserlohn): „Der zweite Drei-Punkte-Sieg ist vor der Pause ganz wichtig. Wir sind gut ins Spiel gekommen. Unser Spiel mit der Scheibe war besser, ebenso die Defensive. Seit langem haben wir weniger als 30 Schüsse auf unser Tor bekommen. Wir haben mit Leidenschaft gespielt und sind mit der ganzen Leistung zufrieden. Es war ein Schritt nach vorn.“
Kari Jalonen (Trainer Köln): „Iserlohn hat verdient gewonnen. Wir haben zu viele Geschenke verteilt, insbesondere, was die beiden letzten Tore angeht. Am Ende haben wir diesmal den Ausgleich nicht mehr geschafft. Wir haben uns im Oktober gesteigert, die Mannschaft hat sich die Pause daher verdient.“

Weil die Sauerländer weiter stabil blieben und Köln wenig dagegen einfiel, hielt die knappe Führung. Branden Troock sorgte dann nach gutem Auge von Manuel Alberg mit seinem zweiten sehenswerten Treffer für die Vorentscheidung. Wie wichtig das Tor sein sollte, zeigte sich mit Aubrys Anschlusstreffer zum 3:2 gut drei Minuten vor Abpfiff. Die Haie setzten natürlich alles auf eine Karte, doch mit vereinten Kräften stemmten sich die Roosters erfolgreich gegen den Ausgleich. Sie drückten der Partie die gesamte Spielzeit über ihren Stempel auf und sorgten so für die ersten drei Punkte am Seilersee.