Iserlohn. Ein Viertel der DEL-Saison 24/25 liegt hinter den Iserlohn Roosters und ihren 13 Kontrahenten. Trotz schwacher Ausbeute herrscht Ruhe.

Neun Punkte und ein Torverhältnis von 27:60 – das war die Bilanz der Iserlohn Roosters nach 13 Partien der Spielzeit 23/24, womit das erste Viertel der Saison komplett war. Im Klub und drumherum herrschte helle Aufregung, hatte doch die Mannschaft zu häufig ihre Konkurrenzfähigkeit vermissen lassen. Auch die sportliche Bilanz der laufenden Saison ist ernüchternd. Lediglich zwei Punkte mehr stehen auf dem Konto, das Torverhältnis von 33:46 sieht zumindest etwas freundlicher aus.

Doug Shedden hätte gerne Boden gutgemacht

Dass es gelang, die Zahl der Gegentreffer zu reduzieren, liegt wesentlich aber nur daran, weil Torwart Andreas Jenike konstant Leistungen am oberen Limit abgerufen hat. Bei der 2:6-Niederlage am Sonntag in Straubing sah er bei zwei Gegentreffern nicht gut aus. Auf seinen Status bei Headcoach Doug Shedden dürften die Fehler keine Auswirkungen haben. „Es war ein harter Abend für ihn, aber Andy ist auch nur ein Mensch. Er glänzt ja ansonsten mit Fangquoten von 92 Prozent, was wirklich exzellent ist.“ Die ganz großen Vorwürfe richtete Shedden aber auch sonst nicht an sein Team: „Die Vorstellung war gar nicht so übel, wie das Ergebnis vermuten lässt. Ein 2:6 ist natürlich wenig schmeichelhaft, aber zum letzten Drittel war ja noch alles offen. Und auch, dass wir zwei Powerplay-Tore erzielt haben, spricht auch für uns.“ Shedden hatte die Tabelle im Hinterkopf und trauert noch der vergebenen Chance hinterher, mit einem Sieg im Klassement zu klettern. Der Auftritt zwei Tage zuvor gegen Mannheim gefiel ihm trotzdem wesentlich besser. „Das war intensiv, und die Jungs haben einen hohen Aufwand betrieben. Das war ein Spiel, das auch den Eintritt gerechtfertigt hat.“

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Andererseits: Was nützen die engagiertesten Auftritte und unterhaltsamsten Spiele, wenn am Ende kaum etwas auf der Habenseite bleibt? Aufwand und Ertrag stehen in einem Missverhältnis zueinander. „Wir haben einige Punkte liegen lassen. Das ist der Grund, warum wir dort stehen, wo wir uns momentan nun mal befinden. Mit vier, fünf Zählern mehr würden wir um Platz zehn mitspielen.“ Durch die beiden nächsten Spiele in Schwenningen und gegen Köln könne vor der Deutschland-Cup-Pause noch viel Boden gutgemacht werden. Aber weil Vergleiche in Zusammenhang mit „hätte“, „könnte“, „sollte“ oder „müsste“ nichts Zählbares einbringen, ist die Situation wie sie ist.

Keine zehn Prozent aller Torschüsse landen im Roosters-Tor

Auf den ersten Blick ist sie gut vergleichbar mit der zwölf Monate zuvor, aber es gibt auch noch andere Perspektiven, die die Gesamtsituation optimistischer darstellen – die des Trainers zum Beispiel: „Als ich vor etwa einem Jahr nach Iserlohn gekommen bin, spielte die Mannschaft mit einer Erfolgsquote von ungefähr acht Prozent das schlechteste Powerplay der ganzen Liga. Jetzt sind wir mit 25 Prozent Sechster. Das ist ziemlich gut.“ Doug Shedden führt als weiteres Argument für eine gute Entwicklung die Effizienz der gegnerischen Torschüsse an. Nur in 9,68 Prozent aller Versuche wurden Andy Jenike oder Hendrik Hane überwunden. Das ist der viertbeste Wert der Liga. Allerdings, und das erwähnte Shedden nicht: 475 Schüsse von unterschiedlich hoher Qualität wurden auf das Roosters-Tor abgegeben – kein Team gestattete den Gegnern mehr Abschlüsse. Auch daran ist abzulesen, dass Jenike wieder eine Art Lebensversicherung für seine Mannschaft ist.

Von diesen Spielern erwartet Shedden mehr

Es ist aber auch keineswegs so, dass sich Shedden nur die Statistiken herauspickt, die für die Roosters und ihre Spieler sprechen. Es gibt immer auch Erwartungen, erfüllt wurden sie längst nicht alle. „Von einigen muss einfach mehr kommen. Eric Cornel zum Beispiel hat noch keinen Treffer erzielt, Jake Virtanen hat zwölfmal gespielt und nur einmal getroffen, genauso Taro Jentzsch, der bislang nur ein Empty-Net-Goal erzielt hat. Wir brauchen also dringend bessere Abschlüsse.“