Hagen. . Der italienische Erstligist Juve Caserta umwirbt Phoenix-Kapitän Zygimantas Jonusas. Der Agent des litauischen Flügelspielers hat angefragt, diesen aus seinem bis Mai 2013 datierten Zweijahresvertrag zu entlassen.
Am 15. August will Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen die Saisonvorbereitung starten, wenn möglich mit komplettem Team. Doch nun droht das möglicherweise wichtigste Stück aus dem Mannschafts-Puzzle herauszubrechen: Der italienische Erstligist Juve Caserta umwirbt Phoenix-Kapitän Zygimantas Jonusas - und dieser scheint nicht abgeneigt. Vom Agenten des litauischen Flügelspielers sind die Hagener angefragt, diesen aus seinem bis Mai 2013 datierten Zweijahresvertrag zu entlassen, bestätigte Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann auf Anfrage.
Seit Wochenbeginn muss er sich mit dem Thema beschäftigen, mehrfach hätten er und Coach Ingo Freyer sich seitdem mit dem in seiner Heimat weilenden Jonusas und dessen Agenten unterhalten. Vor allem, um den 30-jährigen Litauer von der Vertragserfüllung zu überzeugen, auch mit dem Angebot einer vorzeitigen Verlängerung des Kontrakts. „Wir haben das Team um ,Zygi’ aufgebaut und wollen ihn behalten“, betont Herkelmann. Die Signale aus Litauen seien allerdings täglich wechselnd. Zuletzt, so Herkelmann, habe er den Eindruck gehabt, dass Jonusas unbedingt wechseln wolle: „Italien reizt ihn sehr. Er hat immer davon geträumt, dort zu spielen, und sieht das als seine letzte Gelegenheit.“ Die guten Werte in der letzten Bundesliga-Saison bei Phoenix (14,8 Punkte im Schnitt) ermöglichen sie ihm.
Ingo Freyer ging 1997 von Hagen nach Caserta
Die Chance, dass der in seinen zweieinhalb Jahren in Hagen bisher stets vorbildlich auftretende Teamkapitän trotzdem Mitte August in Hagen zum Dienst antritt, wollte der Geschäftsführer nicht beziffern. Sein Problem: Erliegt Jonusas den Erlockungen der Italiener, die einen Zweijahresvertrag und höhere Bezüge (Herkelmann: „Wir können nicht das zahlen, was Caserta anbietet. Aber bei uns kommt das Geld auch.“) anbieten, müsste eine zentrale Position im Kader auf einem kleiner werdenden Transfermarkt kurzfristig neu besetzt werden. Herkelmann macht deutlich, unter welchen finanziellen Bedingungen eine Vertragsauflösung allenfalls denkbar sei: „Bleibt Jonusas nicht, müssen wir in die Lage versetzt werden, mindestens gleichwertigen Ersatz für ihn zu finden.“
Es gab übrigens schon einmal einen Akteur, der den Weg von Hagen nach Caserta beschritt - und der hieß Ingo Freyer. Als Spieler wechselte er 1997 von Brandt in den italienischen Süden. Kleiner, aber entscheidender Unterschied zum aktuellen Fall: Der heutige Phoenix-Trainer hatte nach zwei Jahren von Brandt damals keinen neuen Vertrag angeboten bekommen.