Hagen. . Bundesligist Phoenix Hagen hat Nationalspieler Lucca Staiger, der Alba Berlin verlässt, ein konkretes Vertragsangebot vorgelegt, wie Geschäftsführer Oliver Herkelmann auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte.

Gemeinhin sieht man die aktuellen Basketball-Nationalspieler in Hagen nur im Trikot finanzkräftigerer Gäste-Teams - oder bei Länderspielen. Das nächste Mal etwa am 18. August, wenn die Auswahl von Bundestrainer Svetislav Pesic in der Enervie Arena gegen Luxemburg in die Europameisterschafts-Qualifikation startet. Ein Akteur dieser Equipe, die sich Mittwoch in Kienbaum zum Start der Vorbereitung trifft, könnte allerdings künftig häufiger am Ischeland auflaufen: Bundesligist Phoenix Hagen hat Nationalspieler Lucca Staiger, der Alba Berlin verlässt, ein konkretes Vertragsangebot vorgelegt, wie Geschäftsführer Oliver Herkelmann auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte.

„Wir prüfen gerade, ob das geht“, sagte Herkelmann, der eine realistische Chance auf einen zeitnahen Abschluss dieses Transfer-Coups sieht. Dem 24-jährigen Staiger, der nach seiner College-Zeit bei der Iowa State University in zweieinhalb Spielzeiten bei den Berlinern über eine Nebenrolle nicht hinauskam, gehe es vor allem um mehr Spielzeit. Bei Alba wurde der Shooting Guard in der letzten Saison nur in 22 der 34 Spiele eingesetzt, hatte dort bei 2,4 Punkten gut neun Minuten im Schnitt. Bei Phoenix hätte der athletische 1,95-m-Mann, der als sehr guter Distanzschütze gilt und seit Mitte 2009 32 Länderspiele bestritt, Aussicht auf erheblich mehr Spielanteile. Herkelmann: „Wenn er bei uns landet, hätte er das Potenzial, für uns so wichtig zu sein wie ein amerikanischer Spieler.“

Sollte Staiger tatsächlich in Hagen unterschreiben, wären die kleinen Positionen damit besetzt. Mit ihm, den erfahrenen US-Spielmachern Davin White und David Bell sowie dem aus Paderborn verpflichteten U20-Nationalspieler Ole Wendt hätte Phoenix-Coach Ingo Freyer, der als letzter Nationalspieler vor 17 Jahren von Alba Berlin nach Hagen wechselte, dann ein starkes Guard-Quartett zur Verfügung.

Bedarf auf großen Positionen

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Die zwei noch freien Importplätze würden dann für die großen Positionen vorgesehen, bisher stehen dort nur Zygimantas Jonusas und Neuzugang Abe Lodwick - beide eher Flügelspieler - unter Vertrag. Wobei Herkelmann nicht ausschließt, eine Verpflichtung bis in die Vorbereitungsphase hinein zunächst offen zu lassen, um auf dort auftretende Defizite reagieren zu können. Ein Kandidat war der Braunschweiger Daniel Theis (20), der auch zum deutschen A-Kader zählt, doch eine Verpflichtung scheiterte an einer mit dessen Ausstiegsklausel verbundenen Ablösesumme. Er wechselt nun nach Ulm.

Einen Centerplatz soll weiter vorzugsweise Bernd Kruel einnehmen. Eine Annäherung der Vorstellungen beider Seiten steht aber weiter aus. Klar ist dagegen, dass Dominik Spohr sich nach Gießen verabschiedet. „Für Dominik ist das sehr sinnvoll. Manchmal ist es gut, wenn ein Spieler aus seinem gewohnten Umfeld herauskommt“, befindet Herkelmann, „es muss ja nicht in ewig gegossen sein.“