Hagen. Der Coach vom Fußball-Landesligisten SpVg. Hagen 1911 äußert sich im Interview über die Aufstiegschancen und seine Zukunftspläne.

Christian Fohs übernahm im Oktober 2021 das Traineramt beim Landesligisten SpVg. Hagen 1911, als das Team in der Westfalenliga auf dem letzten Platz stand und sich von Ex-Coach Stefan Mroß getrennt hatte. Seitdem hat er die Mannschaft stabilisiert und - auch wenn er den damaligen Abstieg nicht verhindern konnte - auf einen erfolgreichen Weg geführt. Am kommenden Sonntag steht vermutlich sein letztes Spiel als Trainer der Elfer an, wenn das Team zu Hause um 15 Uhr auf der Bezirkssportanlage Emst gegen RW Erlinghausen antritt. Kurz vor diesem entscheidenden Spiel spricht Fohs mit unserer Zeitung über seine emotionale Bindung zum Verein, die Chancen auf ein letztes Wunder und die Herausforderungen des kommenden Gegners. Zudem äußert er sich zu seiner Zukunft und den Gerüchten um einen möglichen Wechsel zum Oberligisten SG Wattenscheid 09.

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Herr Fohs, wie emotional blicken Sie auf Ihr letztes Heimspiel auf Emst?

Christian Fohs: Eine schöne Zeit geht vorbei, das waren fast drei Jahre und es ist viel passiert seitdem. Natürlich wäre es emotionaler, wenn am Ende was dabei herumkommt. Zählbares haben wir nur den Pokalsieg aus dem letzten Jahr in der Tasche oder den Derbysieg vor kurzem. Seit 1999 hatten wir davor laut Fupa kein Pflichtspiel mehr gegen Hohenlimburg gewonnen – das war ein schöner Moment. Im Endeffekt wird es aber richtig schön, wenn es noch klappen sollte.

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Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass das Aufstiegs-Wunder noch gelingt?

Wenn man es sachlich betrachtet, ist es unrealistisch. Aber es war auch unrealistisch, dass wir in Drolshagen verlieren und das haben wir auch geschafft. Hohenlimburg und Menden stehen jetzt zum ersten Mal seit Wochen unter Druck, weil sie jetzt gewinnen müssen und uns nicht mehr jagen. Wenn die ausrutschen, müssen wir da sein. Es ist auch unser letztes gemeinsames Spiel und die Frage ist, wie wir in Erinnerung bleiben wollen: Dass uns zum Saisonende die Puste ausgegangen ist oder dass wir mannschaftlich eine gute Saison gespielt haben. Deshalb wollen wir schon das letzte Spiel gewinnen. Wenn es am Ende nicht reicht, muss man aber auch klar sagen: Es gibt einfach Mannschaften, die es besser gemacht haben und das muss man sportlich akzeptieren.

Was für ein Gegner erwartet Sie am Sonntag?

Erlinghausen ist eine Truppe mit sehr viel Qualität. Was denen gegen den Strich kam, war die Breite im Kader. In manchen Partien haben die nur drei Leute auf der Bank sitzen gehabt. Die erste Elf hat in der Liga allerdings eine Top-3-Qualität.

Teammanager Ditze Grauer und Elfer-Chefcoach Christian Fohs (von links).
Teammanager Ditze Grauer und Elfer-Chefcoach Christian Fohs (von links). © Fabian Sommer | Fabian Sommer

Wenn es am Ende nicht reichen sollte: was war in der Nachbetrachtung der Knackpunkt?

Die Nachbetrachtung mache ich erst nach dem letzten Spiel. Wenn ich mir jetzt schon Gedanken machen würde, wie ich die Saison nachbetrachte, dann würde das die Konzentration auf das letzte Saisonspiel einschränken. Wir konzentrieren uns voll auf Erlinghausen.

Was ist dran an den Gerüchten, dass es Sie zum Oberligisten SG Wattenscheid 09 zieht?

Was meine Zukunft betrifft, möchte ich mich jetzt nicht äußern. Es gibt jetzt Wichtigeres als meine Person, es geht jetzt um die Mannschaft und das letzte Saisonspiel.