Siegen. Gegen den RSVE Siegen präsentiert sich Herdecke/Ende in einer Halbzeit gut, ehe die Rust-Sieben plötzlich völlig von der Rolle ist.
Es wäre die Chance gewesen, doch die HSG Herdecke/Ende hat sie nicht genutzt. Der Rückstand auf den Tabellenführer der Handball-Landesliga, TV Halingen, wäre im Falle eines Sieges auf nur einen Punkt geschrumpft. Denn Halingen hat 33:37 beim VfS Warstein verloren. Doch auch die HSG verlor ihre Partie beim RSVE Siegen deutlich mit 19:28.
Der Tabellenstand und die Konstellation nach dem Spiel hatte für Herdeckes Interimstrainer Stefan Rust allerdings keine Bedeutung, wie er sagt: „Ganz ehrlich, das hat mich nicht interessiert. Wir haben gegen die aus meiner Sicht aktuell beste Mannschaft der Liga klar und deutlich verloren.“ Das beschäftigte ihn viel mehr. Denn seine Sieben wurde nach einer guten ersten Halbzeit aus der Bahn geworfen. Es waren zwei Ballverluste und ein verwandelter Siebenmeter kurz vor der Halbzeitsirene, die zum zwischenzeitlichen 12:15-Rückstand führten.
Kaum Torchancen in der zweiten Halbzeit
In der zweiten Halbzeit hatte die HSG kaum Tormöglichkeiten. Rust stellte auf eine offenere Deckung um, was aber nicht fruchtete. Er nennt die Ausfälle von Quentin Münch und Matthias Hoffmann als einen Grund, weshalb es im Rückraum sowohl an Durchschlagskraft als auch an Deckungsstärke fehlte. „Das, was wir gebraucht hätten, hatten die Gegner. Das Spiel war sehr intensiv, am Ende fehlte auch die Kraft. Die Entlastung, die wir gebraucht hätten, konnte nicht kommen.“, so Rust.
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Direkt nach der Halbzeit zog Siegen deshalb auch mit sieben Toren Vorsprung davon, während Herdecke erst in der 38. Minute wieder traf. Rust: „Wir sind nicht gut aus der Kabine gekommen. Egal, was wir gemacht haben, wir haben uns nicht mehr davon erholt.“ Die Ordnung ging verloren und im eigenen Angriff scheitere die HSG zu oft an den Gegnern – auch am Torwart selbst. „Wir müssen einfach komplett spielen. Gerade wenn uns zwei wichtige Spieler fehlen, ist das schon spielentscheidend. Wir haben nicht die Körner, das auszugleichen“, gesteht Rust, der im Vorfeld der Partie recht optimistisch war.
So haben sie gespielt
RSVE Siegen - HSG Herdecke-Ende 28:19
HSG: Goldkuhle, Mehlwitz; Dannemann (2), Jung, Niederquell (1), M. Rust (7), Herold, N. Rust (2), Drescher, Förster, Neuhoff (6/2), Hewig.
Am kommenden Samstag gastiert der TV Halingen in Siegen. „Wenn sie da gewinnen, sind die durch, da bin ich mir sicher. Es wird aber auch kein leichtes Spiel werden, dessen sind sie sich genauso bewusst wie wir es jetzt waren“, so der HSG-Coach, dessen Team parallel beim Schlusslicht HSG Gevelsberg-Silschede II wieder anders auftreten will.