Herdecke. Zehnter Heimsieg im elften Spiel am Bleichstein. Warum der Coach der HSG Herdecke/Ende dennoch nicht zufrieden ist:

Es gelang der zehnte Sieg mit elften Heimspiel, doch zufrieden waren die Gastgeber nicht. Beim 30:23 (16:12)-Erfolg gegen Mit-Schlusslicht HSV Herbede tat sich Handball-Landesligist HSG Herdecke/Ende lange schwer, setzte sich erst in der Schluss-Viertelstunde ab. „Ein Pflichtsieg, mehr nicht, es fehlten die letzten zehn Prozent“, resümierte Trainer Stefan Rust, der vor allem einen zentralen Mannschaftsteil kristisierte: „Im Rückraum waren wir nicht gut.“ 21 der insgesamt 30 Treffer trugen dagegen die Außen um Gero Neuhoff (12/7) und Felix Drescher (6) bei.

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Dabei kamen die Herdecker gut ins Spiel, führten schnell mit 5:1 (7. Minute), doch drei Minuten später stand es nur noch 6:5 - und blieb vorerst eng. „In den ersten zehn Minuten haben wir einen ordentlichen Grundstock gelegt“, sagte Rust, „danach haben wir nicht mehr sauber gedeckt und vorn unvorbereitet stets nach zehn Sekunden geworfen. Erst in der letzten Viertelstunde waren wir wieder konzentrierter.“ So setzte sich die HSG zwar bis zur Pause auf 16:12 ab, ließ dann aber Herbede wieder auf 20:19 (41.) herankommen. „Da haben wir wirklich vieles richtig gemacht - und als es nur noch 19:20 stand, hat Herdecke durchaus schon gewackelt“, sagte Herbede-Coach Marko Weiß.

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In der Folge allerdings handelten sich die Gäste vier Zeitstrafen - insgesamt waren es am Ende acht - ein, vor allem bei Aktionen gegen die Tempogegenstöße der Herdecker Außen. „Da hat Herbede relativ unsauber bei Gegenstößen agiert - und sich quasi selbst geschlagen“, sagte Rust, während Weiß beobachtete: „Da standen wir dann teilweise nur noch mit drei Mann auf dem Platz.“ Die Gastgeber nutzten das, setzten sich über 25:19 25:19 (48.) und 29:21 (55.) entscheidend ab. Doch die Herbeder ärgerten sich allenfalls über das hohe Ergebnis beim Favoriten. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns da mit unserem kleinen Kader so gut verkaufen“, sagte Weiß: „Ich glaube, die Hälfte der Liga hätten wir mit dieser Leistung geschlagen.“

Die Gastgeber wiederum bleiben mit Sieg Nummer 17 auf Tabellenrang zwei Spitzenreiter TV Westfalia Halingen, der den TV Olpe mit 35:30 bezwang, auf den Fersen.. Und könnten den Dreipunkte-Rückstand vielleicht am nächsten Wochenende verkürzen, wenn Halingen beim VfS Warsten - jüngst Heimsieger gegen Herdecke - gastiert. Allerdings hat auch die HSG mit der Reise zum Tabellensechsten RSVE Siegen keine leichte Aufgabe. „Das wird eine andere Hausnummer als gegen Herdecke“, weiß Stefan Rust.

HSG Herdecke/Ende: Stefan Goldkuhle, Lukas Mehlwitz, Luca Dannemann (1), André Jung (1), Oliver Niederquell (1), Maximilian Rust (1), Luc Herold (2), Niklas Rust (3), Felix Drescher (6), Tim Förster (1), Quentin Münch (2), Gero Neuhoff (12/7), Yannik Matthee. Beste HSV Herbede: A. Haupt (4), Radtke (4/3).