Hagen. Tim Knutzen, Abwehrchef der ambitionierten U23 des VfL Eintracht Hagen, spricht über das Erfolgsgeheimnis und das anstehende Derby gegen Menden.
Die Haupttorschützen eines Teams genießen im Sport oftmals eine große Aufmerksamkeit und viel Anerkennung für die erzielten Leistungen. Nicht zuletzt, weil Tore statistisch zu messen sind. Mindestens genauso wichtig für ein Team sind allerdings die Abwehrchefs, die auch maßgeblich für den Erfolg oder Misserfolg verantwortlich sind. Mit dem Unterschied, dass ihre Leistung schwierig in statistische Werte zu fassen ist, sodass es auf dem Spielbericht hervorsticht.
Beim Oberliga-Spitzenreiter VfL Eintracht Hagen II ist Tim Knutzen einer dieser Schlüsselspieler. Als Abwehrchef hält der 29-Jährige die Defensive der Grün-Gelben zusammen und ist damit aus dem Team von VfL-Trainer Alexander Zapf nicht mehr wegzudenken. In der Offensive wird der Kapitän allerdings nicht eingesetzt. Warum das so ist und worauf es für die U23 der Eintracht im restlichen Saisonverlauf ankommt, damit es mit dem Aufstieg klappt – darüber haben wir mit Tim Knutzen im Interview gesprochen.
Tim Knutzen, nachdem man in einer starken Saison letztes Jahr den Aufstieg in die 3. Handball-Bundesliga knapp verpasste, kam Alexander Zapf auf den Trainerposten, der zuvor lange Zeit von Pavel Prokopec besetzt war. Was hat sich seitdem geändert?
Tim Knutzen: Dadurch, dass wir in der letzten Saison so erfolgreich waren, hat sich im Kader kaum etwas verändert. Wir sind eine eingespielte Truppe. Das war Alex sehr wichtig, dass er ein intaktes Team nicht von vorne neu aufzieht und etwas grundlegend verändert. Er hat ein paar individuelle und taktische Sachen, die ihm bedeutsam sind, mit eingebracht.
Sie gelten im Team als Abwehrspezialist. Ihr Trainer bezeichnet Sie als „aggressiver Leader“. Wie kam es dazu, dass Sie ausschließlich für die Defensive bestimmt sind?
Das hat sich über die Jahre so entwickelt. Ich hatte zwei bis drei Verletzungen an der Hand und umso höher es geht, desto besser ist auch die Qualität von anderen im Angriff. Dafür steche ich in der Abwehr hervor. Ich bin keiner, der draufhaut, sondern auch sehr viel mit Auge macht.
Mit 33:5-Punkten sind Sie mit Ihrem Team Tabellenführer der Handball-Oberliga. Was hebt die Mannschaft insgesamt in dieser Saison von den anderen Teams ab?
Es ist ein großer Vorteil, dass wir mit identischer Mannschaft wie letzte Saison spielen. In der Mannschaft herrscht ein sehr ausgeprägter Teamgeist. Der Zusammenhalt untereinander ist sehr groß, ohne den kann ein Aufstieg nicht funktionieren. Gerade wenn es eng wird, ist das mit das Wichtigste innerhalb eines Teams.
Vier Punkte trennen Sie aktuell von den drei Zweitplatzierten. Wie behält man diesen Vorsprung bis zum Saisonende? Und welche Rollen spielen Sie dabei als Kapitän?
Es sind noch sieben Spiele, von denen wir sechs gewinnen müssen. Es ist nicht mehr wichtig, wer wie viele Spielanteile bekommt, sondern es geht jetzt um das große Ganze. Als U23 sind wir kein klassisches Jung-Alt-Team, dennoch gibt es diverse Spieler, die auch schon höher gespielt haben und damit genau wissen, worauf es jetzt ankommt. Wir reden viel innerhalb des Trainings und auf der Fahrt zum Spiel, das Wort Aufstieg ist nicht tabu, sondern das große Ziel. So motivieren wir uns immer wieder.
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Am kommenden Samstag (19.30 Uhr, Sporthalle Mittelstadt) empfangen Sie die SG Menden Sauerland Wölfe. Wie gefährlich ist der kommende Gegner?
Im Hinspiel lagen wir gegen Menden relativ zügig mit fünf Toren hinten. Außer zwei, drei Mannschaften kann in der Liga aber ohnehin jeder jeden schlagen. Menden hat ein paar Spieler mit hoher Qualität, von den verbleibenden sieben Spielen ist es sicherlich mit einer der schwierigsten Gegner.