Wetter/Gevelsberg. Wetteranerin begegnet mit dem FC Silschede am Wochenende Borussia Dortmund II. In dem Verein arbeitet sie - und spielte selbst aktiv.
Es wird ihr seltsam vorkommen, wenn Annika Billig am Sonntag in der Frauenfußball-Bezirksliga mit ihrem FC SW Silschede bei der Borussia Dortmund II antritt. Denn erst in diesem Winter ist die aus Wetter stammende Fußballerin vom BVB nach Gevelsberg gewechselt und nach kurzzeitiger Pause wieder aktiv am Ball. Sie ist parallel noch in der Fußballakademie des Profivereins und fungiert dort als Co-Trainerin der U17-Juniorinnen. Daher erwartet sie ein Wechselbad der Gefühle.
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Samstags steht die 28-Jährige für gewöhnlich an der Seitenlinie mit schwarz-gelber Trainingsjacke. Am Sonntag schnürt sie nun die Schuhe wieder selbst. Allerdings ist noch unklar, ob sie gegen die BVB-Reserve selbst mitwirken kann, da sie in dieser Woche krank war. Wäre es eigentlich eine Option gewesen, für die zweite Elf der Borussinnen aufzulaufen, statt für den Ligakonkurrenten? „Das war nicht wirklich realisierbar. Ich habe bereits im Voraus erkannt, dass die Rolle als Trainerin in Verbindung mit der Position als Spielerin den vorgegebenen Rahmen überschreiten würde“, sagt Billig.
Annika Billig weiß Professionalität des Fußball beim BVB zu schätzen
Denn beim BVB ist alles sehr professionell organisiert, was sie zu schätzen weiß. In der Mannschaft des FC Silschede ist sie gut aufgenommen worden. „Sie ist ohnehin selbst sehr offen und ein bodenständiger Mensch. Das macht viel aus“, sagt Alessa Geis aus dem Trainerteam. Sie stammt ebenfalls aus Wetter und freut sich spielerisch gesehen über die Verstärkung durch die agile Mittelfeldspielerin. Der Umgang mit den anderen Spielerinnen, etwa vor Spielen in der Kabine, sei harmonisch. „Annika ist eher zurückhaltend und hebt nicht ab“, verrät ihre Trainerin.
Dadurch, dass die Fußballerin es nur einmal in der Woche zum Training schafft, da sie parallel in Dortmund Training gibt, gab es noch gar nicht so viele Gelegenheiten, dass sich die Spielerinnen mit dem Neuzugang austauschen. Etwa über die Zeit beim BVB und was Billig dort erlebt hat. Denn das war einiges. Unter anderem durfte sie zur Präsentation des neuen Trikots ein Fotoshooting mit Marco Reus machen, geshootet hat sie auch mit Giovanni Reyna und Youssoufa Moukoko. Vergangene Saison machte sie eine Spieltagsankündigung mit einem ihrer Lieblingsspieler: Jude Bellingham. „Er war sehr authentisch und freundlich. Das bestätigt auf jeden Fall die Wahl meines Lieblingsspielers“, sagt die Studentin mit einem Lachen.
Zusammenarbeit mit Profispielern waren Höhepunkte
Die BVB-Selfies von Annika Billig
Ein weiterer Lieblingsspieler ist Mats Hummels, mit dem sie allerdings nur ein Mannschafts-Selfie gemacht hat. „Hätte ich mit ihm noch eine Aktion gehabt, wäre ich wunschlos glücklich gewesen“, ergänzt die Fußballerin. Dafür nahm sie noch am BVB-Quiztaxi mit Marcel Schmelzer und Norbert „Nobby“ Dickel teil. „Die Zusammenarbeit mit den Profis gehört auf jeden Fall zu meinen Highlights. Das waren unglaubliche Aktionen, die ich nicht vergessen werden. Die Jungs waren sehr sympathisch. Vor allem mit Marco Reus und Marcel Schmelzer habe ich gute Gespräche geführt, sie schienen sehr am BVB-Frauenfußball interessiert zu sein“, erzählt Billig.
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Zur Begegnung auf dem Feld, wenn sie nun gegen Dortmund spielt, sagt sie: „Das wird auf jeden Fall komisch werden. Für mich ist es sozusagen ein Heimspiel.. Die Anlage ist quasi zu meiner zweiten Heimat geworden, da ich seit fast drei Jahren Teil des Vereins bin.“ Das Trainerteam sowie ihre Gegnerinnen kennt sie natürlich auch. „Das wird sicherlich eine ungewohnte Perspektive.“ Tipps geben braucht sie dem Silscheder Trainerteam aber nicht: „Sie haben sich ohne meine Hilfe gut auf das Spiel vorbereitet und eine Analyse des Gegners gemacht.“