Quakenbrück. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen verliert überraschend bei den abstiegsbedrohten Artland Dragons. Vor allem der Start geht in die Hose.

Fehlstart und Foulprobleme in Quakenbrück: Phoenix Hagen rutschte am 24. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA bei den Artland Dragons aus. Der Mannschaft von Coach Chris Harris wurde ihre aggressive Gangart zum Verhängnis, denn auf die kleinliche Linie des Schiedsrichtergespanns konnten sich die Gäste nie wirklich einstellen. Überdies brauchte Phoenix viel zu lange, um in die Partie zu finden. Die Dragons feierten in der Artland Arena einen 101:90-Heimsieg.

Schock in der Anfangsphase

Den „Ton anzugeben“ ist eine im Basketball unterschätzte Qualität, die Phoenix in dieser Saison eigentlich gut beherrscht. Diesen Part überließ man diesmal dem Gegner: Die Dragons waren vom Hochball an spielbestimmend und taktisch vernünftig eingestellt. Mit einer Zonenverteidigung versperrten sie den Hagenern den Weg zum Korb, ließen dafür aber Raum zu den Distanzschützen - was dazu führte, dass Phoenix in der ersten Hälfte nur zwei von elf Dreierversuchen traf. Offensiv spielte Quakenbrück selbstbewusst und teamdienlich, sodass den Hagener Fans beim Blick auf die Anzeigetafel in der siebten Minute übel werden konnte: 22:5 stand es nach einem Dreier von Brandon Thomas.

Danach bekamen die Hagener allmählich den Fuß auf den Boden der Artland Arena. Schöne Pässe und ebenso schöne Cuts zum Korb resultierten in vielen Hagener Korblegern, hinten hatte man mit schnellen Händen wieder Zugriff - auch wenn sich die Gäste in der ersten Hälfte schon 14 Fouls einhandelten (am Ende waren es sogar 32). Durch einen wilden Dreier von Siler Schneider kurz vor der Halbzeitpause waren die Westfalen wieder auf 45:39 herangekommen.

Drei technische Fouls

Phoenix setzte seine gute Phase nach Wiederanpfiff fort, durch einen Sprungwurf von Brock Mackenzie schmolz der Rückstand auf zwei Zähler (45:43). Die Ganzfeld-Pressverteidigung setzte den Dragons zu, mit drei getroffenen Dreiern in Serie hielten sich die Gastgeber jedoch im Spiel. Gen Ende des dritten Viertels ging Phoenix erstmals in Führung: Gleich zweimal hintereinander schenkte Quakenbrücks Aaron Kayser den Einwurf her, Phoenix nutzte die Unzulänglichkeiten aus, ging kurz danach durch Alley-Oop von Siler Schneider auf Devonte McCall mit 62:63 in Front (29.). Die Partie wurde nun hitziger, wegen Nickeligkeiten setzte es zwei technische Fouls für Quakenbrück und eins für Hagen.

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Den Start ins letzte Viertel verschliefen die Phoenix-Basketballer völlig. Die Dragons schnappten sich vier (!) Offensivrebounds in Folge, während Phoenix ein Foul nach dem anderen beging. Die Folge: ein 9:0-Lauf für Quakenbrück zum 73:64 (32.). Tim Uhlemann antwortete mit zwei Dreiern und hielt Phoenix im Spiel, doch die Dragons drängten angesichts der Hagener Foulprobleme weiter erfolgreich zum Korb - und behielten so die Oberhand. Der Korbleger des überragenden Athleten Jakob Forrester (23 Punkte) zum 94:85 war so etwas wie die Vorentscheidung. Somit ging aus Hagener Sicht nicht nur der Start, sondern auch das Finish in die Hose.

Phoenix: Nawrocki (1), Schneider (14, 5 Steals), Kraushaar (16), McCall (8), Mackenzie (10), McAllister (5), Uhlemann (12), Bohannon (10), Krause (7), Boner (7).