Hagen. Die Eintracht lässt am 2. Weihnachtsfeiertag nichts anbrennen. Die Handballer aus der 2. Bundesliga feiern gegen Dessau einen umkämpften Pflichtsieg.
Wer vor Weihnachten aufmerksam das Geschehen in der 2. Handball-Bundesliga verfolgt hat, der konnte schon ahnen, wie anspruchsvoll die Weihnachtsaufgabe für den VfL Eintracht Hagen werden würde. Die Handballer des Dessau-Roßlauer HV 06 sammelten am 23. Dezember gegen den TV Großwallstadt zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf - und hatten nach ihrem erst dritten Saisonsieg offenbar Blut geleckt. Doch das offensive Spektakel in der Ischelandhalle in Hagen endete 37:32.
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Dessau ging trotz des Sieges vor Weihnachten am 26. Dezember zwar als Außenseiter in die Partie. Das Team aus Sachsen-Anhalt, das von vielen seiner Fans begleitet wurde, setzte aber gleich nach Spielbeginn eine Duftmarke. Ab Minute eins sahen die Zuschauer in der Ischelandhalle eine spannende Partie, die lange offen war. Schon die ersten 20 Minuten waren ein einziger offensiver Schlagabtausch, in dem die Eintracht phasenweise zurücklag, aber bis zur Halbzeit dann immer mehr die Nase vorn hatte.
Defensive kaum vorhanden
Bis dato war Hagens Linksaußen Hakon Styrmisson bester Werfer. Der Isländer kam nach 20 Minuten auf vier Tore und überzeugte vor allem durch sein Tempo- und Umschaltspiel, das beiden Teams offensiv am Dienstagabend besonders gut gelang. Im aufgebauten Spiel lief es ähnlich gut. Der Rückraum traf, Torhüter Mats Grzesinski feierte seine Paraden, die in der ersten Halbzeit lange die knappe Führung sicherten. Nach 14 Minuten stand es 9:11, nach 18 Minuten 14:13 und nach 26 Minuten lag die Eintracht mit 17:15 in Front.
Der Umkehrschluss liegt auf der Hand: Die Defensive funktionierte auf beiden Seiten weniger gut. Oder besser gesagt: Sie war einstweilen kaum bis gar nicht vorhanden. Für Trainer Fluch, für Zuschauer ein Segen. Mit 19:18 ging es in die Pause.
Eintracht Hagen setzt sich mehrfach ab
Nach einer weihnachtlichen Halbzeit-Show ging die Partie genauso weiter, wie sie begonnen hatte. Mit einem offensiven Feuerwerk, das auch bis zur Mitte des zweiten Durchgangs noch ausgeglichen war. Das 24:24 (42.) wäre in einem anderen Spiel schon ein mögliches Endergebnis sein. Bis kurz in die Schlussphase blieb kaum ein Angriff ohne Torerfolg. Die Sieben von Eintracht-Trainer Stefan Neff setzte sich mehrfach leicht ab, hatte jedoch Schwierigkeiten, den Vorsprung auszubauen.
In den letzten zehn Minuten des Spiels machte der VfL Eintracht Hagen dann aber am Ende den Sack doch noch zu. Die große Überraschung blieb in der Ischelandhalle am Dienstagabend aus. Die Hagener feierten damit die zweite Punkte-Bescherung in drei Tagen. Und sie manifestieren ihre zuletzt starke Form.
Die Sieben von Trainer Stefan Neff überwintert bis zum neuen Jahr auf Rang sechs - und hat nach einer anfangs schleppenden ersten Saisonhälfte das Ruder herumgerissen. Nun steht die üppige Weihnachtspause an. Erst am 11. Februar wird der Spielbetrieb in der 2. Handball-Bundesliga wieder aufgenommen. Handball-Fans können sich aber trösten: Am 10. Januar beginnt die Handball-Welstmeisterschaft.
VfL: Grzesinski, Mahncke - Busch (7), Becker, Voss-Fels (4), Norouzi (6), Styrmisson (9), Weck (3), Klein (2), Richter, Spohn (1), Stüber (5), Alves, Bürgin, Gaubatz
Beste Werfer Dessau: Hrstka (9), Danneberg (6)
Zuschauer: 1302