Wetter/Herdecke. Welches Team war das fairste in der Hinrunde, welches sah am häufigsten Gelb und Rot? Unsere Fairplay-Tabelle zeigt es:
Die Zahl der Roten Karten ist zurückgegangen, doch kein einziges Team kam ohne Feldverweis durch die Hinrunde der Fußball-Saison 2023/2024. Das zeigt sich in der Fairplay-Tabelle der ersten Saisonhälfte für die insgesamt 14 Mannschaften aus Herdecke und Wetter von Bezirksliga bis Kreisliga C. Sowohl Spitzenreiter als auch Schlusslicht sind neu.
Wobei der Tabellenführer in der Fairplay-Wertung in der sportlichen Tabelle abgeschlagen Letzter ist: Die erste Mannschaft von SuS Volmarstein, in der Kreisliga A noch sieglos und mit acht Punkten Rückstand am Tabellenende, hat die wenigsten Karten kassiert. Was SuS-Trainer Andre Buchholz - Stichwort „Zu lieb für die Liga?“ - nicht nur freut. „Sehr ärgerlich“, findet er die Spitzenposition seiner Mannschaft in dieser Rangliste sogar mit Blick auf die sportliche Bilanz: „Ich hätte lieber ein paar Karten mehr gesehen. Sie sollen ja nicht brutal sein, aber ein paar mehr taktische Fouls etwa wären gut gewesen, um nicht in Konter zu geraten.“ Seiner sehr jungen Mannschaft, von der ein Großteil im letzten Jahr noch in der A-Jugend spielte, fehle es deutlich an Erfahrung. Für seinen Geschmack könne sie auch rustikaler zu Werke gehen. Buchholz: „Ein bisschen robuste Härte gehört zum Fußball doch dazu.“
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Hinter den jungen Volmarsteinern weit oben ist die in die Kreisliga B aufgestiegene Reserve der TSG Herdecke, die schon zweimal die Fairplay-Wertung gewonnen hat, auch die Erstvertretung vom Bleichstein ist traditionell weiter oben. Es folgen gleich drei Teams des FC Herdecke-Ende, wobei die neue Vierte vom Kalkheck zeigt, dass eine gute Platzierung in der Fairplay-Tabelle und sportlicher Erfolg - man geht als Tabellenzweiter in der Kreisliga C ins neue Jahr - sich nicht ausschließen müssen.
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Insgesamt sieben Rote Karten gab es nur in der Hinrunde 2023/24 für die 14 Mannschaften aus Wetter und Herdecke, das ist im Vergleich zu anderen Jahren wenig. Zumal Fairplaytabellen-Schlusslicht SC Wengern gleich dreimal Rot kassierte: Dominik Ostermann, Mischa Berghaus und zuletzt im Nachholspiel bei RW Ennepetal-Rüggeberg noch Jan Rohmann mussten beim A-Kreisligisten vom Feld, ohne vorher Gelb gesehen zu haben. „Das stört mich schon“, räumt SC-Trainer Benjamin Knoche ein, „denn die Roten Karten waren nicht brutal, aber dumm.“ Zwei Schubser und ein versuchtes Nachtreten führten zu den Platzverweisen, gerade der letzte in Rüggeberg sei, so Knoche, ein Grund für eine unnötige Niederlage gewesen. Und Kapitän Berghaus fehlte rotgesperrt bei den einzigen Saisonniederlagen bei Ararat Gevelsberg und nun in Rüggeberg, andernfalls hätte Wengern vielleicht noch besser stehen können als auf dem dritten Hinrunden-Platz der Kreisliga A2. Zumal das Team auch noch zwei Gelb-Rote Karten kassierte. Wobei Benjamin Knoche ausdrücklich betont: „Wir sind weit entfernt von einer Treter-Mannschaft. Wenn wir zu brutal spielen würde, wäre ich der Erste, der Konsequenzen ziehen würde.“
Was insgesamt auffällt, ist die Tatsache, dass keine der 14 Mannschaften aus Wetter und Herdecke in der Hinrunde ganz ohne Rote oder Gelb-Rote Karte auskam. Vor Jahresfrist war das noch anders, damals kassierte übrigens neben TSG Herdecke I und II sowie dem in diesem Jahr nicht angetretenen FC Wetter II der SC Wengern I keinen einzigen Feldverweis. Sportlich hatte das Brasberg-Team damals als Tabellenzehnter allerdings eine deutlich schwächere Bilanz vorzuweisen.
Zur Bewertung wurden für die Fairplay-Tabelle Gelbe (1 Punkt), Gelb-Rote (3 Punkte) und Rote Karten (5 Punkte) herangezogen. Angesichts der bestrittenen Spiele der jeweiligen Mannschaft, die sich selbst in gleichen Klassen durchaus unterscheiden kann, wurde ein Punkte-Quotient ermittelt.