Herdecke. Neben dem Sieger mit Rekord stand in Herdecke einer im Fokus. Weil er beim 38. Nikolauslauf zum 37. Mal startete:

Es hätte eigentlich keinen Rekord geben sollen, denn die Strecke beim 38. Nikolauslauf des RC „Westfalen“ Herdecke war wohl einmalig. Und 80 Meter länger. Statt 9,6 Kilometern wie bei den allermeisten Nikolausläufen zuvor mussten sich die 572 gemeldeten Teilnehmer auf 9,7 km beim Traditionslauf 2023 einstellen, wegen einer Baustelle am Hengstey-Freibad musste umgeleitet werden. Was Vorjahressieger Steven Orlowski vom Bunert Running Team aus Dortmund, der bereits 2022 mit 30:11 Minuten einen neuen Streckenrekord aufgestellt hatte, nicht zu irritieren schien. Diesmal war er sogar noch schneller unterwegs, nach 30:05 Minuten lief der Dortmunder vor dem Bootshaus des RC „Westfalen“ Herdecke ganz locker und ohne sichtbare Anstrengung über die Ziellinie. Und so gab es doch die 100 Euro für die neue Bestmarke auf längerer und schwierigerer Strecke. „Die Prämie wird ausgezahlt“, bekannte Mats Flottmann nach einer Besprechung des Organisationsteams. Hier sind alle Ergebnisse:

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Nicht ganz so schnell wie im Vorjahr war Reiner Chrobok unterwegs, der in 46:33 Minuten Zweiter der Altersklasse M65 wurde. Doch einen Rekord durfte auch der Routinier der TGH Wetter verbuchen. Für ihn war es im 38. Lauf die 37. Teilnahme, nur 2012 habe er das Rennen verpasst. Wegen einer Tour zum Basislager des Mount Everest. Und da Holger Frohne vom TuS Ende, der bisher als einziger bei allen Nikolausläufen dabei gewesen war, diesmal erkrankt fehlte, ist Chrobok mit ihm gemeinsamer Rekordhalter. „Nach dem 25. Mal entstand ein gewisser Druck, immer wieder zu starten“, räumt der Wetteraner ein, nur das Abenteuer im Himalaya habe ihn einmal davon abgehalten. „Die Strecke diesmal war anstrengender, vor allem wegen der Steigung“, bekannte Chrobok, der erstmals - wie alle anderen - im Uhrzeigersinn um den Hengsteysee laufen musste: „Aber vielleicht liegt das auch daran, dass man sie mehr als 30 Mal anders kannte - oder dass man älter wird.“ Wobei der 65-jährige TGH-Langstreckler, dessen Laufleidenschaft mit dem allerersten Nikolauslauf 1984 begann, auch betonte: „Dass ich 37 Mal dabei war, zeigt auch, dass ich nie ernsthaft krank war.“

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Von Axel Gaiser

572 Meldungen lagen für den 38. Nikolauslauf vor, es wurde voll am Bleichstein und vor dem Bootshaus des RC „Westfalen“. Auch weil parallel der Herdecker Weihnachtsmarkt und ein Tag der offenen Tür am Friedrich-Harkort-Gymnasium für reichlich Parkplatznot sorgten. Beim Herdecker Ruderclub war man zufrieden mit der Resonanz, auch wenn der neue Organisator Mats Flottmann meinte: „Angesichts des sonnigen Wetters hätte ich auf mehr Nachmeldungen gehofft.“ Bei Minustemperaturen, aber Sonnenschein machten sich die Läuferinnen und Läufer aller Altersklassen nach dem Startschuss von Frank Mohrherr von der Sparkasse an Volme und Ruhr auf die etwas modifizierte Strecke. „Wir haben 20 Extra-Ordner, die den Weg weisen“, sagte Flottmann.