Hagen. Der VfL Eintracht Hagen sollte am Mittwoch in taktischer Hinsicht nicht sein ganzes Pulver verschießen. Denn der Gegner kommt bald wieder.

Die nächste Aufgabe für den VfL Eintracht Hagen hat es gleich doppelt in sich. Nicht nur, dass der TuS N-Lübbecke in der 2. Handball-Bundesliga eine starke Serie spielt und im erweiterten Kreis der Aufstiegsfavoriten mitmischt. Das Besondere liegt bei diesem Duell aber darin, dass beide Teams knapp zwei Wochen später gleich im DHB-Pokal noch einmal aufeinandertreffen. Am Mittwoch, 29. November, geht es aber zunächst um zwei Punkte. Der Anwurf in der Ischelandhalle ist für 19 Uhr angesetzt.

Für die Eintracht, die noch am Sonntag in Dresden spielte, gab es in dieser Woche wenig Möglichkeit, um die jüngste Niederlage aufzuarbeiten: „Das ist in der Kürze der Zeit kaum möglich. Der Fokus muss jetzt wieder auf Mittwoch gelegt werden“, sagt Trainer Stefan Neff, der mit seinem Team am Montagmorgen um 3 Uhr in Hagen angekommen ist.

40 Tore darf man sich nicht fangen

Seit Beginn der Woche bereitet sich der VfL akribisch aufs nächste Spiel vor, für das sich Neff vor allem eine bessere Abwehrleistung wünscht: „In Dresden war unser Angriff insgesamt okay, aber du darfst dir einfach keine 40 Tore fangen. Das lässt auch nicht viel Interpretationsspielraum. Damit gewinnst du in der 2. Handball-Bundesliga nicht“, analysiert Neff.

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Das ist jetzt eine Frage der Einstellung, das zu ändern und eine bessere Leistung vor allem in der Abwehr zu zeigen.
Stefan Neff, Trainer VfL Eintracht Hagen

In personeller Hinsicht muss die Eintracht bei den Vorbereitungen aufs Spiel am Mittwoch noch abwarten. Denn die Einsätze der angeschlagenen Akteure bleiben fraglich: „Bei Kim Voss-Fels sieht es ganz gut aus. Der war krank, ihn müssen wir deshalb wegen der Kondition etwas im Auge behalten. Bei Alexander Becker ist ein Einsatz offen und bei Mats Grzesinski ist die Ellenbogenverletzung noch nicht verheilt. Bei ihm wird es aber sehr wahrscheinlich nichts“, berichtet der VfL-Trainer.

Eine Frage der Einstellung

Vor dem anstehenden Heimspiel nimmt er seine Spieler jedenfalls in die Pflicht und hofft auf eine möglichst volle Halle: „Das ist jetzt eine Frage der Einstellung, das zu ändern und eine bessere Leistung vor allem in der Abwehr zu zeigen. 40 Tore darfst du nicht bekommen, egal wer auf dem Feld steht und wer verletzt ist und fehlt.“

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Gerade die Ausfälle von Alexander Becker und Tilman Pröhl (fällt langfristig aus), die im Mittelblock in dieser Saison zuletzt fast immer gesetzt waren, wogen in Dresden aber entsprechend schwer. Dass Pröhl und Becker in Dresden nicht helfen konnten und das Spiel im Fernsehen verfolgen mussten, wird beiden Spielern weniger geschmeckt haben: „Das ist auch für Trainer und Mannschaft kein schönes Gefühl, auf jemanden verzichten zu müssen. Es ist also eine beidseitige Geschichte, aber auch Teil unseres Spiels und Sports“, erläutert Neff. Im Profi-Handball zählt eben nur Erfolg: „Wir müssen immer bereit sein. Aber wenn wir dann hin und wieder improvisieren müssen, ist es nicht gerade leichter. Aber wir bleiben konzentriert“, betont Neff.

Pokal ist Zubrot

Vor dem Duell lässt sich Neff auf ein Gedankenspiel ein, das Trainer eigentlich nur ungerne mitmachen. Wenn er nur eins der beiden Lübbecke-Spiele gewinnen könnte - und entscheiden müsste, welchses Spiel das sein sollte, so hätte er eine klare Tendenz: „In diesem Fall würde ich auf jeden Fall das Meisterschaftsspiel nehmen. Der Pokal ist Zubrot, das ich gerne mitnehmen. Aber der Fokus sollte auf der Liga liegen“, erklärt Eintracht-Coach Neff.