Herdecke/Wetter. Sportlich gute Leistungen gibt es längst wieder, aber keine Sportehrentage in Herdecke und Wetter. Wie sich das jetzt ändert:
Es war ein alljährliches Ritual, in Herdecke, in Wetter und im Ennepe-Ruhr-Kreis. Stets im Frühjahr wurden die besten Sportlerinnen und Sportler des vergangenen Jahres geehrt, mit feierlichen Veranstaltungen in verschiedenen Formaten an unterschiedlichen Orten. Die Corona-Pandemie stoppte diese Tradition im März 2020. Und obwohl die Aktiven schon längst wieder zur sportlichen Normalität zurückgekehrt sind, spätestens Mitte 2021, und Meisterschaften, Aufstiege und andere Erfolge erreicht haben, hat es Ehrungen der Städte im Ruhrtal seitdem bisher nicht gegeben. An diesem Wochenende gibt es ein Sportehrentags-Comeback, zumindest in Herdecke.
Im Februar 2020 - kurz vor dem Beginn der Pandemie - trafen sich Aktive, Trainer, Ehrenamtliche und Vertreter der Politik zum letzten Mal im feierlichen Rahmen. Zunächst in der Wengeraner Elbschehalle, in die der Stadtverband für Leibesübungen (SfL) und die Stadt Wetter zum 44. Mal zum Sportehrentag luden. Und die erfolgreichsten Asse des Vorjahres wie die Kanupolo-Schüler des KC Wetter als deutscher Meister auszeichneten, während die Ballett-Kinder des TuS Grundschöttel im Rahemnprogramm ihr Können zeigten. Wenig später fand der traditionelle Herdecker Sportehrentag nicht wie in den Jahren zuvor im Onikon-Kino, sondern im größeren Werner Richard Saal statt, da die Leistungen von 111 Sport-Talenten durch Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster und den Stadtsportverbands-Vorsitzenden Thomas Bieber mit Urkunden und Pokalen gewürdigt werden mussten. Kurz darauf kam der erste Corona-Lockdown - und Sportehrentage fielen seither flach.
Bis zum nächsten Samstag, dann findet in Herdecke nach fast vier Jahren wieder ein Sportehrentag statt. Diesmal nicht als gesonderte Veranstaltung, die angesichts der Haushatssperre der Stadt nicht möglich war, sondern im Anschluss an den Neubürger-Empfang im Ruhrfestsaal des Hotels „Zweibrücker Hof“. Beginnend mit einem „Come together“ ab 13 Uhr, ab 13.30 Uhr werden nach der Begrüßung durch Katja Strauss-Köster und Thomas Bieber insgesamt 73 Einzel- und Mannschaftssportler für ihre Erfolge ausgezeichnet. Offiziell für die im Jahr 2022, doch der SSV-Chef Bieber betont. „Wir werden auch Leistungen würdigen, die vorher in der Corona-Zeit erbracht wurden, die sollen ja nicht hinten runterfallen.“ So gebe es Richtlinien der Stadt für die Ehrungen. „Aber wir empfehlen auch herausragende Leistungen, die nicht diesen Richtlinien entsprechen“, sagt Bieber. Eingeladen sind Ruderer des RC „Westfalen“ Herdecke - mit Europameister Moritz Küpper an der Spitze- ebenso wie Kanuten (Herdecker KC), Ringer (TSG Schwerathletik), Badminton-Asse und Taekwondoka (TuS Ende), Fechttalente (TSV Herdecke) oder Fußballmädchen (TSG Fußball).
Wetter will 2024 Sportler ehren
Auch im Nachbarort Wetter soll die nun schon lange unterbrochene Tradition der Sportehrentage nicht sterben. Einen konkreten Termin konnte die Stadt auf Anfrage noch nicht nennen, aber Sprecher Jens Holsteg betonte: „Wir wollen unsere erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler auch in 2024 ehren. Wir sind dazu im Austausch mit dem SfL, mit dem wir uns auch in der Vergangenheit immer eng abgestimmt haben.“ Der Stadtverband für Leibesübungen Wetter (SfL) lud seit seiner Gründung im Jahr 1978 alljährlich gemeinsam mit der Stadt zum Sportehrentag.
Neues Konzept im Ennepe-Ruhr-Kreis
Ausgezeichnet wurden die besten Aktiven aus Herdecke und Wetter auch stets, wenn der Ennepe-Ruhr-Kreis und der Kreissportbund EN die Sportler des Jahres kürte. Von 2003 bis 2021 fand der sogenannte „SportabENd“ alljährlich, letzter Preisträger bei den Männern ist der Herdecker Ruderer Johannes Weißenfeld nach dem Gewinn der Olympia-Silbermedaille mit dem Deutschland-Achter in Tokio. Das ist Geschichte, im EN-Kreis hat man das Sportehrungsformat geändert, statt der Leistung von Einzelnen steht nun die Arbeit der Vereine im Mittelpunkt. Einen feierlichen Ehrungsabend gibt es nicht mehr, stattdessen besucht Landrat Olaf Schade mit dem Kreissportbund die jeweils fünf auszuzeichnenden Vereine. Bei den Judoka der TGH Wetter war er kürzlich, ein Besuch bei der Premiere ebenfalls ausgezeichneten TSG Schwerathletik Herdecke steht noch aus.