Witten/Herdecke. Erst hatte Herdecke Probleme, dann gelang Sieg 8 in Serie. Dabei tat sich ein sonst weniger auffälliger Spieler hervor:

Es war wie so häufig in dieser Saison: Am Anfang hatte Handball-Landesligist HSG Herdecke/Ende durchaus Probleme, am Ende stand ein relativ deutlicher Sieg. Mit 34:29 (18:12) setzte sich der Spitzenreiter beim HSV Herbede durch, es war der achte Sieg in Serie, nur zum Saisonauftakt beim aktuellen Tabellenzweiten TV Westfalia Halingen unterlag die HSG mit 31:32, damals kam die Aufholjagd etwas zu spät. „Ich bin froh, dass wir diese Hürde genommen haben“, sagte HSG-Trainer Daniel Buff nach dem Erfolg beim Schlusslicht.

HSG-Torwart Lukas Mehlwitz pariert gegen Herbedes Yannick Braemer.
HSG-Torwart Lukas Mehlwitz pariert gegen Herbedes Yannick Braemer. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Es dauerte in der Wittener Jahnsporthalle eine Weile, ehe der ohne Luca Dannemann, Jan Ole Vaerst und Max Bergner angetretene Favorit in Schwung kam. „Wir haben relativ spät ins Spiel gefunden, weil wir uns zunächst zu viele Ballverluste und technische Fehler geleistet haben“, sagte Buff: „Irgendwann haben wir dann aber umgeschaltet und sind mit Gegenstößen weggezogen.“ Beim 9:7 (19. Minute) führten die Gastgeber noch und letztmals beim 10:9 (20.), innerhalb von fünf Minuten ohne Gegentor machten die Herdecker daraus dann ein 10:14 (25.). Denn jedes Mal, wenn der HSV Herbede mal wieder in der Offensive patzte, eröffnete dies der HSG den Weg zu einem einfachen Treffer. Und bis zur Pause war es der auffälligste Akteur an diesem Abend, der den Vorsprung weiter vergrößerte: Drei Tore erzielte Felix Drescher in Folge, am Ende hatte er insgesamt acht erzielt.

Max Rust und Andre Jung stoppen einen Herbeder Angreifer.
Max Rust und Andre Jung stoppen einen Herbeder Angreifer. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

„Er hat das hinten und vorne richtig gut gemacht“, lobte der HSG-Coach den Linksaußen, der sonst seltener im Mittelpunkt steht: „Und er hatte keinen Fehlwurf.“ Als Drescher mit seinem letzten Tor zum 19:27 traf (48.), war eine Vorentscheidung gefallen, Herbedes Trainer Marko Weiß bat zur Auszeit. Zum 20:29 (52.) setzten sich die Herdecker dennoch weiter ab, dann kassierte Maximilian Rust seine dritte Zeitstrafe und musste vom Feld. Die Gastgeber, bei denen Spielgestalter Matthias Schmitz schmerzlich vermisst wurde, nutzen es, um vornehmlich durch Alexander Czerkawski und Felix Windfuhr zu verkürzen. Bis auf 27:31 (57.) kamen sie heran, ehe Oliver Niederquell und Luc Herold für die endgültige Entscheidung sorgten.

Herdeckes Max Rust muss später mit seiner dritten Zeitstrafe vom Feld.
Herdeckes Max Rust muss später mit seiner dritten Zeitstrafe vom Feld. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

„Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass es noch hätte gefährlich werden können“, sagte Buff, während Weiß die mangelhafte Chancenverwertung seines Teams bedauerte: „Allein mit einer 50-prozentigen Quote aus unseren eigenen Gegenstößen wären wir im Spiel geblieben. Wir haben wirklich nicht schlecht gespielt und 60 Minuten lang vorbildlich gekämpft.“ Die Wittener bleiben Schlusslicht, während die HSG Herdecke/Ende nun nach dem spielfreien nächsten Wochenende die Tabellenführung in einem Derby verteidigen muss: Am Sonntag, den 3. Dezember, kommt die HSG Gevelsberg Silschede II um 17 Uhr in die Bleichsteinhalle.

Herdeckes Matthis Hofmann stemmt sich einem Herbeder Angreifer entgegen.
Herdeckes Matthis Hofmann stemmt sich einem Herbeder Angreifer entgegen. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

HSG Herdecke/Ende: Lukas Mehlwitz; André Jung (5), Oliver Niederquell (4), Matthis Hofmann (1), Maximilian Rust (3), Luc Herold (3), Niklas Rust (6), Felix Drescher (8), Tim Förster, Quentin Muench (4), Gero Neuhoff (5/3). Haupttorschützen Herbede: Czerkawski (5), Radtke (8/3), M. Windfuhr (3), F. Windfuhr (5).

Er hat das hinten und vorne richtig gut gemacht.
Daniel Buff, Trainer HSG Herdecke/Ende, über Felix Drescher