Herdecke. Sie warfen so wenige Tore wie noch nie in dieser Saison. Ein Mann hielt die HSG Herdecke/Ende dennoch an der Spitze:

Das Duell der besten Liga-Torjäger gewannen die Gäste, die Punkte aber blieben bei der HSG Herdecke/Ende. Dank eines mühsamen 23:20 (10:9)-Sieges gegen den Tabellenfünften RSVE Siegen verteidigten die Herdecker mit dem siebten Sieg in Serie die Tabellenführung in der Handball-Landesliga 4. „Wir können von Glück sagen, dass wir gewonnen haben, wir waren wirklich nicht gut“, räumte HSG-Co-Trainer Oliver Bratzke ein: „Es war ein sehr, sehr zähes Spiel.“

Gegen die sehr langsam agierenden Siegener, bei denen etliche Angriffe wegen Zeitspiels abgepfiffen wurden, trafen die Gastgeber schlecht wie selten. Herdeckes Top-Torjäger Gero Neuhoff nahmen die Gäste komplett die Wirkung, er traf nur von der Siebenmeterlinie. Aber seine Teamkollegen nutzten die so entstandenen Lücken auch nicht konsequent. „Wir waren vom Kopf her überhaupt nicht da, haben bestimmt 20 Dinger nicht reingemacht“, bedauerte Bratzke, „wir wussten, was wir taktisch gegen diese Siegener Abwehr machen wollten, konnten es aber nicht umsetzen.“ Auf der anderen Seite überragte HSG-Torhüter Lukas Mehlwitz, der wieder 60 Minuten durchspielte, mit zahllosen Paraden. Bratzke: „Mit einem guten Torhüter gewinnst du dann auch so ein Spiel.“

Dabei gingen die Herdecker schnell mit 5:1, das Felix Drescher erzielte (10.), in Führung, blieben dann aber zwölf Minuten torlos. Nach dem 6:7 (22.) blieb es eng bis in die Schlussphase. Zum 16:16 (49.) glich Siegen durch Torjäger Nils Büttner (8/3 Tore) letztmals aus, dann setzte sich die HSG durch Maximilian Rust (2) und Quentin Münch auf 19:16 erstmals etwas ab. „Es war ein Befreiungsschlag, endlich waren wir mal drei Tore vorn“, sagte Bratzke. Das ließen sich die Gastgeber dann auch nicht mehr nehmen: Als Mehlwitz beim 22:20 erstmals einen Siebenmeter Büttners parierte (59.), war der vierte Heimsieg am Bleichstein perfekt. Großer Jubel kam indes nicht auf. „Als Trainerteam waren wir mit der Leistung sehr unzufrieden, auch bei den Spielern kam kaum Freude auf“, sagte Bratzke. Mit dem HSV Herbede, bei dem man am nächsten Samstag antreten muss,
HSG Gevelsberg Silschede II und der SG Menden Sauerland Wölfe II treffen die Herdecker nun auf drei Teams aus der unteren Tabellenhälfte, ehe mit Eintracht Hagen III vor Weihnachten noch ein Top-Team auf sie wartet.

HSG Herdecke/Ende: Lukas Mehlwitz: André Jung, Oliver Niederquell (3), Matthis Hofmann, Maximilian Rust (4), Luc Herold (2), Niklas Rust (6/2), Felix Drescher (1), Tim Förster (1), Quentin Muench (3), Gero Neuhoff (3/3).