Herdecke. Ausgerechnet im Derby! Mit 19:6 führen die Ringer der TSG Tigers Herdecke gegen Annen schon - und verlieren noch:
Ausgerechnet im Derby! Eine Revanche hatten sich die Oberliga-Ringer der TSG Tigers Herdecke vorgenommen, in heimischer Bleichsteinhalle wollten sie nach der 16:23-Hinkampf-Niederlage gegen Nachbar Sport-Union Annen unbedingt gewinnen. Danach sah es auch lange aus, doch dann verloren die Herdecker noch mit 19:20. „Das war extrem ärgerlich“, fand Trainer Recep Mercan, „aber wir haben einfach zu viele Verletzte.“
Dabei begann alles nach Plan für die Gastgeber, obwohl einige Akteure in ungewohnten Gewichtsklassen kämpfen mussten. Der weiter ungeschlagene Szabolcz Lakatosz (2:0), Mohammad Alubaidi (2:0) und Abdul Raise (4:0), dessen Gegner nicht antreten konnte, sorgten für das 8:0. Die junge Samia Manz, die ihren ersten Kampf bestritt, wurde zwar geschultert (8:4), doch der ebenfalls weiter unbesiegte Shirkhan Guliyev, der in der 98-kg-Klasse den verletzten Marko Maksic vertrat und nach der verletzungsbedingten Aufgabe von Gegner Denis Nuss mit 4:0 siegte, sowie Eugen Pidlisnyii nach Schultersieg gegen Lyuboslav Vaklyov (4:0) sorgten für einen 16:4-Vorsprung der TSG Tigers in der Pause. Da die Annener hier ein nicht geahndetes Foul des Herdeckers reklamierten, strömten Sportler unkontrolliert auf die Matte und es drohte eine Auseinandersetzung. Doch die Verantwortlichen, die sich seit vielen Jahren kennen, konnten die hitzige Stimmung beruhigen.
Nach der Pause allerdings wendete sich das Blatt. Nach dem 0:2 des Herdeckers Mehdi Shahsavari erhöhte Abdul Mateen Khaliqi mit einem starken Auftritt im spannendsten Kampf des Abends (3:0) zwar auf 19:6, das war es dann aber auch für die TSG. Ali Yaqubov im ersten Kampf nach langer Verletzung und Fabienne Manz verloren jeweils mit 0:4, auch der reaktivierte Igor Domowets unterlag in seinem ersten Heimauftritt am Bleichstein nach 15 Jahren nach Punkten (0:2). Annen war so auf 19:16 herangekommen, brauchte noch vier Punkte im letzten Kampf. Die holte der erfahrene Costel Tarcoci, Herdeckes Eigengewächs David Mkrtchyan war beim 0:4 ohne Chance. „Die Revanche ist uns nicht geglückt, dennoch bleibt unser Tabellenplatz stabil“, bedauerte Mercan, dessen Team im nächsten Derby am Samstag bei Schlusslicht KSV Witten II antritt.