Olpe/Herdecke. Einen Abend war die HSG Herdecke/Ende vom Spitzenplatz verdrängt. Wie sie diesen im Topspiel in Olpe zurück eroberte:
Für einen Abend hatte die HSG Herdecke/Ende den Spitzenplatz in der Handball-Landesligta 4 verloren, war vom TV Halingen nach dessen 35:33-Sieg am Freitag bei der HSG Hohenlimburg überholt worden. Doch nach dem Top-Duell der Spielklasse waren die Herdecker wieder ganz oben. Dem bisher als einzigen Team noch ungeschlagenen TV Olpe, bisher Tabellendritter, hatten die Schützlinge von Trainer Daniel Buff mit 27:22 (10:8) in der Kreissporthalle Olpe die erste Saisonniederlage zugefügt.
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Dabei war Buff nach dem sechsten HSG-Sieg in Serie nur mit der zweiten Halbzeit zufrieden. „Mit der ersten Halbzeit war ich überhaupt nicht einverstanden, weil bei uns der absolute Wille gefehlt hat. Da bin ich etwas lauter geworden“, monierte der Coach, räumte aber auch ein: „Ich war super überrascht, dass wir das Fehlen von Quentin Münch und Luca Dannemann so gut kompensieren konnten.“
Von einem Spitzenspiel, das es nominell war, wollte Buff nach dem Duell des Ersten beim Dritten auch gar nichts wissen: „Nach dem sechsten Spieltag ist das noch etwas früh, andere Teams werden noch nach vorn kommen.“ Dazu zählt er etwa den VfL Eintracht Hagen III auf Rang vier oder den nächsten Gegner RSVE Siegen, den Tabellenfünften empfangen die Herdecker am nächsten Sonntag um 17 Uhr in der Bleichsteinhalle. „Siegen habe ich mir auf Video schon angeschaut“, sagt Buff: „Die sind noch einen Tacken stärker als Olpe.“
Auch die Olper, denen Spielertrainer Frieder Krause knieverletzt fehlte, bereiteten in einem intensiven Duell den Herdeckern aber zunächst einige Probleme. Mit 2:0 gingen die Gastgeber in Führung, erst nach dem 3:2 (8. Minute) konterte die HSG zum 3:5 (12.) durch Niklas Rust, Gero Neuhoff und Felix Drescher. Und gaben in der Folge die Führung nicht mehr ab. Obwohl sie zunächst aus Trainersicht nicht überzeugten. „Die Einstellung war nicht bei 100 Prozent“, monierte Buff, „wir haben halbgar gespielt und nicht konsequent geworfen.“ Immer wieder scheiterte man so am starken Olper Torhüter Carlo Rogalla.
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Auch nach dem Wechsel kamen die Gastgeber so auf 10:11 (33.) und 15:16 (42.) heran, beim 16:20 durch den starken Matthias Hofmann (48.) hatten sich die Herdecker aber abgesetzt - Olpe reagierte mit einer Auszeit. „Matthis hat häufiger auf Halbrechts gespielt - und das richtig gute gemacht“, lobte Buff, „das ist eine gute Option für die nächsten Spiele.“ Angesichts des Fehlens von Münch und Dannemann mussten Niklas Rust und André Jung durchspielen, im Rückraum sorgten die Gäste mit ihrer beweglichen Spielweise aber immer wieder für Stress im Olper Defensivverbund. Buff: „Nur auf Außen konnten wir uns nicht so gut wie sonst durchsetzen.“ Ihre insgesamt zwölf Tore erzielten Drescher und Gero Neuhoff vornehmlich bei Tempogegenstößen.
So hielten die Herdecker ihren Vorsprung, spätestens Neuhoffs 19:24 (55.) bedeutete die Entscheidung. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles reingeworfen“, betonte der Olper Trainer Frieder Krause: „Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht und uns dadurch um den Lohn gebracht. Gegen eine solche Mannschaft muss man schon ans Maximum gehen und das haben wir heute nicht geschafft.“
HSG Herdecke/Ende: Lukas Mehlwitz; André Jung (3), Oliver Niederquell (3), Matthis Hofmann (5), Maximilian Rust (1), Luc Herold (1), Niklas Rust (2), Felix Drescher (5), Tim Förster, Gero Neuhoff (7/2), Jan Ole Vaerst. Haupttorschützen TV Olpe: Hendrik Ohm (7/2), Amedin Butt (5), Leon Schneider (5).