Hagen/Herdecke. Raus ohne Applaus: Drei Teams aus Herdecke und Wetter patzen bei unterklassigen Gegnern, die TSG Herdecke erhält eine 0:13-Lehrstunde:
Mit der zweiten Runde ist das Thema Fußball-Kreispokal für die Teams aus Wetter und Herdecker auch bereits beendet. Nach Bezirksligist FC Herdecke-Ende (0:1 bei SV Boele-Kabel) patzten auch Ligarivale FC Wetter (0:3 nach Elfmeterschießen bei Al Seddiq Hagen) und A-Kreisligist SuS Volmarstein (1:3 bei Fortuna Hagen) am Mittwoch Abend bei klassentieferen Teams. Lediglich A-Ligist TSG Herdecke hatte am Donnerstag Abend Heimrecht gegen den Oberligisten TSG Sprockhövel, erhielt beim 0:13 (0:5) eine Lehrstunde.
TSG Herdecke - TSG Sprockhövel 0:13 (0:5). „Wir geben alles“, beschwor Herdeckes Trainer Marcel Brandenstein, der selbst mitwirkte, sein Team vor dem ungleichen Duell mit den vier Klassen höher spielenden Sprockhövelern. Und tatsächlich erarbeiten sich die Gastgeber eine frühe Chance, als Benito Winters per Kopf nach einer Ecke freistehend den Ball nicht richtig traf. Im Gegenzug machte es der hohe Favorit besser, Denizhan Yazici traf von der Strafraumgrenze.
Und als Aleksandar Gudalovic drei Minuten später nach einem von Herdeckes Keeper Erik Knop nach vorn abgewehrten Ball direkt das 0:2 erzielte, zeichnete sich die klare Schlappe der Gastgeber ab. Der Oberligist zog sein Spiel bis zur letzten Minute durch, auf der linken Seite stellte Ishak Dogan - aus Hagen stammender türkischer Ex-Nationalspieler - den Herdecker Serhat Acar und seine Defensivkollegen immer wieder vor unlösbare Aufgaben.
Schon bis zur Pause hatten erneut Denizhan Yazici, Dominik Wasilewski und Emre Yesilova mit dem 0:5 alle Fragen nach dem Weiterkommen beantwortet. Nach dem Wechsel legten Wasilewski (3), Marcel Weiß (2), Joshua Perea Torres und Dimitrios Papadopoulos (2) noch einen Zahn zu. Bitter für die Herdecker: Routinier Sebastian Lummel verletzte sich nach 21 Minuten am Oberschenkel und musste unter Schmerzen ausgewechselt werden. Und Brandenstein bekannte: „Es war natürlich mal eine Erfahrung, gegen eine solche klassenhöhere Mannschaft zu spielen.“
Al Seddiq Hagen – FC Wetter 3:2 n.E. (0:0). Wie tags zuvor der FC Herdecke-Ende schaffte auch der FC Wetter in der Bezirkssportanlage in Helfe bei einem A-Kreisligisten keinen Treffer und schied aus. Immerhin kassierten die Wetteraner, die mit fast komplettem Bezirksliga-Team angetreten waren, in der regulären Spielzeit keinen Gegentreffer. „Wir haben viele Chancen leichtfertig vergeben“, ärgerte sich der Sportliche Leiter Achim Heinrichsmeier über den Auftritt des Teams vom Harkortberg: „Das Spiel war grauenhaft, von uns eine indiskutable Leistung. Bei einigen Spielern fehlte deutlich sichtbar die Einstellung. In der Liga kommen wir langsam in Tritt, aber das ist ein Rückschritt.“
So musste Wetter ins Elfmeterschießen, in dem die Marokkaner aus das bessere Ende für sich hatten. Zwar schossen zwei Gastgeber-Spieler den Ball über das Tor in den Nachthimmel von Helfe, doch Amirian Kurtai, Fares Olliq und Ilias Abbih trafen. Dagegen verwandelten beim FC Wetter nur Maik Wiggershaus und Daniel-Timotei Sandu, während Tim Eickelmann und die eingewechselten Samir Hammouda und Hasan Cifti entweder am Pfosten oder an Al-Seddiq-Keeper Nassim Boulaayoun scheiterten.
SV Fortuna Hagen – SuS Volmarstein 3:1 (0:1). Trainer Andre Buchholz hatte im Vorfeld der Begegnung in der Hasper Bezirkssportanlage gehofft, dass sich seine Mannschaft gegen die klassentieferen Fortunen „vielleicht etwas Selbstvertrauen holen“ könnte. Daraus wurde dann aber nichts, das Gegenteil war der Fall. In der fünften Minute nutzte Valerij Borysenko die Vorarbeit von Luan Maloku zur Führung, weitere nennenswerte Chancen gab es bis zur Pause auf beiden Seiten aber nicht mehr. Nach einem schön vorgetragenen Angriff über die rechte Seite (54.) hatte Fortunas Serhat Aslan, der alle Hagener Treffer erzielte, freistehend kein Problem, den Ball über die Linie zu schieben. Nur eine Minute später traf Maloku für den SuS die Latte, Aslan schoss seine Farben mit zwei weiteren Treffern (73./85.) in die nächste Runde, zudem parierte SuS Torhüter Tobias Feider in der Nachspielzeit noch einen Strafstoß. Positiv aus Volmarsteiner Sicht war vielleicht noch, dass mit Nico Schiffer und Luca Fobbe zwei A-Jugendliche ihr Debüt bei den Senioren geben konnten. „Auch heute hatten wir leider wieder viele Unzulänglichkeiten im Spiel, unsere Fehler hat der Gegner gnadenlos bestraft“, so Buchholz.