Hagen. Mal wieder nichts für schwache Nerven: In der Overtime ringt die BBA Hagen den SV Haspe 70 nieder. Bericht und Fotostrecke zum Derby-Klassiker.

Shawn Scott scheute keine Mühen, um seine Mannschaft zum Derbysieg gegen den SV Haspe 70 zu führen. 39 Punkte, 12 Rebounds, 10 Assists, 5 Steals – der Aufbauspieler machte an diesem Abend alles für die BBA Hagen. Gut möglich, dass er nach Spielschluss noch die Wäsche seiner Mitspieler wusch und Pils zapfte für die durstigen BG-Jungs von der Haupttribüne, die am Ende der Partie zur Höchstform aufliefen.

Scott bekam aber auch reichlich Unterstützung, in der Nachspielzeit vor allem von Drei-Punkte-Spezialist Finn Philipp oder von Neuzugang Jaro Abrams, der mit drei Korblegern in Folge die Vorentscheidung erzwang. Am Ende eines langen Basketball-Abends gewannen die Kodiaks vor 650 Zuschauern in der Otto-Densch-Halle mit 95:83 (79:79; 39:37). Und bleiben auch nach dem 4. Spieltag verlustpunktfrei an der Tabellenspitze der 1. Regionalliga.

Haspe 70 erwischt BBA kalt

Dabei ergab sich für die Hasper, die ihre erste Saisonniederlage verkraften mussten, eigentlich eine gute Möglichkeit, seit Ewigkeiten mal wieder in Eilpe zu gewinnen. Die 70er drückten aufs Tempo, führten in der 3. Minute schon mit 8:0. Beide Teams hatten ausgesprochen wenig Lust auf organisierten Halbfeld-Basketball, was in Ballverlusten und überhasteten Würfen resultierte. Und in einer 24:14-Führung der Gäste (12.), die einen sortierteren Eindruck machten als ihr Lokalrivale. Aber einen Mann bekamen die Hasper nicht in den Griff: Shawn Scott spielte wie ein Besessener, und wenn die Hasper es schafften, vor ihm zu bleiben, absorbierte der Amerikaner den Kontakt und schloss erfolgreich ab. So übernahmen die Kodiaks nach und nach das Spiel, während bei Haspe offensiv kaum etwas zusammenlief. Vor allem nicht bei Topscorer Jamel McAllister, der zu viel mit der Brechstange zu Werke ging.

Kodiaks bezwingen SV Haspe 70 im Derby

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Scotts Treffer aus der Mitteldistanz in der 27. Minute brachte die BBA schon mit 57:44 in Front. War es das schon? Nein. „Wir hatten einige wichtige Ballgewinne, haben dann das Brett attackiert anstatt uns auf den Wurf zu verlassen“, lobte Haspes Coach Michael Wasielewski die gute Phase seines Teams. Sieben Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit glich Ex-BBA-Aufbau Nino Vrencken zum 79:79 aus, die BBA vergab daraufhin gleich drei potenzielle Siegtreffer. Die Stimmung hatte derweil ihren Höhepunkt erreicht: Wie es sich für das Derby gehört, war die Otto-Densch-Halle gut gefüllt – und beide Lager machten Radau. In der Nachspielzeit hatten die Kodiaks den längeren Atem, hielten den SV 70 bei nur vier Punkten und setzten in Person von Philipp und Abrams offensiv die entscheidenden Akzente.