Hagen. Die Rückkehr von 2,17-Meter-Center Alex Kortenbreer ist ein Segen für die BBA Hagen. An diesem Freitag geht es im Derby gegen den SV Haspe 70.

Alex Kortenbreer ist einer dieser Basketballer, bei denen es wohl bedacht sein sollte, ob man gegen sie zum Korbleger hoch geht. Das wahrscheinliche Ergebnis: Man wird geblockt. Abgeräumt. Kortenbreer ist ein Center mit 2,17 Metern Körpergröße, dazu wendig und wachsam. Bei der BBA Hagen ist man froh, dass „Korte“ nach einer langen Auszeit vom höherklassigen Basketball zurück ist. An den Brettern sind die Kodiaks mit Kortenbreer, Michael Agyapong und Ben Jürgens robust aufgestellt – ein Grund, warum man mit drei Siegen aus drei Spielen an diesem Freitag als Tabellenführer ins Derby gegen den SV Haspe 70 geht.

Die Sehnsucht nach Basketball

Vor dreieinhalb Jahren legte Hagens größter Basketballer eine lange Sportpause ein. Auf Weltreise sollte es mit einem seiner besten Kumpels gehen, was sich wegen der Pandemie um gut ein Jahr verschob. Im Herbst 2021 war es so weit: „Wir sind nach Frankreich, Spanien, und Portugal gereist, danach die Westküste Afrikas runter“, erzählt Alex Kortenbreer. Ziemlich genau ein Jahr war der gelernte Ingenieur unterwegs, dann plagte ihn das Heimweh. Und die Sehnsucht nach Basketball.

„Immer, wenn ich irgendwo einen Korb gesehen habe, musste ich direkt zocken. Mir war klar, dass ich zuhause auf jeden Fall wieder spielen werde“, sagt der 28-Jährige. Auch wenn Kortenbreer „immens außer Form“ war, begann er Ende 2022 wieder im Verein zu spielen – für einen Oberligisten in Bonn, wo er als Medizintechniker tätig ist. Aber er ihm wurde schnell klar: Das reicht nicht.

In der Saison 2020/21 spielte Alexander Kortenbreer noch für die BG, danach legte er eine lange Basketball-Pause ein.
In der Saison 2020/21 spielte Alexander Kortenbreer noch für die BG, danach legte er eine lange Basketball-Pause ein. © ARCHIV | Michael Kleinrensing

Also ging er Ende vergangener Saison auf Kosta Filippou, Geschäftsführer der BBA und sein ehemaliger Coach, sowie BBA-Trainer Tome Zdravevski zu und bot seine Center-Dienste an. Handschlag drauf, das Comeback war perfekt. „Ich wollte unbedingt wieder für Tome spielen“, erklärt Alex Kortenbreer. „Er hat mich damals entdeckt und gemeinsam mit Aaron Bowser gefördert. Wir haben ein super Verhältnis und ich bin froh, dass ich wieder für ihn spiele.“

Kortenbreers Re-Integration in der ersten BBA-Mannschaft läuft trotz seiner dreijährigen Abstinenz blendend. In drei Spielen kommt er auf bislang 5,7 Punkte und 6,7 Rebounds, was ihn zusammen mit Shawn Scott zum Top-Rebounder des Teams macht. Was sich in den Individualstatistiken aber nicht niederschlägt: Kortenbreers Präsenz in der Zone, seine Fähigkeit, Würfe und ganze Angriffstaktiken zu verändern. Wobei der 28-Jährige etwas relativiert: „Wir haben erst drei Spiele hinter uns, es wird noch eine lange Saison.“

Derbyzeit in Eilpe

Die Spielzeit auf der Position fünf teilt sich das „Eigengewächs“ der BG Hagen mit Michael Agyapong, was „sehr gut klappt. Mike gibt der Mannschaft viel mit seiner Erfahrung und seiner Härte unterm Korb“, schätzt Kortenbreer seinen Centerkollegen. Insgesamt fühlt er sich äußerst wohl in der jungen BBA-Mannschaft von Tome Zdravevski und Vid Zarkovic: „Wir spielen einen schnellen Basketball und arbeiten extrem hart. Das merkst du in jedem Training. Es macht einfach mega Spaß mit dieser Truppe.“

Es liegt auf der Hand, dass Kortenbreer und Co. selbstbewusst und mit Vorfreude in den vierten Spieltag gehen, das Gleiche gilt aber auch für den Gegner: Stadtrivale SV Haspe 70 hat trotz Personalproblemen und holpriger Vorbereitung einen Sahnestart mit zwei Siegen aus zwei Spielen hingelegt. Beide Lager hoffen auf eine volle Otto-Densch-Halle, auf ein Basketball-Fest am Freitagabend. Ob es vor diesem Spiel kribbelt? „Die Intensität im gestrigen Training war krass“, schmunzelt Alex Kortenbreer. „Ich denke, alle sind heiß auf das Derby.“

Die Personalsituation

Die Hasper werden im Derby auf Gbesimi Eyimofe verzichten müssen. Die Einsätze von Mauro Nürenberg, Jordan Iloanya und Luis Uhlenbrock sind fraglich.

Die Kodiaks werden erneut ohne Vytautas Nedzinskas spielen. Zudem ist Liam Pauli im Training umgeknickt und muss vorerst geschont werden.