Dortmund/Herdecke. Den Berlin-Marathon musste Natascha Mommers verletzt absagen. Wo sie jetzt die Olympia-Norm schaffen will:
„Do it fast“, den Titel der Rennserie nahm Natascha Mommers mal wieder wörtlich. 33:47 Minuten benötigte die 38-jährige Herdeckerin bei großer Hitze für die zehn Kilometer in Dortmund, wurde über diese Strecke so erneut ganz souverän NRW-Straßenmeisterin. Es sollte der Auftakt für noch größere Herausforderungen sein, doch in ihrem Tatendrang wurde die Langstrecklerin des TSV Herdecke dann jäh gebremst. Eine alte Schienbein-Verletzung brach wieder auf, den ersehnten Start beim Berlin-Marathon gegen die Weltelite am 24. September musste sie so absagen. „Mein Herz ist schwer, ich war so gut drauf“, sagt Natascha Mommers. Die 42,195 Kilometer, auf denen sie im Frühjahr in Hannover so glanzvoll debütierte, will sie in diesem Jahr aber auf jeden Fall noch mal in Angriff nehmen.
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Bei den deutschen Meisterschaften im 10-km-Straßenlauf am letzten Wochenende in Bad Liebenzell fehlte Natascha Mommers bereits auf der Teilnehmerliste. Anders als zwei Jahre zuvor in Uelzen, als die Späteinsteigerin quasi aus dem Nichts in die deutsche Frauen-Spitze gelaufen war und ebenso wie vor Jahresfrist in Saarbrücken souverän den nationalen Titel in ihrer Altersklasse W35 gewann. Das wäre der Herdeckerin mit der Zeit von den vorangegangenen NRW-Meisterschaften in Dortmund Ende August auch diesmal mühelos gelungen, in der Frauenwertung des von Domenika Mayer (Regensburg, 32:22) gewonnenen Rennens hätten ihre 33:47 für Platz fünf gereicht. Doch eine Verletzung stoppte die Läuferin, so musste sie den Bochumer Halbmarathon, die Straßenlauf-DM und „schweren Herzens“ den Berlin-Marathon canceln.
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Frankfurt oder Valencia
„Vor dem Halbmarathon habe ich Probleme bekommen“, sagt Natascha Mommers, „da war klar, dass ich dann auch in Berlin nicht starten kann.“ Bereits im Frühjahr 2022 hatte sie sich im Training eine Muskelentzündung im Schienbein zugezogen, hatte ihren da geplanten Marathon-Einstieg um ein Jahr verschoben und war erst mit einer Schockwellentherapie wieder auf die Beine gekommen. Danach aber wurde sie nicht nur deutsche W35-Meisterin über 10 km und im Ulm im Halbmarathon - hier gewann sie auch Frauen-Bronze -, sie überraschte auch im April bei ihrem Marathon-Debüt in Hannover als schnellste Deutsche. Mit ihren 2:31:20 Stunden liegt sie aktuell immer noch auf Rang fünf der deutschen Bestenliste 2023.
Dem Marathon gilt ohnehin ihr Fokus, in Berlin hätte sie einen zweiten Anlauf auf die Olympia-Norm - für Paris 2024 liegt diese bei 2:26,50 - unternehmen wollen. Daraus wird nun nichts, doch Natascha Mommers hofft noch. „Momentan halte ich mich mit Aquajogging fit, um das aufrechtzuerhalten, was ich mir im Training mühsam aufgebaut habe“, sagt die 38-Jährige, „ich hoffe, dass ich schnell wieder fit werde.“ Dann könnte sie am 29. Oktober den Marathon in Frankfurt in Angriff nehmen: „Und wenn das noch nicht klappt, könnte ich den Marathon in Valencia anvisieren.“ An Spaniens Mittelmeerküste wird am 3. Dezember gelaufen. Die Olympia-Norm zu laufen, sei ihr ganz großer Traum, hatte sie vor Jahresfrist erklärt. Mit einer Einschränkung: „Wenn ich verletzungsfrei bleibe, könnte das zu schaffen sein.“