Manila/Hagen. Weltmeisterlich war die Vorstellung der Basketball-Nationalmannschaft bei der WM in Manila. Das galt allerdings auch für den Hagener TV-Experten Per Günther und Kommentator Benni Zander.

Es habe es ja etwas „Albernes“, nun vor der Kamera zu stehen und „irgendwas daher“ zu erzählen, sagte Per Günther. Gut eine halbe Stunde nach dem historischen WM-Sieg der deutschen Basketball-Mannschaft gegen Serbien sei ja eigentlich schon alles gesagt worden. Die Spieler rissen Magentasport-Kommentator Benni Zander das Mikro aus der Hand und interviewten sich launig selbst. Der Final-Held Dennis Schröder wurde vor der Kamera emotional und verlautbarte, dass er „nichts mehr über meinen Namen“ hören will. Selbst Mama und Papa der Wagner-Brüder erzählten von ihrer Gemütslage während dieses spannenden Basketball-Spektakels, das Deutschland mit 83:77 gewann.

Aber Ex-Nationalspieler Per Günther, bei der WM in Japan/Manila TV-Experte an Zanders Seite, ist bekanntlich nicht auf den Mund gefallen und hatte ein Zitat parat, das der Außenwelt nicht vorenthalten bleiben sollte. Es stammte von DBB-Co-Trainer Klaus Perwas, der sagte: „Ich scheiß’ auf die Medaille, die kann ich mir auch beim Schmied holen“, sagte Günther – und kriegte sich vor Lachen kaum noch ein.

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Der Spruch mag zunächst albern klingen, doch er verdeutlichte, was die Hagener Basketball-Legende Per Günther über die deutsche Mannschaft dachte: Medaille hin oder her, da kämpfte eine Mannschaft so hingebungsvoll und uneigennützig füreinander, dass die Endplatzierung bei dieser Weltmeisterschaft vielleicht gar nicht mehr so wichtig ist. „Mir geht’s tatsächlich nur darum, dass wir zwölf geile Jungs haben, die an etwas Großes glauben – und ich will, dass die das umgesetzt kriegen. Da ist wirklich so viel dran.“

Das Bedürfnis nach „etwas uneingeschränkt Echtem“

Per Günther sieht den deutschen WM-Titel von Manila als modernes Sportmärchen und als krassen Kontrast zu einigen bedenklichen Entwicklungen im Profisport. „Es geht so viel um Geld und es wird immer komplizierter und es wird immer fragwürdiger, wo das Geld herkommt. Es fühlt sich alles immer perverser an. Da ist schon ein Bedürfnis in mir nach etwas uneingeschränkt Echtem, einer schönen Geschichte. Diese Mannschaft ist eine schöne Geschichte“, sagte Günther. Und weiter: „In der Mannschaft sind Brüder, in der Mannschaft sind alte Weggefährten. Das ist wichtig, so etwas ab und zu auch mal wieder zu erwähnen.“

Bewegende Bilder: Das deutsche Team feiert nach dem WM-Sieg.
Bewegende Bilder: Das deutsche Team feiert nach dem WM-Sieg. © dpa | Michael Conroy

Der Hagener Aufbauspieler erinnerte auch an frühere Zeiten und große Misserfolge in der Vergangenheit. „Vor zehn Jahren habe ich aufgehört, Nationalmannschaft zu spielen. Da sind wir in der EM-Vorrunde ausgeschieden. Da haben Leute wie ich und (Philip) Zwiener und (Maik) Zirbes gespielt und wir haben gegen Großbritannien und Belgien und Ukraine verloren. Und dann sind wir nach Hause gefahren“, erzählte Günther. Man könne nun mal innehalten und sich darüber freuen, was bei der WM in Okinawa und Manila passiert sei. Etwas „Echtes“.

Viel Lob für Zander und Günther

Für ihre Berichterstattung für den Streamingdienst Magentasport wurden Zander und Günther mit Lob überschüttet. Während sich die beiden Kommentatoren zum Ende der Übertragung aus Manila noch bei ihrem Arbeitgeber bedankten, brachte es der Instagram-Kanal des Streamingdienstes auf den Punkt: „Ihr wart auch weltmeisterlich!“ Ein Nutzer kommentierte darunter: „Tolle, authentische Berichterstattung. Menschen mit Herz und sportlichem Sachverstand. Danke!“