Hagen. Im Testspiel der beiden Handball-Zweitligisten VfL Eintracht Hagen und HSG Nordhorn-Lingen kochten mehrmals die Emotionen hoch.

Wer sich am Freitagabend zufällig in die Halle Mittelstadt verirrt hat, der konnte beim Testspiel des Handball-Zweitligisten VfL Eintracht Hagen gegen die HSG Nordhorn-Lingen fast den Eindruck gewinnen, dass es sich um ein Pflichtspiel handelt.

Nicht nur durch die grundsätzliche Stimmung in der Halle, sondern vor allem das Geschehen auf den Ersatzbänken machte klar: Hier ging es um mehr als „nur“ einen Test. Für beide Teams war die Partie nämlich gleichzeitig auch ein Gradmesser für den Saisonstart. Das Spiel hielt, was es versprach. Die Teams trennten sich 27:27 (15:12).

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Mit den Gästen kam eines der defensivstärksten Teams der 2. Handball-Bundesliga in die Volmestadt. Vor allem der Mittelblock von Nordhorn-Lingen ist schwer zu knacken. Die Eintracht fand aber am Freitag ein ums andere Mal Lösungen, um die tief stehende 6:0-Deckung zu überwinden. Die ersten Minuten blieben torlos. Kreisläufer Alexander Becker änderte diesen Umstand – und netzte in der 4. Minute zum 1:0 ein. Über ein 3:3 nach neun Minuten gelangten die Hagener immer mehr Kontrolle über das Spiel und gingen nach kurzer Gästeführung (3:4 in der 11. Minute) dann nach zwei Treffern von Pouya Norouzi 7:6 in Führung.

Bis zur 25. Minute dominierten die Hausherren das Spiel immer mehr und bauten ihre Führung sukzessive erst auf 8:6, dann auf 10:7 zwischenzeitlich auf vier Tore Unterschied aus.

Wilde Phase vor der Pause

Fünf Minuten vor der Halbzeit wurde es etwas wild: Beim Stand von 13:9 scheitert der VfL viermal in Folge am Gästekeeper, der übrigens ebenfalls wie Eintrachts Torhüter Mats Grzesinski eine respektable Leistung gezeigt hat.

In dieser Phase stimmte einmal das Umschaltspiel nicht, danach folgte noch ein Fehlwurf und die Gäste nutzten ihre Chancen und kamen auf 13:11 heran, ehe es mit dem Zwischenstand von 15:12 in die Pause ging. Die emotionalen Höhepunkte des Spiels waren zwei Rudelbildungen nach Zweikämpfen, die auf den ersten Blick aber eher harmlos aussahen. Das Fazit aus Sicht der Eintracht fällt definitiv gut aus. Trotz der Tatsache, dass der VfL über weite Strecken in Führung lag, kann man mit diesem Ergebnis definitiv zufrieden sein. Die Defensive beider Teams war sehr stabil, die bescheidene Torausbeute auf beiden Seiten lässt das Remis fair erscheinen.

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Eintrachts Trainer Stefan Neff sagte direkt nach Abpfiff: „Die Spiele gegen Nordhorn sind immer sehr intensive Duelle. Es treffen zwei körperlich sehr starke Mannschaften aufeinander. Es ist immer knapp und da kommen Emotionen ins Spiel, aber es ist immer fair. Für uns war das ein guter Härtetest.“

Mit der Leistung seiner Sieben zeigte sich Neff jedenfalls sehr zufrieden: „Wir kriegen kurz vor Schluss dann unglücklich den Ausgleich, aber es war der Test, den wir uns erhofft haben.“