Köln/Wetter. Es war wie vor Jahresfrist: Wie der KC Wetter erneut den Bundesliga-Aufstieg verpasste. Und warum das gar nicht schlimm ist:
Es war ein Déjà-vu in mehrfacher Hinsicht. Wieder Zweiter in der 2. Bundesliga, wieder das Playoff-Finale erreicht, aber dort verloren. Erneut auch in der Relegation die zweite Chance auf den Erstliga-Aufstieg knapp verpasst. Und wieder hieß der Gegner KSV Glauchau. Den Spielern des Kanupolo-Teams des KC Wetter müssen die deutschen Meisterschaften und Bundesliga-Playoffs in Köln auf dem Fühlinger See so vorgekommen sein, als hätten sie sie schon einmal erlebt. „Spiele und Gegner waren schon ehr ähnlich“, sagte Kapitän Mark Terstegge, betonte aber auch: „Im letzten Jahr war es schlimmer, da wollten wir ja hoch.“ Einen Platz geklettert gegenüber dem Saison-Showdown vor Jahresfrist in Essen sind die U21-Junioren aus Wetter: Der Vorjahres-Vierte gewann diesmal die Bronzemedaille, wollte aber mehr. „Zufrieden ist damit niemand“, räumt Terstegge, der das Team coacht, ein.
Anfang September für NRW im Einsatz
Mit dem Bundesländer-Vergleichskampf am 2./3. September in Göttingen steht für etliche Kanupolo-Talente des KC Wetter noch ein großes Turnier an. Mark (Junioren) und Stefanie Terstegge (Juniorinnen) coachen dann die U21-Teams aus Nordrhein-Westfalen. Drei Junioren und zwei Juniorinnen sowie ein U16-Jugendlicher aus Wetter gehören den NRW-Teams an.
Es begann nach Plan in Köln für den KC Wetter. Im Viertelfinale räumte man am ersten Turniertag den Tabellensiebten Göttinger Paddler Club mit 4:1 (Tore: Sören Kraemer, Yves Terstegge, Mark Terstegge und Maximilian Walden) und 7:3 (Kraemer 3, Ralf Rausch 2, Mark Terstegge, Yves Terstegge) recht mühelos aus dem Weg. Tags darauf musste man im Halbfinale gegen den Donau-Ruder-Club Neuburg aber schon über drei Spiele gehen. Nach der 3:6-Auftaktniederlage (Walden, Mark Terstegge, Kraemer) drohte das frühe Aus, das die Wetteraner beim 4:3-Sieg im zweiten Spiel nur dank des Golden Goals von Sven Spenner abwenden konnten, Kraemer (2) und Walden hatten zuvor getroffen. Erst im abendlichen dritten Spiel wurde man der Favoritenrolle durch einen 6:1-Sieg (Spenner 2, Kraemer 3, Yves Terstegge) dann gerecht, zumal Neuburg nach einer Roten Karte lange in Unterzahl spielte
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Das Playoff-Finale gegen den TuS Warfleth war so erreicht. Sören Kraemer und Yves Terstegge brachten Wetter auch zweimal in Führung, doch Favorit Warfleth konterte zum 2:3. Und ließ dem Herausforderer beim 4:0 im zweiten Spiel keine Chance mehr, sicherte sich den Bundesliga-Aufstieg. „Warfleth wollte unbedingt hoch“, sagt Terstegge, „bei uns war die Luft am Ende raus.“ Doch den Wetteranern blieb ja noch eine zweite Chance. Gegen den Bundesliga-Elften KSV Glauchau musste man morgens um halb neun aufs Wasser, lag schnell mit 0:2 hinten und musste sich trotz zwei Spenner-Treffern mit 2:3 geschlagen geben. Auch die zweite Partie nur eine Stunde später hielt man bis zum 2:2 durch Kraemer und Spenner offen, dann setzte sich der Erstligist auf 5:2 ab und beendete die Aufstiegsträume der Harkortstädter. Was diese für die Gesamtentwicklung des Vereins („Die U21-Jungs brauchen noch ein paar Jährchen“) gar nicht schlimm fanden. „Und dass es ohne sie schwer werden würde, war klar“, sagte Terstegge.
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Nicht zufrieden mit DM-Rang drei
Denn das ganze Turnier musste das Zweitliga-Team aus Wetter nur mit den Routiniers über 35 bestreiten, die starken Talente im Kader fehlten. Weil sie parallel mit der U21 um den deutschen Titel spielten. In der Vorrunde lieferten sich die Wetteraner ein Duell mit KRM Essen (2:3 und 7:3) um den Gruppensieg, der ihnen nach den Partien gegen RKV Berlin (8:2 und 6:2) und ACC Hamburg (3:2 und 3:3) auch gelang. Doch im Halbfinale gegen den späteren deutschen Meister KSV Havelbrüder aus Berlin hatten Finn Crone, Till Blanke, Tim Simon und Co. beim 2:8 dann keine Chance, lagen nach Ballverlusten schon 0:3 nach drei Minuten zurück
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Besser lief es im Spiel um Platz drei nur 35 Minuten später wieder gegen Essen: Nach dem 0:1 sorgten Crone (2), Blanke und Claus Berger für eine 4:1-Führung, die trotz zwei Gegentoren zur Bronzemedaille reichte. „Alles, was nicht Gold ist, ist nicht gut“, hatte das Team sich laut Terstegge mehr ausgerechnet: „Aber wir haben uns bei der ganzen DM schwer getan, haben nie wirklich einen Rhythmus gefunden.“