Herdecke. Der 1. Trail Run im Revier trifft auf große Resonanz. Wo am Hengsteysee gelaufen wird, welche Strecken es gibt, wie viele mitlaufen wollen:
Gelaufen wird hier häufiger, meistens weitgehend flach um den See. Wie beim traditionellen Herdecker Nikolauslauf oder dem im Freibad startenden Firmenlauf. Am Sonntag werden die Laufenthusiasten wieder in großer Zahl zum Hengsteysee pilgern, doch diesmal geht es für sie mit reichlich Höhenmetern knackig bergauf und bergab. Der erste „Brooks Ruhr Trail Run“ - über neun bzw. 17 Kilometer - findet ab elf Uhr entlang des Sees und der Ruhr-Steilhänge statt, schon mehr als 1400 Teilnehmer haben sich angemeldet.
Trailrunning, das Laufen im Gelände statt auf der Straße, findet wettkampfmäßig meist in den mehr oder weniger hohen Bergen statt. Der Herdecker Michele Ufer etwa hat den „Traildorado“ im Sauerland etabliert, am 14./15. Oktober ist hier bereits die zehnte Auflage geplant. Mit dem in Herdecke startenden „Ruhr Trail Run“ betreten die Organisatoren nun Neuland fernab der Gebirge. „Die Idee war es, einen ersten Trail Run im Ruhrgebiet zu installieren“, sagt Gregor Hockamp vom Dortmunder Sportgeschäft „Laufsport Bunert“, das als Mitorganisator fungiert. Die Kunden der Bunert-Gruppe mit mittlerweile 14 Laufshops in ganz Nordrhein-Westfalen, die schon länger Straßenläufe wie den Phoenixsee-Halbmarathon in Dortmund veranstaltet, hätten zunehmend einen solchen Geländelauf nachgefragt: „Es wäre schön, wenn wir hier solch einen Trail Run hätten.“
Kein Start im Freibad möglich
Als die Agentur GID-Projects aus Neuss, die in den letzten beiden Jahren bereits den Firmenlauf Hagen/Herdecke am Hengsteysee veranstaltet hat, auf Bunert wegen eines Trail Runs vor Ort zukam, sah man das Potenzial und war deshalb schnell dabei. „Unser Team ist sehr trailaffin. Wir haben Spaß daran, solche Läufe zu unterstützen“, sagt Gregor Hockamp. Erste Idee sei es auch gewesen, Start und Ziel - wie beim Firmenlauf oder dem Hagener Triathlon - im Hagener Freibad Hengstey zu machen. Doch da das Bad aktuell wegen der Umgestaltung des Außengeländes zugunsten eines Beach-Clubs gesperrt ist, wurde ein neuer Lauf-Fixpunkt benötigt. Ihn fand man am Sport- und Freizeitzentrum Bleichstein oberhalb der Kleinspielfelder. So erfolgt der Start um elf Uhr am Sonntag nun in Herdecke, auch der Lauf führt weitestgehend über Herdecker Gebiet.
Nachmeldungen am Sonntag sind möglich
Der erste „Brooks Ruhr Trail Run“ findet am Sonntag, 13. August statt, die Rennen über 9 und 17 km werden jeweils um elf Uhr am Bleichstein gestartet. Bereits ab 9.30 Uhr erfolgt die Ausgabe der Startunterlagen, die nicht verschickt werden konnten. Auch Nachmeldungen sind am Veranstaltungstag vor Ort möglich, sofern die Veranstaltung nicht ausgebucht ist. Die Startgebühr beträgt 22,90 Euro (9 km) bzw. 27,90 Euro (17 km) plus fünf Euro Nachgebühr. Ebenfalls um 9.30 Uhr beginnen Moderation und Musik, ab 10.45 Uhr startet das Warmup an der Startlinie. Nach den Läufen finden um 12.30 Uhr (9 km) bzw. 13.15 Uhr (17 km) die Siegerehrungen statt.
Als „unvergesslicher Traillauf, der entlang der Ruhrklippen am Hengsteysee führt“ bewerben die Veranstalter den ersten „Ruhr Trail Run“, die Strecke biete eine tolle Aussicht. Nach dem Start am Bleichstein laufen die Teilnehmer auf der Nordseite des Hengsteysees entlang bis kurz hinter dem Cafe Seeschlösschen, biegen dort links ab hinauf in den Wald des Klusenbergs, umrunden das Speicherbecken auf der Höhe, laufen entlang des Waldfriedhofs und vorbei an der Teufelskanzel wieder hinab zum See, den sie beim Restaurant am Schiffswinkel wieder erreichen. Es gibt zwei Strecken: Beim „Happy Trail Run“ über über etwa Kilometern mit 255 Höhenmetern, der sich für Einsteiger und Trail-Neulinge eignet, geht es nun zurück zum Bleichstein. Beim Hauptlauf über etwa 17 Kilometer mit 510 Höhenmetern folgt eine zweite Runde über die Ruhrklippen. „Die kürzere Strecke ist ideal für Trail-Einsteiger“, sagt Gregor Hockamp, „und wer sich komplett wegschießen will, läuft zweimal herum.“ Beide Strecken hätten einen gewissen Anspruch, in jedem Fall stehe die Freude an der Natur ohne den bei Straßenläufen üblichen Zeitdruck im Mittelpunkt.
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Ein Lauf-Konzept, das viele Liebhaber findet. Bis zum Mittwoch mittag haben sich bereits 789 Teilnehmer für die neun Kilometer und 623 für die 17 Kilometer - insgesamt also mehr als 1400 - angemeldet. „Unser Ziel waren schon die 1000 Teilnehmer“, sagt Hockamp, „wir haben auch kräftig Werbung dafür betrieben.“ Dass der Lauf komplett unabhängig von Sportvereinen organisiert wird, liegt offenbar im Trend. Wobei Gregor Hockamp überzeugt ist: „Ein Verein allein könnte den Aufwand, der notwendig ist, nicht leisten.“