Hagen. Die deutschen U21-Handballer holen sich beim Heimturnier den WM-Titel. Vor zwölf Jahren darf Eintrachts Alexander Becker jubeln
Das erste Mal im Nationaltrikot auflaufen, das erste Mal den Bundesadler auf der Brust tragen – und das erste Mal ein Tor für sein Heimatland erzielen. „Das sind Momente, die man nicht vergisst“, sagt Alexander Becker (31), Handballprofi von Zweitligist Eintracht Hagen. Von der U18 bis zur U21 durchlief der Kreisläufer alle Auswahlteams und erinnert sich noch heute an sein erstes Tor. „Da haben wir gegen Frankreich gespielt. Es war ein tolles Gefühl.“
Bis Sonntag gehörte Becker zum letzten deutschen Team, welches sich den Weltmeistertitel der U21-Handballer sichern konnte. 2011 holten sich Becker und Co. in Griechenland den Titel, nun zog die Mannschaft von Trainer Martin Heuberger bei der Heim-WM nach und bezwang vor mehr als 8000 Zuschauern im Finale Ungarn mit 30:23 (14:11). Auch der Hagener Abwehr-Chef verfolgte das Turnier: „Es wurde sehr gehyped, was mich glücklich gemacht hat. Das ist wichtig für unseren Sport und es war ja auch wirklich attraktiver Handball, der dort geboten wurde.“
Doch kam mit der wachsenden medialen Aufmerksamkeit nicht auch ein wachsender Druck auf die Spieler zu? „Wenn dem so war, dann haben sie gezeigt, dass sie sehr gut damit umgehen konnten.“
Große Erwartungshaltung
Mit einer großen Erwartungshaltung ging das DHB-Team auch 2011 in das Turnier: „Unser Ziel war mindestens das Halbfinale. Aber wenn wir die Chance bekommen, wollten wir das Ding natürlich gewinnen“, erinnert sich Becker an die Wochen und Tage vor dem Turnierstart zurück. Auch wenn die mediale Begleitung noch nicht so groß war wie jetzt, genoss die U21-WM schon damals hohe Standards, „es war alles super organisiert. Und uns haben auch einige Fans aus Deutschland begleitet.“
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Neben den Spielen ist dem Becker vor allem der Besuch der deutschen Botschaft in Thessaloniki im Gedächtnis geblieben und „ein paar Feierlichkeiten nach dem Finalsieg“, auf welche der Kreisläufer mit einem Augenzwinkern nicht näher eingehen mag. Es war nicht der einzige Titel, welchen Becker mit einem Jugend-Nationalteam feiern durfte: Auch mit der U18 war der Abwehrspezialist erfolgreich und holte sich den Europameistertitel, „mit der U19 und U20 haben wir dann nichts geholt, erst wieder mit der U21“, sagt er.
Ziele verfolgt
Zwölf Jahre ist die Weltmeisterschaft für den 31-Jährigen inzwischen her. Zeit um zurückzublicken. Über die Frage, ob er seine Ziele, die er sich nach seiner Zeit in der U21-Nationalmannschaft gesetzt hat, erreicht hat, muss Becker nicht lange nachdenken: „Die erste Liga war damals immer das Ziel.“ Ein Traum, welchen er sich unter anderem beim VfL Gummersbach erfüllte.
„Ich hätte mir noch mehr gewünscht, aber es hat dann nicht gereicht“, blickt Becker auf Einsätze in der A-Nationalmannschaft, muss jedoch eingestehen: „Die letzten Jahre waren so viele gute Kreisläufer in Deutschland unterwegs, dass es nicht in Frage kam. Ich denke dennoch, dass ich meinen Weg so gut es geht bestritten habe.“ Und dieser ist noch nicht zu Ende: Mindestens in der kommenden Saison will Becker mit dem VfL Eintracht Hagen in der 2. Handball-Bundesliga angreifen: „Ich hoffe, dass es noch ein paar Jahre weitergeht und da noch mehr kommt.“