Hagen. Seit fast acht Monaten fällt Alexander Becker bei Handball-Zweitligist Eintracht Hagen aus. So geht es für ihn weiter:

„Ich bin niemand, der die Kapuze über den Kopf zieht.“ Alexander Becker klingt bestimmt, wenn er diese Worte sagt. Dabei war die vergangene Zeit nicht leicht für den Profisportler: Seit Februar diesen Jahres muss er pausieren. Er, der Kreisläufer von Handball-Zweitligist Eintracht Hagen, der mit seiner Routine seiner Mannschaft so viel Sicherheit auf dem Feld geben kann, fehlt dem Team von Trainer Stefan Neff seit bald acht Monaten.

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Nachdem er im August des vergangenen Jahres umknickte, wollte er so schnell wie möglich zurückkehren: „Es war ein Bänderriss und der Knorpel war, auch bedingt durch die Belastung der vergangenen Jahre, angeschlagen. Aber ich wollte schnellstmöglich wieder spielen.“ Das klappte auch – bis er im Februar nach einem Spiel mit einem dicken Knöchel aufwachte. „Es hat sich wohl auch Flüssigkeit im Knochen gesammelt. Nachdem es lange ausheilen musste, konnte vor einigen Wochen eine Operation am Gelenk durchgeführt werden.“

Handballspezifische Einheiten zum Ende des Jahres

Inzwischen befindet sich der 31-Jährige in der Reha. Bis Ende des Jahres kommen im Idealfall die ersten handballspezifischen Einheiten dazu, „aber es dauert alles lange.“ Erst seit 2,5 Wochen ist der Handballer ohne Krücken unterwegs, sechs Wochen durfte er den Fuß nur teilweise belasten. Es ist seine erste längere Zwangspause, „davor bin ich vielleicht mal sechs Wochen ausgefallen. Das ist auch eine neue Situation für mich.“

Denn er musste nicht nur zuschauen, als seine Mannschaft als Aufsteiger das erste Jahr in der 2. Handball-Bundesliga zu Ende brachte, sondern auch, wie sich sein Team momentan noch schwer tut. „Natürlich haben wir uns das auch anders vorgestellt. Aber wir trainieren vernünftig und müssen jetzt zusehen, dass wir das auch über 60 Minuten auf die Platte bringen“, sagt Becker, der sein Team vom Rand, oder in Konstanz auch als Co-Trainer neben Stefan Neff unterstützt. „Klar möchte man gerne helfen und Hinweise geben, gerade, wenn es mal nicht so gut läuft. Ich versuche hier und da Tipps zu geben, aber die Jungs machen sich genug Gedanken und ich bin auch sicher, dass es bald wieder klappt.“

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Vor zwei Jahren wechselte Becker vom damaligen Zweitligisten VfL Gummersbach zum Drittligisten Eintracht Hagen: Und erlebte nicht nur den Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse, sondern auch eine gute Einstiegssaison, an deren Ende sich die Hagener mit dem siebten Tabellenplatz belohnten.

Eingelebt in der neuen Heimat

In seiner neuen Heimat Hagen hat sich Becker inzwischen eingefunden, „es gibt wirklich einige schöne Ecken.“ Und auch beruflich haben sich für ihn neue Türen geöffnet: Bei Eintracht-Sponsor Green IT ist er als Vertriebsassistenz in Dortmund aktiv.

Den Kontakt zur Mannschaft hat Becker auch während seiner langen Zwangspause nicht verloren: „Wir unternehmen auch abseits des Trainings und der Spiele etwas miteinander. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut.“ Doch wieso lief es im Premierenjahr besser als in der aktuellen Spielzeit? „Letztes Jahr hatten wir die Euphorie des Aufstiegs im Rücken und auch das große Glück, dass die Neuzugänge wirklich auf Anhieb eingeschlagen sind. Das ist natürlich nicht immer der Fall.“ In diesem Jahr tue sich das Team etwas schwerer reinzukommen. Nachdem zum Ende der vergangenen Saison einige Ausfälle der Eintracht zugesetzt hatten, gehen die Hagener in dieser Saison mit einem großen Kader an den Start. „Wir müssen auf dem Feld noch mehr zusammenwachsen und lernen, wo die Stärken unserer Nebenmänner liegen“, findet Becker.

Bis er selbst wieder auf dem Feld eingreifen kann, werden allerdings noch einige Wochen und Monate vergehen.