Hagen. Fußball-Landesligist SpVg. Hagen 11 blickt auf eine durchwachsene Saison zurück. Trainer Fohs weiß, woran das liegt.

Noch ruhen die Fußballschuhe nach einer langen Saison, die heimischen Kicker halten sich während der Saisonpause mit anderen Sportarten fit oder kurieren Verletzungen aus. Am 1. Juli steigt die Landesliga-Mannschaft der SpVg. Hagen 11 in die Vorbereitung ein. Doch zuvor wirft Trainer Christian Fohs mit uns gemeinsam einen Blick auf die zurückliegende Spielzeit und die Entwicklung seiner Mannschaft.

Woran ist die Saison gescheitert?

Mit dem zehnten Tabellenplatz können die Elfer nicht zufrieden sein. Allerdings spiegelt die Platzierung auch nicht die wirkliche Qualität der Fohs-Mannschaft wider: Nach der 1:3-Derby-Niederlage gegen den SC Berchum/Garenfeld im April war klar, dass es für einen Kampf um die Aufstiegsplätze nicht mehr reichen würde. Folglich fällt auch das Saisonfazit von Coach Fohs aus: „In meiner Bewertung klammere ich die letzten sechs Spiele der Saison aus. Das ist kein realistisches Bild meines Teams.“ Denn nach der Derby-Pleite wurden immer wieder gestandene Landesliga-Spieler abgestellt, um mit der Reserve-Mannschaft das Projekt „Bezirksliga-Aufstieg“ anzugehen.

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© Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Was die Emster schlussendlich einen Toptabellenplatz kostete? Der Saisonbeginn. Zum Beginn der Spielzeit gab es für die Elfer nur eine Richtung: abwärts. Erst ab dem zehnten Spieltag ging es in der Tabelle wieder bergauf: „Mit Niklas Wilke, Gaetano Manno, Marco Fiore, Kevin Ropiak und Mark Selent sind uns viele erfahrene Spieler weggebrochen“, sagt Fohs. Das musste seine Mannschaft trotz hochkarätiger Neuzugänge erst einmal kompensieren – und schaffte es zu Beginn nicht. Hierarchien brachen weg, das neue Team musste sich zusammenfinden und Verletzungen bremsten den Erfolg aus.

Stärken des Teams

Auch aus der schlechten Anfangsphase kämpften sich die Emster zurück und legten eine irre Entwicklung hin. 20 Spiele ungeschlagen, Rückkehr auf den vierten Tabellenplatz – es ging aufwärts. „Wir haben echt hart trainiert und da muss ich schon sagen, dass sich das ausgezahlt hat“, war Fohs zufrieden mit dem Comeback seiner Mannschaft, die laut ihm vor allem „viel im körperlichen Bereich gearbeitet und sich dort weiterentwickelt hat.“

Eine wichtige Stärke der Elfer sieht Fohs aber außerhalb des Platzes: das Vereinsleben. „Es gibt keinen Ärger, der Weg, auch zum Aufstieg der zweiten Mannschaft, wurde gemeinsam durchgezogen. Das spiegelt sich in der Mannschaft wieder: Jeder arbeitet für jeden. Unsere Gemeinschaft ist wirklich etwas, worauf wir sehr stolz sind.“

Schwächen des Teams

Doch wie in jeder Mannschaft haben auch die Elfer ihre Schwächen. Und die zeigten sich vor allem in den wichtigen Partien: bei den Derbys gegen den SV Hohenlimburg 10 und den SC Berchum/Garenfeld. „Wenn es um Mentalität und Gier ging, waren wir zum Teil einfach noch nicht reif genug für die Spiele“, sagt Fohs, nimmt aber auch seine zum Teil noch junge Mannschaft in Schutz: „Das war ein Lernprozess für das Team.“

Aussicht auf die nächste Saison

Abgänge haben die Elfer nur zwei zu verkünden, der Kern der Mannschaft bleibt damit zusammen – und bekommt hochkarätige Unterstützung hinzu: Mit Kingsley Nweke wechselt ein oberligaerfahrener Flügelstürmer nach Emst. Der 32-Jährige der schon für Borussia Dröschede und den FC Brünninghausen auflief, gehört in dieser Saison zu den Leistungsträgern von Westfalenligist FC Iserlohn.

Hinzu kommen mit Oktay Ipek (FC Brünninghausen) und Mateja Mladenovic (TSG Sprockhövel) zwei junge Talente. Nachdem das erste Landesliga-Jahr nach dem Abstieg aus der Westfalenliga eher eine Übergangssaison war, dürften die Zeichen also auf Angriff stehen, oder?

„Keiner wird ausposaunen, dass wir jetzt auf jeden Fall wieder aufsteigen wollen“, möchte Fohs den Ball vorerst noch flach halten. Der Elfer-Trainer ist sich aber sicher, „dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben. Wichtig ist, dass wir uns weiterentwickeln und jeden Tag besser werden.“