Herdecke. Aus dem Feiern kommt man beim FC Herdecke-Ende kaum noch heraus. Nach dem Bezirksliga-Team folgt nun die Reserve. Und die Jugend:

Es war eine nervenaufreibende Fußball-Saison am Kalkheck, doch am Ende kommt man aus dem Feiern kaum noch heraus. Zuerst rettete sich das Bezirksliga-Team des FC Herdecke-Ende nach langem Abstiegskampf mit dem finalen 2:1-Sieg bei den Sportfreunden Hüingsen, jetzt steigt die Reserve - Beiname „Endes Amateure“ quasi vom Sofa aus erstmals in die Kreisliga A auf. Möglich machte es der 4:0-Sieg des TuS Ennepetal II im zweiten Relegationsspiel um den Bezirksliga-Aufstieg beim SV Setzen im Siegerland. Die Ender zitterten daheim am improvisierten Live-Ticker mit - und planen nun eine spontane Party. Das perfekte Bild des Vereins rundet die Jugend ab, die in der nächsten Saison erstmals wieder alle Nachwuchsklassen besetzen kann.

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„Klar man steigt gerne anders auf“, räumte Stefan Tomaschewski, der seit dieser Saison die Ender Reserve gemeinsam mit dem langjährigen Trainer Ralf Eckleder betreut, ein: „Aber die Jungs haben sich das nach dieser starken Rückrunde wirklich verdient.“ Nach eher durchwachsener Hinrunde kletterte die Mannschaft um Torjäger Tim Eckleder - mit 27 Treffern Drittbester in der Kreisliga B2 - mit einer ganz starken zweiten Hälfte Platz um Platz in der Tabelle. Und sprang am letzten Spieltag mit dem 9:0-Sieg gegen den FSV Gevelsberg III quasi im letzten Moment auf Rang drei hintrer Meister BW Voerde II und SG Vatanspor Gevelsberg, der am Ende den Aufstieg bedeuten sollte. 31 der insgesamt 51 Punkte sammelten die Ender in der Rückserie. „Das hat uns gewaltig nach vorn gebracht“, sagt Tomaschewski: „Vor der Saison hatten wir intern schon das Ziel ausgegeben, dass wir einen möglichen Aufstieg wahrnehmen wollten. Aber nach der durchwachsenen Hinrunde hätten wir das nicht mehr für möglich gehalten. Doch die anderen Teams vorne haben am Ende geschwächelt.“ Etwa Lokalrivale SC Wengern II, der lange Platz drei belegte.

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Für den möglichen Sprung in die höhere Klasse sollten die Ender dann ein Entscheidungsspiel um den fünften Aufstiegsplatz in die Kreisliga A gegen den SV Hohenlimburg 1910 II, Dritter der Parallelstaffel, am letzten Samstag bestreiten. Doch mangels Spielern verzichteten die Zehner. So ist nun der FC Herdecke-Ende II - zuvor mehr als 20 Jahre integraler Bestandteil der Kreisliga B2 - Nutznießer des Aufstiegs des TuS Ennepetal II in die Bezirksliga, den die Ennepetaler nach dem 2:2 im Hinspiel mit dem 4:0-Coup am Donnerstag beim SV Setzen vor fast 1200 Zuschauern perfekt machten. „Jetzt planen die Jungs eine Mini-Aufstiegsfeier“, weiß Tomaschewski, der von der SG Vorhalle 09 kommend in der Rückrunde der letzten Saison bei den Endern einstieg und seit dem Sommer mit Eckleder das Trainer-Gespann bildet: „Im ersten Jahr gleich der Aufstieg, das ist toll. Den werden wie jetzt sicher wahrnehmen.“ Für die Saison 2023/2024 bleibe das Team zusammen, man verzeichne keine Abgänge. „Punktuell soll noch der ein oder andere dazukommen“, sagt Tomaschewski. Man kann jetzt ja mit der Kreisliga A locken.

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Alle Jugendjahrgänge besetzt

Positive Nachrichten gibt es beim FC Herdecke-Ende auch bei der Jugend, die unaufhörlich wächst. In der kommenden Saison, so erklärte Jugendleiterin Andrea Klöpfel, werde man nach vielen Jahren erstmals wieder alle Nachwuchs-Jahrgänge besetzen und sei von der G- bis zur A-Jugend besetzt. Insgesamt 35 Trainer - acht von ihnen ermöglichte man in diesem Jahr die C-Lizenz-Ausbildung - werden 16 Mannschaften trainieren. Besonders freuen sich die Ender darüber, dass sich die A-Jugend durch die Rückkehr von insgesamt sieben Spielern unter anderem von Rot-Weiß Essen, Schalke 04, Hombrucher FV und SC Kirchhörde verstärken und durch den Verbleib der bisherigen Jungjahrgangsspieler eine starke Mannschaft formieren kann. Trainer der ältesten Jugendmannschaft wird Sven Kozdron, der im Bezirksliga-Team als Torhüter fungiert. Er wird dank der Kooperation mit der VfL Bochum-Fußballschule demnächst 14 Tage beim VfL Bochum hospitieren und dort weitergebildet.