Vechta. Das war’s für Phoenix Hagen: Die Volmestädter verlieren auch das dritte Spiel in Vechta und scheiden aus den ProA-Playoffs aus.

Eine kräftezehrende Woche nahm am Mittwochabend ihr jähes Ende. Mit kleiner Rotation musste Phoenix Hagen in der Playoff-Viertelfinalserie gegen einen schier übermächtigen Gegner kämpfen, wurde dabei oft zu Boden geschickt, wischte sich immer wieder den Mund ab und stand auf. In Spiel drei gelang dem großen Titelfavoriten der 2. Basketball-Bundesliga ProA schließlich der K.o. nach Punkten. Rasta Vechta gewann das dritte Spiel mit 95:74 (60:36) und entschied die Best-of-five-Serie mit mit 3:0 – wie vor fünf Jahren, als die Klubs ebenfalls in der ersten Playoff-Runde aufeinandertrafen.

„Wir haben 0:3 auf den Sack bekommen, aber ich empfinde nichts als Stolz für diese Mannschaft, vor allem mit Blick auf das zweite Spiel, als wir Vechta am Rande einer Niederlage hatten und unsere Halle bebte“, sagte Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt nach dem Spiel. Letztlich erwies sich Aufstiegsanwärter Vechta als der starke Gegner, den man erwartet hatte. Der Kultklub hatte nicht nur den tieferen und physisch stärkeren Kader, sondern spielte auch den reiferen Basketball. War man in Spiel zwei noch ebenbürtig (81:85), so gestalte sich die dritte Partie von Anfang an einseitig. Bei Joel Aminus Dreier zum 19:7 (5.) führten die Gastgeber erstmals zweistellig, und als der Ex-Hagener Aminu den nächsten Dreier hinterherschickte, explodierte die Halle (22:7/6.). Es war deutlich: Rasta wollte unter diese Serie einen Schlussstrich ziehen und nicht für ein mögliches viertes Spiel noch mal in die Volmestadt.

Keßen dreht im zweiten Viertel auf

Während Vechta zauberte und fast jeden Wurf verwandelte, wusste sich Phoenix nur mit Einzelaktionen zu helfen, vergab aber auch den einen oder anderen aussichtsreichen Wurf in Brettnähe. Als Andrew Jones zum ersten Viertelende trotz Fouls von Grayson Murphy den Ball durchs Netz wuchtete (35:13), war klar: Heute wird Phoenix ein Wunder brauchen, um die Serie noch verlängern zu können.

Zwar punktete Kapitän Marcel Keßen im zweiten Viertel aus allen Lagen, aber die Hagener Verteidigung war weiterhin machtlos. Noch vor der Halbzeitsirene knackte Vechta durch einen Jones-Dreier die 60-Punkte-Marke – der Ball schien schon aus reiner Gewohnheit in den Korb zu fallen. So viele Zähler hat Phoenix die ganze Saison nicht innerhalb einer Halbzeit einstecken müssen.

Auch im letzten Saisonspiel unterstützen die Tornados Hagen ihre Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute.
Auch im letzten Saisonspiel unterstützen die Tornados Hagen ihre Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute. © Jörg Laube

In Hälfte zwei ging es für die Gäste darum, den Schaden zu begrenzen und sich gut von ihren Fans zu verabschieden. Rund 50 Anhänger des Fanclubs Tornados machten sich an einem Mittwoch mal wieder auf die Reise, um ihre Mannschaft zu supporten. Und das taten die Hagener Fans – wie die ganze Saison über – von der ersten bis zur letzten Minute. Sie sahen in der zweiten Hälfte ein ebenbürtiges Hagener Team und eine Saisonbestleistung von Ersatzcenter Luukas Vaara (7 Punkte). „Die Playoffs waren eine sehr wertvolle Erfahrung für uns. Und diese Erfahrung werden wir mit in die nächste Saison nehmen“, sagte Hagens Cheftrainer Chris Harris.

Durch den dritten Sieg im dritten Spiel hat Rasta die Serie schnellstmöglich beendet. Während es für das Team von Coach Ty Harrelson im Halbfinale gegen die Gießen 46ers weitergeht, richtet sich der Blick bei Phoenix Hagen nun auf die Spielzeit 2023/24.

Statistik

Phoenix Hagen: Iloanya, Kraushaar (7), Cikara, Murphy (7, 6 Assists), Keßen (25, 7 Rebounds), Omuvwie (4), Vaara (7), Mann (17), Uhlemann (5), Bank (2).

Topscorer Vechta: Jones (25), Aminu (20).

Zuschauer: 3140.