Herdecke. Es ging um nichts mehr, doch beim Landesliga-Finale beeindruckte bei der HSG Herdecke/Ende die zweite Garde. Ein Spieler verletzte sich:
Ein Spiel, bei dem es eigentlich um nichts mehr geht, sieht anders aus. Auch wenn die HSG Herdecke/Ende bereits vor dem letzten Heimspiel gegen den einst härtesten Konkurrenten PSV Recklinghausen - am Ende Tabellendritter hinter HSV Westerholt - als Meister der Handball-Landesliga 5 feststand, haben die Hausherren noch einmal alles in die Waagschlage geworfen. Mit 26:25 (13:12) beschlossen sie die Normalrunde mit dem siebten Sieg in Serie.
Und das, obwohl Trainer Daniel Buff viele Stammkräfte schonte und meist die vermeintlichen Ersatzspieler auf dem Feld standen. „Ich hab das nicht so gerne, von zweiter Garde zu sprechen. Wenn du oben mitspielen willst, brauchst du einen guten, breiten Kader“, sagt Buff: „Es war beeindruckend, wie die Jungs, die in der Regel nicht so viel Spielzeit bekommen, sich reingehängt haben.“
Hervorzuheben ist sicher André Jung, der das Spiel souverän leitete und sechsmal traf: „Für André freut es mich besonders, er gibt immer alles und konnte das jetzt im Spiel zeigen. Er hat seine Sache sehr gut gemacht“, lobte Buff. Ein Wermutstropfen: Linksaußen Jan Rasche knickte um („Das sah gar nicht gut aus“) und musste raus, die Schwere der Verletzung ist noch unklar.
Zeit zum Ausruhen gibt es aber nicht. Die Augen sind längst auf die wichtigsten beiden Spiele gerichtet, die Aufstiegsrelegation für die Verbandsliga gegen die SG Ruhrtal - Meister der Sauerlandstaffel - am 27. Mai in Arnsberg (19.30 Uhr) und am 6. Juni in der Herdecker Bleichsteinhalle (17 Uhr). „Ich bin froh, dass wir erst auswärts spielen und das Rückspiel zuhause haben“, sagt Buff, der die Ruhrtaler lobt. „Die spielen schon lange zusammen, sind routiniert und haben einen sehr starken Rückraum. Wir dürfen sie nicht ins Spiel kommen lassen und müssen unsere Geschwindigkeit durchbringen.“
Auch das Harzverbot in Arnsberg wird eine Herausforderung für die HSG, ab jetzt wird das Haftmittel beim Training weggelassen. Der anfangs zurückhaltende Buff macht aber klar: „Wir wollen aufsteigen. Wenn du so nah dran bist, willst du auch unbedingt hoch.“
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HSG Herdecke/Ende: Koch, Hueser; Grasediek (1), Herold (1), Wettlaufer (1), Rasche (2), Vaerst (3), Neuhoff (4/4), Jung (6), Drescher (8), Hoffmann, Niklas Rust, Max Rust, Münch.