Wetter. Ab sofort ist die Halle Brasberg mindestens ein halbes Jahr geschlossen. So sehen Sanierung, Kosten, Bauzeit und Ausweichlösungen aus:

Das Para-Badmintonturnier des TuS Wengern am letzten Samstag war die letzte Veranstaltung hier, nach ein paar Trainingseinheiten in dieser Woche war Schluss. Für mindestens ein halbes Jahr wird die Sporthalle Am Brasberg in Wengern geschlossen, die außen im September schon begonnene Sanierung - ein mehr als zwei Millionen Euro kostendes Projekt - wird nun innen fortgesetzt. Die dort trainierenden Sportvereine müssen für die Zeit der Baumaßnahme zusammenrücken, zum Teil in kostenpflichtige private Hallen ausweichen. Und werden dabei, das beschloss der Sport- und Freizeitausschuss der Stadt, finanziell unterstützt.

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1980 wurde die Dreifach-Turnhalle in Wengern gebaut, eine Sanierung war nach mehr als 40 Jahren nun notwendig. Wegen wiederholter Wassereinbrüche, die für Schäden gesorgt hatten, zudem bestand durch mangelnde Dämmung der ein hoher Energiebedarf. Deshalb wird die notwendige Sanierung von Dach, Hallendecke, Fensterflächen, Sozialtrakt und Schwingboden mit einer nachhaltigen, energieeffizienter Modernisierung verbunden. Dafür sorgen Photovoltaikanlage und die Umstellung der Heiztechnik von Gas auf Wärmepumpe, zudem stellen weitere Maßnahmen Barrierefreiheit her. „Wir werden eine moderne, fast neue Halle haben“, zeigte sich Wetters Bürgermeister Frank Hasenberg im Sport- und Freizeitausschuss überzeugt.

Mindestens für die nächsten sechs Monate steht die Halle den Sportlern nun nicht zur Verfügung, deren Trainingsstunden müssen umverteilt werden. „Eine Eins-zu-eins-Umsetzung wird nicht möglich sein“, machte Sabine Sabel vom Fachbereich für Jugend, Soziales, Schule, Kultur, Sport und Archive im Ausschuss deutlich. Denn am Brasberg trainieren die Vereine insgesamt 39,5 Stunden, es stehen jedoch nur 11,5 Stunden freie Hallenzeiten in der Woche zur Verfügung. Bei einem Treffern der betroffenen Vereine mit dem Stadtverband für Leibesübungen (SfL) und der Verwaltung wurden dafür Lösungen gefunden, indem Trainingseinheiten zusammengelegt wurden oder - wie der SC Wengern - man nach draußen auswich. „Ich bin sehr positiv überrascht, wie viele Vereine über den Tellerrand geschaut haben, um diese Probleme zu lösen“, hob SfL-Vize Helge Heisters hervor.

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TuS Wengern mietet private Halle

Zwei Vereine - der TuS Wengern und die HSG Wetter/Grundschöttel - mieteten zudem wegen der begrenzten freien Kapazitäten in anderen städtischen Hallen Hallenzeiten in der privaten Georg-Müller-Schule in Volmarstein an. Etwa für die TuS-Badmintonabteilung des TuS Wengern, da keine andere Halle rollstuhlgerecht ist und Voraussetzungen für Ligaspiele im Badminton bietet. Für beide Klubs beantragte der SfL die Übernahme der Hallenmiet-Kosten in Höhe von 5.261 Euro, das sähen die Sportförderungsrichtlinien der Stadt für solche Härtefälle vor. Und da sich beide Vereine durch andere Spenden bemüht hatten, diesen Betrag zu reduzieren, blieb eine Summe von 2700 Euro für den TuS Wengern offen. Der Ausschuss stimmte einstimmig dafür, diese Kosten zu übernehmen. Wobei Andreas Fieberg (CDU) schon auf die nächste Baumaßnahme verwies: „Wenn die Sporthalle Oberwengern saniert werden soll, wird das noch schlimmer, auch weil die HSG gerade sehr viele Jugendmannschaften hat.“ Das aber, antwortete Hasenberg, sei zumindest 2024 noch nicht der Fall sondern „deutlich später“.