Ibbenbüren/Hagen. Die BBA Hagen verliert das Entscheidungsspiel gegen Ibbenbüren und scheidet aus den Playoffs aus. Nun bekommt Haspe 70 es mit Ibbenbüren zu tun.

Der Traum von einem Hagener Halbfinale in den Playoffs der 1. Basketball-Regionalliga wurde immer wirklicher. Der SV Haspe 70, der vor Saisonbeginn den Klassenerhalt als Ziel ausgerufen hatte, kegelte am Freitag sensationell den WBV-Pokalsieger und Hauptrunden-Dritten Köln-Deutz aus der Endrunde. Derweil gewann auch die BBA Hagen ihr zweites Spiel gegen die Ballers Ibbenbüren (97:85), doch in der finalen dritten Partie unterlag das Team von Trainer Tome Zdravevski dem Favoriten knapp. Ein Halbfinale zwischen zwei Hagener Teams wird es also nicht geben. Haspe wird es mit Ibbenbüren zu tun bekommen.

Playoffs, Viertelfinale, 3. Spiel der Best-of-three-Serie: Ademax Ballers Ibbenbüren – BBA Hagen 85:80 (38:44); Ergebnis der Serie: 2:1. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, sagte BBA-Trainer Tome Zdravevski nach einer langen Saison voller Höhen und Tiefen. „Wir können wirklich zufrieden sein. Die Mannschaft hat sich super entwickelt und hatte die Chance, Ibbenbüren zu besiegen. Aber am Ende hat es eben nicht ganz gereicht.“

Nicht ganz gereicht hat es im dritten Spiel in allererster Linie deshalb nicht, weil Ibbenbüren den Rebound dominierte (50:30). Schon im zweiten Spiel, das die BBA am Freitag überzeugend gewann, griffen sich die Hagener fast 20 Rebounds weniger. Allerdings trafen Topscorer Anthony Watkins und Co. sehr sicher ihre Würfe. In Spiel Nummer 3 war dies nicht der Fall, vor allem nicht gen Ende der Partie. Die Gäste führten fast das ganze Spiel über, aber in den Schlussminuten verloren sie den Ball oder setzten das Spielgerät auf den Ring, während sich die Ballers Ibbenbüren abgeklärter zeigten. Hinzu kam die Rebound-Schwäche, die es zum Beispiel eine Minute vor Schluss erlaubte, dass TVI-Center Kai Hänig den Ball zum 83:80 in den Korb legen konnte.

BBA: Watkins (22), Zajic (9), Philipp, Wegmann (9), Jordan (11), Orthen, Pauli, Vrencken (8), Nedzinskas (13), Dresel (6), Jürgens, Krichevski (2).

Ricardo Artis II (links) und Philipp Urban helfen Luca Bambullis auf die Beine.
Ricardo Artis II (links) und Philipp Urban helfen Luca Bambullis auf die Beine. © Michael Kleinrensing

Playoffs, Viertelfinale, 2. Spiel der Best-of-three-Serie: SV Haspe 70 – DTV Basketball Köln 114:100 n.V. (88:88, 42:46); Ergebnis der Serie: 2:0. Was braucht man für einen gelungenen Basketballabend, der die Fans in Begeisterungsstürme versetzt, ihnen aber vielleicht auch ein paar graue Haare mehr beschert? Ein Spiel, das über die gesamte Spielzeit auf Messers Schneide steht und mit einem unglaublichen Kraftakt in der Overtime entschieden wird. Und genau das lieferten die Hasper in der Sporthalle Altenhagen vor 250 Zuschauern.

Mann des Abends, wie könnte es anders sein, war Ricardo Artis II. Unglaubliche 51 Punkte gelangen dem Hasper Topscorer, dazu 25 Rebounds. Der Amerikaner war überall auf dem Feld, was umso wichtiger war, da die beiden SV-Center Michail Margaritis und Marvin Waltenberg ausfielen. Haspe bekam es mit einem hartnäckigen Team zu tun, das sich nach der Pleite im ersten Playoff-Spiel revanchieren wollte und auch musste. Wirklich absetzen konnte sich von Beginn an kein Team, erst ein 9:0-Lauf der Kölner bis zur Halbzeit sorgte für den 42:46-Rückstand der Gastgeber.

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Es entwickelte sich eine spannende Partie, die sechs Sekunden vor Schluss noch einmal richtig Fahrt aufnahm. Beim Stand von 86:88 nahm Wasielewski eine Auszeit. Bestimmt redete er auf sie ein, malte seine Spielidee auf sein Taktikboard – und sie hörten ihm zu. „Das war von den Jungs sehr geil gelesen“, freute sich der Coach, dass Sven Cikara den so wichtigen Korbleger zum 88:88 traf. Overtime! In dieser wuchsen die Hasper über sich hinaus und spielten die Kölner innerhalb von fünf Minuten an die Wand. Die Überraschung war perfekt.

SV Haspe 70: Iloanya (15), Bambullis (14), Artis II (51, 25 Rebounds), Fouda (4), Obrebski (4), Cikara (15), Krall (8), Urban (3), Waltenberg, Liebermann.