Herdecke. Der Endspurt im Titel-Dreikampf der Landesliga startet Samstag. Die HSG Herdecke/Ende bangt um einen Topschützen, hat aber einen Neuzugang dabei:
Anderswo sind die (Vor)-Entscheidungen schon gefallen, in der Handball-Landesliga 5 bahnt sich nach der Osterpause ein dramatisches Finale an. Und mittendrin im Dreikampf um den Titel - oder genauer wieder vornedran - ist die HSG Herdecke/Ende. Der Spitzenreiter um Trainer Daniel Buff hat es als einziges Team des Trios in den letzten drei Spielen komplett selbst in der Hand, die Aufstiegs-Relegation gegen den Meister der Landesliga 6 zu erreichen. Alle Infos zum Saisonfinale:
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Der Start in den Endspurt nach drei Wochen Osterpause hat es gleich in sich: Am Samstag und Sonntag sind die Top-Sechs der Landesliga 5 gleich unter sich. Wobei Spitzenreiter HSG Herdecke/Ende (24:6 Punkte) am Sonntag um 17 Uhr in heimischer Bleichsteinhalle gegen den Tabellensechsten ETG Recklinghausen die zumindest nominell einfachste Aufgabe. Und gleichzeitig auf Ausrutscher der ein bzw. zwei Punkte zurückliegenden Verfolger Handball SV Westerholt (23:7) beim Vierten ATV Dorstfeld - zuletzt schon gegen PSV Recklinghausen Favoritenschreck - und eben PSV Recklinghausen (22:8, spielt bei der HSG DJK Rauxel-Schwerin) hoffen. „Der Spieltag könnte schon sehr interessant sein“, sagt Herdeckes Coach Daniel Buff, der Dorstfeld und Rauxel-Schwerin durchaus Überraschungen zutraut: „Aber wir schauen erstmal auf uns. Wir sind die einzigen, die noch alles in eigener Hand haben.“
Und vor der Partie gegen Sonntags-Gegner ETG warnt Buff auch davor, das mit 33:24 gewonnene Hinspiel in seiner Heimatstadt Recklinghausen als Maßstab zu nehmen. „Die Mannschaft schätze ich jetzt stärker ein, das wird nicht so einfach“, sagt Buff, zumal es für den Tabellensechsten kein unbedeutendes Spiel sei. „Die brauchen noch Punkte, um sicher drinzubleiben, die Teams auf den Plätzen sieben bis elf steigen ja ab“, sagt er, „es ist nicht ideal, dass wir jetzt auf sie treffen.“
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Zumal einer seiner zentralen Kräfte auszufallen droht. Rückraum-Ass Niklas Rust, mit 20 Treffern in den letzten beiden Spielen zuletzt sehr torhungrig, verletzte sich im Training im Zweikampf mit Mathis Hofmann an der Schulte, konnte zuletzt nicht trainieren. „Ich hoffe, er kann spielen“, sagt Buff, „andernfalls würde uns das extrem zurückwerfen, dann müssten Quentin Münch und Yannis Grasediek das kompensieren.“ Erstmals spielberechtigt für die Herdecker ist Neuzugang Ole Vaerst, der aus der A-Jugend des VfL Eintracht Hagen zu seinem Stammverein zurückkehrt. Für Buff ist der 18-jährige Kreisläufer eine weitere Option: „Wenn der Spielverlauf es zulässt, werden wir ihn einsetzen.“
Das Restprogramm
1. HSG Herdecke/Ende (24:6 P.)
23. April: ETG Recklinghausen (H)
29. April: FC 26 Erkenschwick (A)
7. Mai: PSV Recklinghausen (H)
2. SV Westerholt (23:7 Punkte)
22. April: ATV Dorstfeld (A)
29. April: DJK Rauxel-Schwerin (H)
6. Mai: Wittener TV (A)
3. PSV Recklinghausen (22:8 P.)
23. April: DJK Rauxel-Schwerin (A)
29. April: Wittener TV (H)
7. Mai: HSG Herdecke/Ende (A)
Der direkte Vergleich
Bei Punktgleichheit am Saisonende würde der direkte Vergleich von zwei oder sogar allen drei Teams zählen. Gegenüber Westerholt (29:5-Sieg, 22:25-Niederlage) sind die Herdecker um ein Tor besser, gegen Recklinghausen endete die erste Partie unentschieden (26:26), das Rückspiel in der Bleichsteinhalle steht am letzten Spieltag noch aus. Der PSV wiederum gewinnt den Vergleich gegen Westerholt (29:20, 24:32) knapp.
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Nach dem Sieg gegen Herdecke im Januar waren die Westerholter in der besten Position, patzten aber direkt danach gegen Abstiegskandidat Westfalia Hombruch II. Danach trat Trainer Svetoslav Bozhkov zurück, seitdem betreut Björn Otterbach, Torwart und Sportlicher Leiter, das Team als Interimscoach. Und schaffte mit seinem Team - wie die Herdecker - zuletzt vier Siege in Serie. Der PSV Recklinghausens dagegen gewann in diesem Zeitraum nur ein Spiel. Trainer Klaus Steinkötter, der den Verein zum Saisonende verlässt, hatte zuletzt indes betont: „Wie müssen nicht aufsteigen. Unser Ziel nicht abzusteigen und nie auf einem Abstiegsplatz zu stehen, haben wir schon erreicht.“
Der Relegationsgegner
Gegen den Erstplatzierten der Landesliga 6 spielt der Meister der Herdecker Staffel am Pfingst-Wochenende (27./28. Mai) und 3./4. Juni in der Relegation in Hin- und Rückspiel um den Verbandsliga-Aufstieg. Aktuell führt die SG Ruhrtal aus Arnsberg-Oeventrop die Liga bei noch zwei ausstehenden Spieltagen mit drei Punkten Vorsprung vor dem HSV Plettenberg/Werdohl. Mit einem Sieg am Samstag bei der HSG Gevelsberg Silschede II könnte Ruhrtal den Titelgewinn schon perfekt machen. „Ich denke, dass es Ruhrtal sein wird, die haben eine starke Mannschaft“, sagt Daniel Buff. Material von beiden Erstplatzierten hat er sich bereits besorgt, auch in Gevelsberg wird gefilmt. „Mit einem Auge sind wir da“, sagt der Herdecker Coach, „aber viel deutlicher blicken wir erstmal auf unser Spiel.“